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    Moonfall

    Moonfall

    Land/Jahr:
    USA 2022
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Roland Emmerich
    Darsteller:
    Patrick Wilson
    Halle Berry
    John Bradley-West
    Michael Pena
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    130 Minuten
    Kinostart:
    10. Februar 2022
    Label:
    Leonine

    Bei der letzten Weltraummission von Astronaut Brian Harper sind einige Dinge schief gelaufen. Nicht nur gibt er sich seitdem die Schuld am Tod seines Kollegen, sondern auch die mysteriösen Ereignisse lassen ihn nicht mehr los. Komplett die Kontrolle über das Raumschiff verloren, beobachtete er eine unbekannte außerirdische Substanz, die es offenbar auf den Mond abgesehen hatte. Etwas mehr als zehn Jahre später wird dann klar, dass er sich die Geschehnisse keinesfalls eingebildet hat: Der Mond ist von seiner Umlaufbahn abgekommen und bewegt sich spiralförmig auf die Erde zu. Nur noch wenige Wochen bis der Planet dem Untergang geweiht ist und jegliches Leben auf der Erde vernichtet wurde. Ausgerechnet die Verschwörungstheorie von K.C. Houseman scheint die einzige Lösung zu sein: Er ist überzeugt davon, dass es sich beim Mond nicht um einen Himmelskörper, sondern um eine künstliche „Megastruktur“ handelt, die im Innern hohl ist und von einer unbekannten Energie angetrieben wird. Gemeinsam mit Brian Harper und der Wissenschaftlerin Jocinda Fowler kehren sie in den Weltraum zurück, um dem Geheimnis des Mondes auf die Schliche zu kommen…

    Kritik:
    Spektakuläre Bilder, verheerende Katastrophen und einen Hang zur Übertreibung: Das macht die Film von Roland Emmerich schon seit Jahrzehnten aus. In den 1990er Jahren hatte er damit sogar großen Erfolg, als er einst Kultfilme wie „Independance Day“ oder „The Day After Tomorrow“ inszenierte. Und selbst der Mond hatte es ihm in „Moon 44“ schon einmal angetan. Dieses Mal legt er noch eine Schippe oben drauf.

    Die Mond-Verschwörung
    Rund um den Mond gibt es ja bereits zahlreiche Verschwörungstheorien. So wird behauptet, die erste Mondlandung des Menschen sei in einem Hollywoodstudio inszeniert worden. Eine andere Verschwörungstheorie ist unterdessen längst davon überzeugt, auf der „Rückseite“ des Mondes befände sich eine geheime Nazi-Basis. Und Roland Emmerich lässt nun eine ganz andere, vermeintlich noch viel verrücktere Idee wahr werden: Er setzt die Theorie um, beim Mond handele es sich um eine künstliche Dyson-Sphäre, die im Innern von einem Stern angetrieben wird und als genetisches Erbgutlager für die Menschheit diene, das von den Vorfahren unserer Spezies einst errichtet wurde. So absurd bereits diese Idee klingen mag, erscheint es an dieser Stelle umso erstaunter, dass es sich dabei wohl noch um den realistischsten Teil des Films handeln mag – die Idee der Dyson-Sphäre existiert in der Wissenschaft immerhin durchaus.

    Die Abwesenheit jeglicher Logik
    Eines der größten Probleme von „Moonfall“ ist nämlich die Tatsache, dass sich Roland Emmerich einmal mehr als Dilettant entpuppt, wenn es um Wissenschaft geht: Sein jüngster Sci-Fi-Katastrophenfilm strotzt nämlich geradezu vor lauter Logikfehlern, die an der Sinnhaftigkeit des Streifens durchaus zweifeln lassen. Wenn sich etwa die Gravitation der Erdoberfläche verändert und sogar Wasser durch die Luft schwebt, sollte man angesichts von Menschen, die sich mit der gewöhnlichen Schwerkraft fortbewegen oder eines Raketenstarts, der nicht im Geringsten dadurch beschleunigt wird, wohl besser das Gehirn ganz schnell abschalten. Derartig grobe Schnitzer setzen sich während des gesamten Films ununterbrochen fort: Da werden ganze Landstriche zerstört, aber das Handy funktioniert noch immer. Da greift eine außerirdische künstliche Intelligenz jegliche Form von Elektrizität an, aber eingeschaltete Scheinwerfer sind offenbar kein Problem. Und es scheint fast so, als wären Emmerich solche Patzer inzwischen vollkommen egal, falls er sie nicht gar absichtlich einbaut.

    Popcorn-Kino mit Schauwerten
    Ganz klar bleibt an der Stelle natürlich: „Moonfall“ ist und bleibt reines Popcorn-Kino über dessen tieferen Sinn das Publikum nach Möglichkeit eher nicht weiter nachdenken sollte und das obendrein eine gewaltige Portion Fehlertoleranz erfordert. Blendet man das aus, bekommt man hier aber dennoch einen überraschend unterhaltsamen und spannend inszenierten Katastrophenfilm geboten. Das mag nicht zuletzt an den beeindruckenden Bildern und Effekten liegen, die Roland Emmerich auch heute noch beherrscht. Wenn Wassermassen durch die Lüfte schweben, Teile des Mondes auf die Erde herabfallen oder die Astronauten mithilfe eines Raumschiffes in das Innere des Mondes eindringen, sieht das verdammt spektakulär aus. Und der etwas selbstironische Blick auf Verschwörungstheorien, sowie die spaßige Beziehungskonstellation der Protagonisten lassen auch die Figuren einen gewissen Unterhaltungswert entfalten. Als reiner Spaß-Film für Sci-Fi-Genrefans taugt „Moonfall“ damit also absolut.

    Fazit:
    Man muss schon eine gewisse Toleranz gegenüber Logikfehlern mitbringen, um bei Roland Emmerichs neuestem Katastrophenfilm nicht die Hände vor den Kopf zu schlagen. Kann man das Hirn abschalten und die Logikfehler ausblenden, gibt es hier aber dennoch einen überraschend unterhaltsamen und spannend inszenierten Streifen mit gelungenen Science-Fiction-Schauwerten.