• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Greenland

    Greenland

    Land/Jahr:
    USA 2020
    Genre:
    Katastrophendrama
    Regie:
    Ric Roman Waugh
    Darsteller:
    Gerard Butler
    Morena Baccarin
    David Denman
    Hope Davis
    Roger Dale Floyd
    Scott Glenn
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    119 Minuten
    Kinostart:
    22. Oktober 2020
    Label:
    Tobis

    Familienvater John Garrity kann seinen Augen kaum trauen, als er die schrecklichen Nachrichten im Fernsehen verfolgt: Trümmerteile eines Kometen haben offenbar fast eine gesamte Stadt zerstört, Tausende sind ums Leben gekommen. Noch ungläubiger reagiert er dann auf die Nachricht auf seinem Handy: Das Heimatschutzministerium bietet ihm und seiner Familie an, einen Schutzbunker aufzusuchen, während sie ihre Freunde zurücklassen müssen. Wissenschaftler haben nämlich weitere Einschläge vorhergesagt: Nach mehreren weiteren Trümmerteilen auf dem gesamten Globus, soll auch ein „Planetenkiller“ auf Europa stürzen, welcher der Größe des damaligen Kometen entspricht, der die Dinosaurierer ausgelöscht hat. Und auch dieses Mal erwartet die Menschheit ein Massensterben, das sich bis in den Vereinigten Staaten ausbreiten wird. Dumm nur, dass die Zeit zunehmend knapp wird und ausgerechnet der Sohn am Flughafen abgewiesen wird, da er unter Diabetes leidet. Garrity setzt fortan alles daran, seine Familie zu retten – koste es, was es wolle…

    Kritik:
    Obwohl bereits 50 Jahre alt, erlebt Gerard Butler gerade die Glanzzeiten seiner Hollywood-Karriere. Aus rasanten und brutalen Actionfilmen ist er spätestens seit der „Has Fallen“-Reihe gar nicht mehr wegzudenken. Da passt die Flucht vor einem Kometen doch geradezu perfekt.

    Faszination Dystopie
    Ganz schön dystopisch geht es jedenfalls schon recht zu Beginn des Katastrophendramas „Greenland“ zu. Die Nachrichten sind voll von Untergangsszenarien, am Himmel sind bereits einige spektakuläre Himmelskörper sichtbar und kaum geschieht der erste Einschlag, beginnt der Himmel vor dem Haus der Garritys in einem leuchtenden Rot zu erstrahlen, als würden die Wolken zu Brennen beginnen. Relativ schnell ins kalte Wasser geworfen, ist Gerard Butler auch schon voll in seinem Element: Die Zeit rennt und er muss seine Familie unbedingt zum Evakuierungspunkt bringen, um sie vor dem Untergang des Planeten zu retten. Der Wettlauf gegen die Zeit ist dabei mindestens genauso spannend, wie in seiner berühmten „Has Fallen“-Reihe, so manches Ereignis zwischendurch sogar ein wenig spannender als die übliche Waffengewalt.

    Gerard Butler im Weltuntergang
    Tatsächlich sorgt der Streifen nämlich für eine überaus hohe Dramatik, denn ganz ohne Zwischenfälle verläuft die Flucht vor dem Kometen natürlich nicht ab. Das dystopische Ereignis, das inmitten der Corona-Pandemie fast schon ein bisschen passend kommt, zieht das Publikum voll in seinen Bann: Die Supermärkte werden geplündert, vor den Grenzposten tummeln sich Horden von Menschen, die ebenfalls evakuiert werden wollen und auch der „gemeine Pöbel“ bekommt schon bald mit, dass es offenbar reiche Privilegierte gibt, die das alleinige Recht aufs Überleben erhalten. Wenn sich Gerard Butler immer wieder gegen neidische Widersacher wehren muss, die es auf sein „Auserwählten-Armband“ abgesehen haben, kommt schnell Hochspannung auf und die regelmäßigen Wendungen, bei denen auch die Familie manches Mal auseinandergerissen wird, sorgen dafür, dass der Spannungsbogen dauerhaft hoch bleibt.

    Tricks für die Dramaturgie
    Trotz allem bekommt der Zuschauer hier allerdings keinen Thriller a la Roland Emmerich zu sehen, sondern ein Katastrophendrama, das auf starke Emotionen setzt und seine Stärken vor allem bei der Dramaturgie findet. Dabei kommt es aber durchaus vor, dass „Greenland“ aus dramaturgischen Gründen ein wenig „herumtrickst“ und die ein oder andere Erklärung nicht ganz ohne Logikfehler auskommt. Evakuierungsmitteilungen auch auf dem Fernsehgerät zu sehen, während die Nachbarn nichts dergleichen empfangen, wirkt zu Beginn ebenso abwegig, wie die Nachfrage, warum die Diabetes-Erkrankung des Sohnes nicht angegeben wurde, als hätte die Familie einen Antrag stellen müssen. Über solche Patzer kann man angesichts der herausragenden Dramaturgie, die Gerard Butler auch dank der Zusammenarbeit mit der grandiosen Morena Baccarin abliefert, aber zum Glück hinweg sehen. Besonders kritischen Blicken mit wissenschaftlichem Anspruch dürfte „Greenland“ dabei allerdings erwartungsgemäß nicht standhalten.

    Fazit:
    Dystopie mitten in der Pandemie: „Greenland“ schickt Gerard Butler mit „Gotham“-Star Morena Baccarin auf die Flucht vor einem zerstörerischen Kometen. Dabei entsteht eine dichte Atmosphäre mit überaus hoher Spannung und Dramaturgie, die hin und wieder jedoch an einigen Logikfehlern schwächelt.