Inglourious Basterds - Virtual DVD Magazine – Buch-Reviews
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    Inglourious Basterds

    Inglourious Basterds

    Genre:
    Drehbuch
    Autor:
    Quentin Tarantino
    Seiten:
    256
    Verpackung:
    Taschenbuch
    Kaufstart:
    3. August 2009
    Verlag:
    Sammlung Luchterhand
    ISBN:
    978-3-630-62179-1

    Im zweiten Weltkrieg beschränkten sich die Nazis natürlich nicht nur auf ihr eigenes Land. Stattdessen wurden auch große Teile vom anliegenden Frankreich besetzt, wo die Nazis ebenfalls Jagd nach Juden machten. Dafür schickten sie gelegentlich Oberst Hans Landa der SS, um versteckte Juden ausfindig zu machen, die sich in den Häusern der Einheimischen befinden. So auch im Falle der Familie eines französischen Milchbauern, bei dem Landa glaubt, in seinem Haus, Juden finden zu können. Und tatsächlich: Landa findet Juden. Leider nennt man ihn allerdings nicht grundlos den „Judenjäger“, weshalb die jüdischen Flüchtlinge dementsprechend nicht mehr lange zu leben haben. Lediglich eine Jüdin konnte entkommen – und nach ihrer Ankunft in Paris zögert sie natürlich nicht lange, sich eine neue Identität und eine neue Existenz aufzubauen. Inzwischen besitzt sie das größte Kino der Stadt und niemand kennt ihre wahre Herkunft. Doch auch sie hat natürlich keine Wahl und muss für die Deutschen, Nazi-Filmvorführungen veranstalten, bei denen natürlich nur deutsche Filme gezeigt werden dürfen. Momentan steht dafür „Der Stolz der Nation“ auf dem Plan, der bei einem kommenden Filmfestival gezeigt werden soll, an dem sogar der Führer persönlich anwesend sein wird. Der Film handelt von einem deutschen Soldaten, der während eines Gefechts, mehr als 200 Juden ermordete – und ausgerechnet den, hat sie plötzlich auch noch persönlich an der Backe. Dumm nur, dass sich bald auch schon Oberst Landa wieder zu den Anwesenden gesellt und plötzlich die schrecklichen Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit weckt. Da dauert es natürlich nicht lange, bis all der Hass auf die Nazis wieder in den Vordergrund gerät. Dass aber gerade jetzt die „Basterds“ auftauchen, die gemeinsam mit der britischen Agentin von Hammersmark, das Kino während der Vorführung in die Luft jagen wollen, kommt ihr dabei gerade recht. Die dreihundert Rollen aus altem, leicht entflammbarem Nitro-Film bieten hierzu auch noch geradezu eine Steilvorlage an…

    Kritik:
    Aufmerksame Filmfans werden sicherlich wissen, dass alles, was Quentin Tarantino anfasst, so ziemlich bald zu Gold wird. Kein Wunder also, dass „Inglourious Basterds“ längst zu einem Kult-Film wurde, insbesondere wegen den gelungenen und provokanten Dialogen. Natürlich gibt es zu jedem Film aber zunächst auch eine schriftliche Grundlage und eine solche zu lesen, mag für den Filmfan wohl sehr interessant sein. So bietet es sich also im Falle von „Inglourious Basterds“ an, einmal in ein Drehbuch zu einem Kultfilm zu blicken. Das Buch ist dabei ebenfalls von Meisterregisseur Quentin Tarantino verfasst und wird durch ein wenig handschriftliches Gekritzel eingeleitet. Über die Story braucht man sicherlich nicht mehr allzu viel erwähnen, denn wer sie nicht ohnehin oben gelesen hat, wird sie womöglich bereits aus dem Film kennen. In einem Drehbuch ist diese logischerweise identisch mit dem späteren Ergebnis im Film. Interessanterweise fällt dabei erst so richtig auf, dass „Inglourious Basterds“ sehr dialoglastig ausgefallen ist und Tarantino bereits im Drehbuch mit den Sprachen spielte. Dass sich dies als gute Idee herausgestellt hat, sieht man besonders an den Dialogen des „Judenjägers“ Oberst Hans Landa, welcher sich zunächst in ein französisches Bauernhaus begibt, um dort nach Juden zu suchen. Die wahre Meisterleistung von Quentin Tarantino wird dann darin klar, dass wir uns Christoph Waltz als Hans Landa während des Lesens wohl kaum mit einem solch außergewöhnlichen Charakter vorgestellt hätten. Das Buch allein macht daher also noch lange nicht so viel her, wie die Sichtung des Filmes. Befremdlich mag außerdem die Tatsache erscheinen, dass Regieanweisungen teilweise bereits in das Drehbuch geschrieben wurden. Kamerafahrten, Untertitel und gewisse Handlungen von Darstellern wurden hier drin vermerkt und wirken zu Lesebeginn etwas merkwürdig. Sobald man sich hieran allerdings gewöhnt hat, kann man diese auch gekonnt überlesen, sodass diese nicht mehr sonderlich stören. Trotz alledem sollte man bedenken, dass es sich der Lesefluss nur schwer mit dem eines üblichen Romans vergleichen lässt, sodass Leser, die an Romane gewöhnt sind und einen solchen erwarten, womöglich nicht ganz zufriedengestellt werden können. Wer sich aber mal ein Drehbuch genauer ansehen möchte, liegt bei „Inglourious Basterds“ genau richtig.

    Fazit:
    Interessanter und spannender Einblick in das Drehbuch eines Mega-Blockbusters. Für Fans von Quentin Tarantino absolut empfehlenswert.