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    Knerten traut sich

    Knerten traut sich

    Land/Jahr:
    Norwegen 2010
    Genre:
    Abenteuer
    Regie:
    Martin Lund
    Darsteller:
    Adrian Grønnevik Smith
    Åsleik Engmark
    Pernille Sørensen
    Jan Gunnar Røise
    Petrus A. Christensen
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    ca. 81 Min.
    Kinostart:
    12.04.2012
    Label:
    Polyband

    Auch in diesem zweiten Film mit den Abenteuern des kleinen Lillebror und seines hölzernen Freundes Knerten werden die sechziger Jahre wieder durch sowohl detailreiche wie auch liebevolle Ausstattung, Kostüme und Maskenbild heraufbeschworen. Inzwischen ist es für alle anderen Figuren auch so selbstverständlich, dass der Junge sich mit einem Zweig unterhält, dass niemand auch nur ein Wort darüber verliert. Es taucht sogar ein Mädchen in Lillebrors Alter auf, das ebenfalls einen sprechenden Zweig, besitzt, und da dieser weiblich ist, bahnt sich bald eine “hölzerne” Romanze an. Nachdem Lillebrors Mutter auf einer Waldstraße vom Fahrrad gestürzt ist, und der kleine Junge dort eine Scherbe von einem Autoblinklicht findet, sucht er den Fahrer des Autos, das seiner Meinung nach seine Mutter angefahren hat. Freundin Vesla hilft ihm dabei nach Kräften, und die beiden bestehen spannende Abenteuer, bis Lillebror erkennen muss, dass er selbst für das Unglück verantwortlich ist. Knerten und seine neue Freundin Karoline sind sparsam, aber effektiv animiert, sodass sie sprechen, laufen, fliegen, vor allem aber küssen können. Ein großer Teil des Charmes dieses Kinderfilms besteht darin, dass Lillebror in seinen Handlungen immer kindlich bleibt. So liefert er sich ein trotziges Ja-Nein-Duell mit einem Nachbarsjungen, der vorher schon durch Westernmusik als Konkurrent den schwedischen “Saloon”, sprich den Gemischtwarenladen, betritt. Der Busfahrer als zweiter potentieller Schurke spielt sogar selbst die Mundharmonika à la Morricone, aber in diesem Film ist keiner so böse wie er scheint, und selbst die etwas merkwürdige Automechanikerin, die beunruhigende Dinge sagt (“nicht einmal zu einer Bösen tauge ich”) und massenhaft Waffeln essen kann, lernt Lillebror bald als eine eigentlich ganz nette exzentrische Dame kennen. Der Film bleibt sowohl dramaturgisch wie auch stilistisch konsequent auf der Höhe seines fünfjährigen Protagonisten. Er erzählt aus seiner Perspektive, im Rahmen seines Erfahrungshorizonts und Reifegrades. Dadurch wirkt seine Welt so in sich stimmig und anrührend. Er lernt während seiner Abenteuer kleine Lektionen wie jene, dass der Unterschied zwischen gut und böse oft nicht so eindeutig ist, wie es auch den ersten Blick scheinen mag. Vor allem werden aber die Neugierde und der Mut als die Tugenden der kleinen Helden gefeiert.