Der Duft - Virtual DVD Magazine – Buch-Reviews
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    Der Duft

    Der Duft

    Genre:
    Thriller
    Autor:
    Karl Olsberg
    Seiten:
    421
    Verpackung:
    Taschenbuch
    Kaufstart:
    7. Oktober 2008
    Verlag:
    Aufbau Verlag
    ISBN:
    978-3-7466-2465-5

    Marie Escher ist erfolgreiche Unternehmensberaterin für Copeland & Company und gilt als die wohl vernünftigste und rationalste Mitarbeiterin der Firmengeschichte. Gerade deshalb steht ihre Beförderung kurz bevor, weshalb sie eine weitere wichtige Aufgabe erhält: Auf Grund von dringend notwendigen Sparmaßnahmen soll sie das Potential einer Biotech-Firma in Uganda prüfen, um mögliche Einsparungen in Betracht zu ziehen. Dumm nur, dass es dort schnell zu einer blutigen Auseinandersetzung kommt, denn nachdem bereits zwei Kollegen übereinander hergefallen sind, entdeckt sie gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen Rafael ein verstecktes Tierversuchslabor, an dem Pheromone für einen möglichen Terroranschlag getestet werden. Doch mit diesem Wissen im Gepäck, hat sie nun zahlreiche Feinde, die so schnell wie möglich ihren Tod wollen. Erst einmal in die Fänge eines gefährlichen Terroristen gelangt, scheint die Lage völlig aussichtslos. Dumm nur, dass Marie die einzige Frau ist, die eine Katastrophe verhindern kann…

    Kritik:
    Bereits seit dem Beginn seiner Schriftstellerkarriere zieht es Karl Olsberg offensichtlich vor, sich aktuellen und brisanten Themen zu widmen. Obwohl er zwar inzwischen mit „Schwarzer Regen“ eine interessante Darstellung des Atom-Terrorismus beschrieben hat, war dieses Thema wohl zum Erstellungsthema von „Der Duft“ wohl noch Neuland für ihn. Dennoch ist es ihm gelungen, auf mitreißende Weise die etwas andere Art des Terrorismus zu präsentieren und konfrontiert uns dank eines Pheromons mit dem unsichtbaren Terrorismus und der Beeinflussung von friedlichen Menschen. Da ist dank der guten Inszenierung jederzeit Hochspannung garantiert.

    Fesselnder Abenteuertrip
    Erstaunlich ist dabei immer wieder mit welchen interessanten Mitteln er seine Bücher mitreißend gestaltet und wie nah seine Erzählweise, trotz des professionellen Blicks auf die Tatsachen, immer wieder an den Charakteren ist. Auch „Der Duft“ erzählt daher aus der Perspektive einer weiblichen Hauptfigur, die nicht nur ihre Erlebnisse aus der Ich-Perspektive beschreibt, sondern auch ihre Ängste und Sehnsüchte schildert. Sehr gut können wir dabei nachempfinden, wie sie sich doch trotz ihrer beruflichen Distanz zu ihrem Kollegen hingezogen fühlt und welche beinahe panikartigen Gefühle ihr durch den Leib fahren, wenn sie sich auf die packende Flucht vor den Terroristen macht. Dabei ist allerdings auch dieser Thriller einmal mehr sehr inszenatorisch geschrieben, denn nach dem interessanten Szenario in Deutschland werden wir prompt in den Dschungel von Afrika entführt, wo wir es inmitten von bewaldeter Landschaft mit einem versteckten Labor und skrupellosen Terroristen inmitten von korrupten Beamten zu tun bekommen. Regelrecht paranoid könnte man da werden, wenn einem „Der Duft“ verdeutlicht, warum die Hauptfigur offenbar niemand – bis auf ihre eigene Stimme im Kopf – vertrauen kann. Da bleiben die wahren Motive und Hintergründe auch gerne einmal verborgen, wenngleich der Roman noch wesentlich linearer erzählt ist, als seine nachfolgenden Bestseller.

    Bewährter Stil
    In all den Büchern von Karl Olsberg fällt allerdings eines besonders auf: Der Schreibstil ist in fast allen seinen Romanen nahezu identisch. Die Charaktere sind aus der gleichen emotionalen Perspektive erzählt, die Wortwahl ist ähnlich und auch der Aufbau der Geschichten samt seiner Szenewechsel verlaufen in etwa gleich ab. Das mag vielleicht nicht für sonderlich hohe Vielfalt oder Kreativität sprechen, sorgt allerdings zugleich dafür, dass Fans sich schnell zurecht finden und hier wahre Bestseller vorfinden, die einen optimalen Einstieg liefern. Außerdem wir deutlich, dass er sich die Inspiration seiner Bücher immer wieder von seinen vorangegangenen Romanen besorgt. So finden wir also einerseits diverse selbstironische Anspielungen auf „Das System“ ebenso vor, wie die ersten Gedankengänge, die letztendlich zu „Glanz“ führten. Eine Lesung aller seiner Roman kann da als Fan sicherlich interessant sein, zumal Zusammenhänge schnell entdeckt werden. Insgesamt kann man also sagen: Wer „Das System“ mochte, wird diesen Thriller ebenso lieben.

    Fazit:
    Karl Olsberg kehrt mit altbekannten Mitteln zurück und präsentiert uns eine packende Terroristenjagd im tiefen Afrika. Ein Muss für alle Olsberg-Fans.