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    Indiana Jones und das Rad des Schicksals

    Indiana Jones und das Rad des Schicksals

    Land/Jahr:
    USA 2023
    Genre:
    Abenteuer
    Regie:
    James Mangold
    Darsteller:
    Harrison Ford
    Phoebe Waller-Bridge
    Mads Mikkelsen
    John-Rhys Davies
    Antonio Banderas
    Thomas Kretschmann
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    154 Minuten
    Kinostart:
    29. Juni 2023
    Label:
    Walt Disney Studios
    Motion Pictures

    Die Zeichen der Zeit spiegeln sich auch bei Indiana Jones wieder: Der Archäologe hat seinen Abenteurerhut eigentlich längst an den Nagel gehängt und möchte sich nun auch endlich an seiner Universität in den Ruhestand versetzen lassen. Doch unverhofft kommt oft: Patentochter Helena braucht plötzlich Indys Hilfe bei der Suche nach einem mysteriösen Zahlrad, das er eigentlich vor Jahrzehnten bereits hätte zerstören sollen, um es nicht in die Hände der Nationalsozialisten geraten zu lassen. Kaum die Suche jedoch wieder begonnen, tauchen auch die alten Widersacher wieder auf: Altnazi Jürgen Voller hat es schließlich ebenso auf die zweite Hälfte des Geräts abgesehen, das Indiana Jones nun um jeden Preis als erster finden muss. Dem „Rad des Schicksals“ wird schließlich nachgesagt, Risse in der Zeit vorhersagen zu können – und diese Fähigkeit darf auf keinen Fall in die falschen Hände geraten. Sogar im Rentenalter muss sich Indiana Jones also noch einmal Hut und Peitsche schnappen und sich auf eine Jagd rund um den Globus begeben…

    Kritik:
    Wer hätte das jemals für möglich gehalten: Ganze fünfzehn Jahre nach dem vierten Teil und immerhin mehr als vierzig Jahre nach dem ersten Werk kehrt der legendäre Indiana Jones noch einmal auf die Leinwand zurück. Die Besonderheit daran: Harrison Ford ist inzwischen ganze 80 Jahre alt. Zu alt, um nochmal in die Rolle des flinken Archäologen und Abenteurers zu schlüpfen?

    Ein kleiner Rückblick
    Im Jahre 1981 sah das jedenfalls noch recht spektakulär aus, wenn sich Indiana Jones auf waghalsige Verfolgungsjagden begab und in angsteinflößende tiefe Höhlen schlüpfte. Zumindest in der Eingangsszene, in der wir eine Rückblende mit der Verjüngungstechnik aus „The Irishman“ zu sehen bekommen, bleibt das auch so: Obwohl das CGI jederzeit sichtbar ist, macht die Technik, die die Gesichter von Harrison Ford und Mads Mikkelsen verjüngt, schon einiges her. Wenn der deutlich jüngere CGI-Indy dann allerdings auf dem Dach eines Zuges umherrennt, wird da schnell klar, dass ein 80-jähriger dazu wohl nicht mehr in der Lage wäre. Dennoch: Kaum ist die Rückblende vorbei, verzichtet man darauf, Figuren durch CGI zu verjüngen. „Das Rad des Schicksals“ spielt also auch 40 Jahre nach dem ersten Teil und schickt dementsprechend auch einen gealterten Indiana Jones ins Rennen.

    Ein echter Indiana Jones
    Insbesondere im Hause Paramount, die hier co-produzierend mit von der Partie sind, hat man aber inzwischen verstanden, wie man nach Jahrzehnten eine gelungene Fortsetzung dreht, die auch bei den Fans vergangener Tage gut ankommt. Das hat man dort bereits beim zweiten Teil von „Top Gun“ bewiesen, der ebenfalls nach Jahrzehnten nochmal das alte Franchise aufrollte. Wichtig dabei: Eine solche Fortsetzung muss sich anfühlen, als sei seit dem damaligen ersten Teil kein einziger Tag vergangen. Der Inszenierungsstil darf sich nicht ändern, denn Anpassungen, mit denen man vorgibt, ein neues Publikum erreichen zu wollen, kommen bei den alten Hasen nicht so richtig gut an. Und genau deshalb ist „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ auch genau das, was er werden sollte: Ein klassischer Indiana Jones, der sich anfühlt, wie zur damaligen Zeit. Und der auch all das bietet: Abenteuer, Action, Verfolgungsjagden, interessante Charaktere und auch eine kleine Prise Humor.

    Ein Abenteurer kennt kein Alter
    Es stellt sich im Nachhinein als herausragende Idee heraus, die gealterten Schauspieler völlig unverändert auf die Leinwand zu zerren und auch sonst an der Originalbesetzung größtenteils festzuhalten. Wenn Harrison Ford und John-Rhys Davies nämlich wie zu alten Zeiten auf Abenteuertrip gehen, hat schon der bloße Anblick einen gewissen Charme. Und Regisseur James Mangold ist es dabei sogar gelungen, das höhere Alter der Darsteller zu kompensieren: Dann lässt man Indy eben etwas öfter mit Fahrzeugen fahren. Ob motorisiertes Dreirad, Flugzeug oder eben mit der Eisenbahn: Wenn ein alter Mann auf Rädern unterwegs ist und sich darin Verfolgungsjagden leistet, fällt eben gar nicht so sehr auf, dass er nicht mehr so schnell zu Fuß unterwegs ist. Ein durchaus gelungener Einfall, um Harrison Ford nicht ganz so gebrechlich erscheinen zu lassen, auch wenn es sicherlich ein oder zwei Szenen gibt, in denen das unvermeidlich war.

    Schon wieder Nazis…
    Bei der Story bleibt man unterdessen natürlich auch den alten Stilmitteln treu, auch wenn sich darüber durchaus die Geister der Fans ein bisschen scheiden. Genauso wie in „Jäger des verlorenen Schatzes“ darf sich Indiana Jones nämlich wieder mit Nazis herumschlagen, die dieses Mal ein Artefakt stehlen wollen, das Zeitreisen ermöglicht. Nazi-Esoterik spielt also erneut eine ziemlich große Rolle – und Mads Mikkelsen könnte als neuer Bösewicht dabei wohl kaum eine bessere Wahl sein, wenngleich es auch etwas ironisches hat, den „Ober-Nazi“ durch einen Dänen spielen zu lassen. Manche langjährigen Fans hätten sich an der Stelle zwar womöglich ein innovativeres Setting gewünscht, um auch mal andere historische Schauplätze zu zeigen, aber: Der Wettlauf gegen die Nationalsozialisten macht eben nunmal einen echten „Indiana Jones“ aus. Auch noch vierzig Jahre später.

    Fazit:
    Trotz so unglaublich langer Wartezeit liefert der fünfte „Indiana Jones“ genau das, was man von diesem Franchise erwartet: Spannende archäologische Abenteuer, aufregende Verfolgungsjagden und sympathische Charaktere. Ein echter Indy eben, dem es hervorragend gelingt, das inzwischen hohe Alter des Hauptdarstellers ein wenig zu kaschieren.