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    Mossad

    Mossad

    Land/Jahr:
    Israel 2019
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Alon Gur Arye
    Darsteller:
    Tsahi Halevi
    Efrat Dor
    Tal Friedman
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    96 Minuten
    Kinostart:
    13. August 2020
    Label:
    Busch Media

    Guy Moran ist Agent beim israelischen Geheimdienst Mossad. Sein letzter Einsatz geht allerdings gewaltig schief, weswegen er jetzt nur noch einen Job als Wachmann bei einer Kinderhüpfburg bekommt. Damit kann sich der von sich selbst überzeugte Geheimagent allerdings so gar nicht abfinden: Er will alles daran setzen, endlich wieder zurück in den Dienst des Geheimdienstes zu treten. Als plötzlich ein amerikanischer Milliardär in Jerusalem entführt wird und seine Frau ihn um Hilfe bittet, sieht er seine Chance gekommen: Gemeinsam mit der CIA-Agentin Harris wollen sie den Milliardär befreien und damit verhindern, dass alle Smartphones der Welt schon bald explodieren werden. Und außerdem kann der Mossad-Chef andernfalls auch keine Fackel dafür anzünden, dass er seinen Dienst beim Geheimdienst als erster vollendet hat…

    Kritik:
    Witze über Juden – das ist normalerweise ein ziemlich heikles Problem. Juden aber, die Witze über sich selbst und andere Juden machen – das kann erfahrungsgemäß ziemlich witzig sein. In der israelischen Actionkomödie nehmen sich die Israelis einfach mal gewaltig selbst auf die Schippe und lassen vor allem die eigenen Behörden nicht allzu gut wegkommen.

    Jüdischer Humor
    Die Parodie macht es sich nämlich zur Hauptaufgabe, Juden und Israelis durchweg als vollkommene Idioten darzustellen. Der Geheimdienst Mossad besteht nur aus Vollidioten, die Terroristen sind auch nicht gerade die Hellsten und die großen Tech-Unternehmen sowieso schonmal gar nicht. Der mitgelieferte Humor mit Gags am laufenden Band ist dabei definitiv Geschmackssache und geht ziemlich klar in den grenzdebilen Bereich eines „Hot Shot“, „Disaster Movie“ oder „Date Movie“. Die Witze dabei so bescheuert und flach, dass sie dadurch beinahe wieder gut werden. Nur eines kann man „Mossad“ auf gar keinen Fall: Den Film in irgendeiner Weise ernst nehmen. Daran hindert uns schon die dazugehörige Trashfilm-Inszenierung, bei der von einem Hubschrauber herabstürzende Menschen auch gerne mal am Boden explodieren können. „Mossad“ ist an Albernheit und Absurdität kaum zu überbieten.

    Filmparodie made in Israel
    Manchmal aber kann die Komödie trotzdem Spaß machen, denn die israelischen Filmemacher haben auch ziemlich viele Seitenhiebe auf Hollywood zu bieten und nehmen typische Filmklischees auf den Arm. Hollywood-Blockbuster wie „Men in Black“, „Iron Man“ oder „James Bond“ werden daher mehr als einmal parodiert und – wie sollte es anders sein – mit jüdischem Humor kombiniert. Und obwohl „Mossad“ nicht immer die niveauvollsten oder intelligentesten Gags zu bieten hat, ist die Art und Weise, wie Juden doch über sich selbst lachen können, mitunter ziemlich erfrischend. Diesem zum Teil recht behämmerten Humor muss man aber auch einiges abgewinnen können, um nicht beim Fremdschämen desöfteren die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen.

    Grenzdebile Story
    Eine richtige sinnstiftende Story hat „Mossad“ nämlich nicht anzubieten, denn inhaltlich geht es ähnlich lächerlich zu, wie die Witze albern sind. Ähnlich wie schon in Filmparodien aus den 2000er Jahren handelt es sich doch eher um eine nahtlose und manchmal sinnlose Aneinanderreihung von Gags. Wer hier Wert auf eine ernstzunehmende Story legt, ist also völlig falsch, wenn wir komplett verblödete Agenten dabei zusehen dürfen, wie sie die „Really Bad Guys“ genannten Terroristen jagen, die als Kinder in Fabriken der dritten Welt heimlich Sprengstoff in die Smartphones installierten, damit sie diese jetzt per Knopfdruck allesamt hochjagen können. Klingt bescheuert? Ist es auch – und das ist gewollt, denn „Mossad“ ist eine echte Hirn-Aus-Komödie für Zuschauer, die auch die dümmsten Witze noch lustig finden.

    Fazit:
    Juden lachen über sich selbst: In „Mossad“ nehmen sich die Israelis gewaltig selbst auf die Schippe und starten damit ein Gagfeuerwerk der flachesten Sorte. Das kann teilweise unterhalten, entpuppt sich gelegentlich aber auch als grenzdebiler Unfug.