Der ganz normale Büroalltag? Falsch gedacht, denn im Büro der Versicherungsgesellschaft Capitol herrscht ein ganz besonderer Chef: Bernd Stromberg. Mit besonders ausgeklügelten Tricks und Techniken schafft er es immer wieder, seine Mitarbeiter in den Wahnsinn zu treiben und seine eigene Arbeit wegzudelegieren. Koste es, was es wolle. Von Einfühlungsvermögen und Freundlichkeit ganz zu schweigen, denn sowas kann man von Stromberg ohnehin nicht erwarten. Da wird es wohl schwierig, mit der angestrebten Bürofamilie…

Kritik:
Spätestens seit dem Megaerfolg der ProSieben-Comedyserie „Stromberg“ dürfte Christoph Maria Herbst alias Bernd Stromberg wohl jedem bekannt sein. Mit seinem typischen Arschlochverhalten macht er es seinen Mitarbeitern immer wieder schwer und lässt im wahrsten Sinne des Wortes den Chef raushängen, der als einziger zu sagen hat und dabei die wenigste Arbeit zu erledigen hat.

In seinem Buch „Chef – Deutsch / Deutsch – Chef“ will er es nun Mario Barth gleichmachen und hat einen Ratgeber für den überforderten Mitarbeiter angefertigt. Darin will er uns die Wahrheit über die Aussagen eines Chefs darlegen, denn Stromberg weiß: Wenn der Chef dir mit Nettigkeiten entgegenkommt, handelt es sich dabei um Heuchelei, mit der er sich selbst in ein besseres Licht rücken will. So macht es sich Stromberg also zu nutze, seinen eigenen fiktionalen Büroalltag als Hintergrundstory zu verwenden, um typische Cheffloskeln zu entlarven. Vom einfühlsamen und bürokompatiblen Umgang mit den Mitarbeitern, über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, bis hin zur Vertreibung der Langeweile erläutert er wohl jede noch so komplizierte Situation und bringt den Leser hin und wieder damit zum Schmunzeln.

Zugegeben, wer die Serie „Stromberg“ kennt, wird womöglich erwarten, hier ein ausgesprochenes „Lachmuskeltraining“ geboten zu bekommen, doch insgesamt kann man über „Chef – Deutsch / Deutsch – Chef“ zwar durchaus schmunzeln und amüsiert sein, doch die richtigen Gags bleiben erwartungsgemäß aus. Stattdessen bietet uns das kleine, winzige (im Vergleich zu manchem Brocken mit 800 Seiten ziemlich niedliche) Büchlein recht nette und witzige Vokabeltipps um den Chef besser zu verstehen und bietet auch für den Büroalltag mittels Strombergs Bullshit-Bingo eine gute Unterhaltung für zwischendurch. Wer also diese kleinen kurzweiligen Bücher im Stile von Barths „Frau – Deutsch / Deutsch – Frau“ mag, liegt auch bei Strombergs Gegenstück genau richtig.

Fazit:
Stromberg kann mit seinem neuesten Büroratgeber zwar keine allzu großen Lacher fabrizieren, bietet uns aber mit seinem kleinen Büchlein trotzdem eine nette Unterhaltung für zwischendurch, wenn es im Büro mal wieder langweilig wird.