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    Nope

    Nope

    Land/Jahr:
    USA 2022
    Genre:
    Horror / Sci-Fi
    Regie:
    Jordan Peele
    Darsteller:
    Daniel Kaluuya
    Keke Palmer
    Steven Yeun
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    130 Minuten
    Kinostart:
    11. August 2022
    Label:
    Universal Pictures

    Die Geschwister OJ und Emerald Haywood leben auf einer abgelegenen Pferderanch, auf der sie versuchen, mit dem Trainieren von Filmpferden für Hollywood Geld zu verdienen. Trotz der berühmten Vergangenheit rund um die Trainerlegende Otis Haywood Sr., läuft das Geschäft schon seit einiger Zeit nicht mehr wirklich gut. Da sie die Ranch finanziell nicht mehr halten können, verkaufen sie einen Teil davon an einen ehemaligen Hollywood-Kinderstar, der mitten im Valley einen Vergnügungspark eröffnen will. Doch kaum den neuen Nachbarn begrüßt, geschehen unerklärliche Phänomene in der Umgebung der Ranch. Der Strom fällt aus, Menschen verschwinden und ein mysteriöses Objekt treibt sein Unwesen am Himmel. Befinden sich die Geschwister hier mitten in einem Ufo-Gebiet, oder lauert doch etwas viel Schlimmeres in der Dunkelheit?

    Kritik:
    Noch gar nicht so lange dabei und doch schon einen Namen gemacht: Regisseur Jordan Peele ist vor allem für seine mitunter etwas speziellen Werke „Get Out“ und „Wir“ bekannt. Mit seinem neuesten Werk „Nope“ möchte er seiner Vorliebe für Besonderheiten treu bleiben und wagt sich an ungewöhnliche Wege.

    Abgefahrener Genre-Mix
    Das fängt schon damit an, dass sein neuester Streifen ein doch recht außergewöhnlicher Genremix darstellt. „Nope“ möchte in gewisser Weise Western, Horror und Science-Fiction auf einmal sein. Das Setting lehnt sich dabei nämlich stark an moderne „Black Western“ an, wie man sie zuletzt gehäuft bei Netflix zu sehen bekam. Mit einer Pferderanch in einem abgelegenen Valley, die komplett von Schwarzen betrieben wird, erinnert Peeles neuester Film sogar ein wenig an „The Harder They Fall“. Nicht so rau allerdings, eher mystisch und irgendwie ungreifbar. Da fügen sich die schon im ersten Moment unheimlich und unendlich wirkenden Kulissen des wunderschönen Valleys ein, zwischen braunem Ödland und vernebelter, wolkiger Atmosphäre. Dass hier nicht alles mit rechten Dingen zu geht, dieses Gefühl schwingt bei „Nope“ schon in den ersten Minuten mit. Was genau – darüber lässt der Film das Publikum jedoch lange im Dunkeln.

    Surrealistische Rätsel
    Für so manchen Mainstream-Zuschauer, der hier einen actionreichen oder brutalen Horror-Thriller erwartet vielleicht auch etwas zu lange. „Nope“ lässt sich ganz schön viel Zeit, sodass sich manches Publikum womöglich gelangweilt fühlen wird. Auf diesen Streifen muss man sich einlassen, die Geduld mitbringen und die Bilder auf sich wirken lassen. Hier liegt der Reiz des Films vor allem im Unbekannten und im Mysteriösen – und das zu entdecken, braucht eben seine Zeit. Zeit, die „Nope“ zu einem der gruseligsten und unheimlichsten Filme der letzten Jahre machen kann, sofern man sich auf den Stil von Jordan Peele einlassen kann. Fans etwa von „Cloverfield“ könnten da auf ihre Kosten kommen, denn „Nope“ zeigt stets gerade nur so viel wie nötig, bewegt sich dabei aber lange auf der rätselhaften Schiene. Zugegeben: Das ist nicht brutal und auch nicht rasant, weckt aber den Entdeckertrieb.

    We want to believe
    Die größte Faszination dürfte der Streifen unterdessen wohl bei Science-Fiction-Fans auslösen. Die Bewunderung für ein physikalisch eigentlich unmöglich fliegendes Objekt am Himmel – vielleicht außerirdischen Ursprungs, vielleicht lebendig oder übernatürlich – zündet bei den Sci-Fi-Fans schließlich direkt. Ganz im Sinne des guten alten „Akte X“-Sprichwortes: „I want to believe“, spielt „Nope“ geradezu damit, den Zuschauer im Dunkeln zu lassen und auch ein wenig an der Nase herumzuführen. Raumschiff, Wetterphänomen, Lebewesen – alles ist möglich und allein dieses Unwissen sorgt für Grusel und Spannung. Umso eindrucksvoller dann, wenn uns „Nope“ doch den ein oder anderen Einblick gewährt und das Objekt auf bedrohliche Weise nah kommen lässt – und womöglich so manchen Zuschauer in seiner Wucht überrascht. Und spätestens dann hat es den eingefleischten Sci-Fi-Fan sowieso gepackt.

    Fazit:
    Regisseur Jordan Peele versucht sich einmal mehr an einem Film der besonderen Art und liefert einen ungewohnten Mix aus Western, Horror und Science-Fiction. Mit seiner langsamen Erzählweise und seiner surrealistischen Verrätselung des Geschehens ist „Nope“ damit zwar weit entfernt von einem Mainstream-Spektakel, zieht aber vor allem den Liebhaber der mystischen Sci-Fi in seinen Bann.