Splinter Cell: Endphase - Virtual DVD Magazine – Buch-Reviews
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    Splinter Cell: Endphase

    Splinter Cell: Endphase

    Genre:
    Thriller
    Autor:
    David Michaels
    Seiten:
    416
    Verpackung:
    Taschenbuch
    Kaufstart:
    24. August 2010
    Verlag:
    Panini
    ISBN:
    978-3-8332-2054-8

    Ben Hansen ist aufsteigender amerikanischer Geheimagent. Doch er ist weit mehr, als ein gewöhnlicher Agent: Er ist Mitglied der Third Echelon-Spezialeinheit „Splinter Cell“ und zählt zu den besten Agenten, die das Land zu bieten hat. Nun steht er kurz vor seiner ersten Mission in Russland, bei der er verdeckt ermittelnd, feindliches Gebiet infiltrieren und den Gegner aushorchen muss. Dabei rechnet er allerdings noch nicht damit, dass diese Mission bereits mit einer groß angelegten Aktion gegen den legendären Sam Fisher in Verbindung steht. Schon bald entsteht daraus jedoch eine unerbittliche Jagd gegen die eigenen Kollegen, bei der Hansen auch mit einem Maulwurf in seinem Team zu tun bekommt. Wird er Fisher, der unter Verdacht steht, Third Echelon verraten zu haben, also noch aufhalten können?

    Kritik:
    Erfahrene Videospieler werden einen Namen wohl ganz besonders gut kennen: Sam Fisher. In der erfolgreichen Actionreihe „Splinter Cell“ agiert diese Figur bereits seit Jahren als Geheimagent und begleitet den Spieler durch zahlreiche, atemberaubende Missionen, bei dem er überwiegend in Schleichaktionen den Gegner heimlich zur Strecke bringen muss. Nun, einige Jahre nachdem das neue Konzept, welches erstmals in „Double Agent“ vorgestellt wurde, unter Kritik stand, da sich Fans mit dem geringeren Stealth-Anteil nicht mehr so recht anfreunden konnten, bekommen wir nun endlich die Geschichte zu lesen, welche nach „Conviction“ angesiedelt ist. Mit „Endphase“ könnten wir also womöglich das tatsächliche Ende des legendären Sam Fisher erleben, der auch hier gegen seine eigenen Reihen kämpfen muss, da er als Mörder und Verräter enttarnt wurde. Denn Fisher soll seinen eigenen Vorgesetzten kaltblütig ermordet haben.

    Perspektivenwechsel
    Doch „Splinter Cell Endphase“ zeigt uns überraschenderweise gar nicht die Story des Agenten Sam Fisher, sondern wechselt seine Perspektive zum Gegner, dem Agenten Ben Hansen, der ebenfalls bei Third Echelon tätig ist. Er übernimmt somit die Hauptrolle in diesem Buch, in dem er zusammen mit einem mehrköpfigen Team gegen Fisher ermitteln muss, um ihn möglichst zur Strecke zu bringen, oder zumindest lebendig festzunehmen. Für eingefleischte „Splinter Cell“-Fans bietet sich so also ein äußerst hoher Mehrwert, da wir in den Videospielen bisher nie einen wirklichen Einblick in die Gegner des Agenten erhalten haben. Das von Ubisoft erdachte Konzept eines zwiespaltigen Charakters, der sich gegen seine eigenen Kameraden wehren muss, wurde hier also noch weiter ausgearbeitet. Herausgekommen ist dabei ein Charakter, der in puncto Coolness, trotz seines eher unspektakulären Namens, dem ursprünglichen Helden in nichts nachsteht.

    Offene Karten?
    Zusammen mit seinen zahlreichen Teamkollegen kann er für viel charakterliche Abwechslung sorgen und entwickelt sich erst im Laufe des Buches zu einem ganz und gar nicht stereotypischen Charakter. Während er nämlich allmählich Zweifel an den Vorwürfen gegen Fisher hegt, zeigt seine Kollegin Valentina immer wieder gewisse Hemmungen bezüglich ihrer Mission, da sie mit Fisher bereits in intimerem Kontakt war und auch Ames könnte sich am Ende womöglich als der eigentliche Verräter herausstellen. Zumindest jedoch spielt keiner von ihnen so richtig mit offenen Karten und für Hansen bleibt es stets unklar, ob er sich auf die Teamkollegen verlassen kann. Eine hohe Spannung und interessante Charaktere sind damit definitiv garantiert.

    Michaels vs. Clancy
    Doch lasst euch vom Namen nicht täuschen: Auch, wenn auf dem Buch – ebenso, wie auf den Verpackungen der Videospiele – der Name Tom Clancy abgedruckt wurde, so handelt es sich beim Autor nicht um Clancy selbst, sondern um eine Person mit dem Pseudonym David Michaels, der dieses Buch verfasst hat. Somit ist also schnell klar, dass „Splinter Cell Endphase“ beispielsweise nicht so sehr mit der Sprache spielt und auch insgesamt eher standardgemäß verfasst wurde. Trotzdem lässt sich das Buch stets flüssig lesen und beschreibt die Handlungen immer gut verständlich. Eine besondere Auffälligkeit bietet „Endphase“ außerdem bei den Gewaltbeschreibungen, die hochdetailliert ausgefallen sind und selbst kleinste Messerstiche genauestens darstellt. Dies kommt dann speziell bei Fishers Aktionen zum Vorschein und dürfte Action-Fans sehr erfreuen. Alles in allem richtet sich „Endphase“ jedoch wegen seiner äußerst spannenden Story nicht nur an Fans des Spiels, sondern vor allem auch an andere erwachsene Leser, die das Thriller-Genre bevorzugen.

    Fazit:
    Mit einer völlig neuen Perspektive, interessanten Charakteren und einer hochspannenden Story begibt sich der Leser in „Endphase“ auf die Jagd nach dem legendären Agenten Sam Fisher und bekommt damit eine herausragende Ergänzung zum Videospiel geboten.