Einschlägig bekannt |
Genre: Politthriller |
Autor: Dominique Manotti |
Seiten: 256 |
Verpackung: Taschenbuch |
Kaufstart: August 2011 |
Verlag: Agument Verlag |
ISBN: 978-3-86754-198-5 |
Die Polizistin Ghozali ermittelt für den Zentralen Nachrichtendienst der Pariser Polizei und ist selbst ein Kind von Einwanderern . Le Muir hat es darauf abgesehen, alle Migranten aus der Stadt zu vertreiben oder töten zu lassen. Leider weiß Ghozali davon rein gar nichts und denkt, dass auf dem Polizeirevier alles in Ordnung sei und jeder seinen Rechten und Pflichten nachginge. Doch als ein besetztes Haus in Flammen aufging, wurde sie aufmerksam und erkannte plötzlich, dass es nicht von den Dealern oder den Zuhältern, die dort in diesen Häusern leben, gelegt werden würde. Nach einigen Tagen kamen Noria Gerüchte zu Ohr, dass Polizisten das Feuer gelegt haben und nach einigen Ermittlungen kam sie der Spur immer mehr auf die Schliche und entdeckte das Schlimmste….
Kritik
Dominique Manotti hat auch in ihrem dritten Buch genau das richtige Thema erwischt. Denn bei „Einschlägig bekannt“ handelt es sich mal wieder um einen Politkrimi. Es handelt sich um eine Polizeiwache, auf der es scheint, als würde alles genauso laufen, wie es soll. Nur nach einigen Gerüchten und nach einigen Tagen, die ins Jahr gingen, lief es immer mehr darauf hinaus, dass die eigenen Kollegen hinter den ganzen Problemen stecken könnten.
Sicher denkt man an so etwas als allerletztes, denn sicherlich geht man davon aus, dass die Polizei weiß, was sich gehört und auch ein Vorbild für die anderen Bürger ist. Aber hier ist es genau andersherum. Man findet heraus, dass selbst die Hüter des Gesetzes zu Zuhältern geworden sind und von Prostituieren noch mehr Geld kassieren und Migranten aus dem Viertel vertreiben oder gar umbringen wollen.
Mord ist hier ein gutes Stichwort, denn hier kommen um die 15 Menschen um. In einem von Migranten besetzten Haus wird ein Brand gelegt und alle gehen davon aus, dass es ein Delikt eines Dealers oder Drogensüchtigen gewesen ist. Aber leider ist es hier nicht so. Hier haben wir zwei Polizisten, die bei der Polizei machen, was sie wollen und die auch noch einen höheren Posten haben, als die normal Mitarbeiter.
Da es bei der Polizei in Frankreich einige andere Posten gibt, zähle ich mal kurz die wichtigsten Posten und nötigen Schulabschlüsse auf:
Da haben wir einmal die Commissiare, das sind die, die schon in der „Höheren Laufbahn“ angekommen sind. Sie sind zuständig für die Personalführung und Verwaltung, dazu braucht man dann Abitur und ein abgeschlossenes rechtswissenschaftliches Hochschulstudium.
Dann haben wir den Commandant, die sind dann in der „Gehobenen Laufbahn“ . Um dieser zu werden benötigt man Abitur, drei Jahre Hochschulstudium, vorzugsweise Rechtswissenschaft.
Dann haben wir noch den Brigadier-Major, um das zu werden braucht man diesmal nur das Abitur.
Die genannten sind alle Staatsbeamte. Daneben gibt es noch Adjoints de sécurité (Hilfspolizisten). Angestellte im öffentlichen Dienst.
Die Beförderungen auf die nächste Hierarchiestufe ist auch nach Dienstjahren möglich, allerdings wurde dies durch eine Reform 2004 erschwert.
Also ist es gar nicht mehr so schwer. ohne den nötigen Abschlüssen oder Berufserfahrung etwas Höheres zu werden.
Ich denke auch, dass es gut so ist, dass man zeigen muss, dads man für den Posten auch geschaffen sein muss. Denn einfach Polizist sein, ist sicher nicht so einfach. Das erleben wir ja auch in Manottis Buch „Einschlägig bekannt“. Wie der Titel schon sagt, waren die Polizisten schon öfter auffällig, aber so was hätte man ihnen sicherlich nicht zugetraut.
Manottis Roman ist mal wieder richtig gut gelungen. Auch wenn viele französische Wörter und Orte vorkommen. Aussprechen kann man sie ohne Französischlehrgang vielleicht nicht, aber das erschwert den Lesefluss in keinster Weise. Es lässt sich wunderbar lesen und begeistert einen von der ersten bis zur letzten Seite.
Fazit
Spannender Politkrimi mit einen kleinen Hauch von Frankreich. Super Roman, den man gelesen haben muss.