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    Gran Turismo

    Gran Turismo

    Land/Jahr:
    USA 2023
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Neill Blomkamp
    Darsteller:
    Archie Madekwe
    David Harbour
    Orlando Bloom
    Darren Barnet
    Geri Halliwell
    Thomas Kretschmann
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    135 Minuten
    Kinostart:
    10. August 2023
    Label:
    Sony Pictures

    Der junge Jann Mardenborough ist seit Jahren begeistert vom Videospiel „Gran Turismo“. Schon seit seinem fünften Lebensjahr träumt er davon, selbst einmal als Rennfahrer am Steuer eines Rennwagens zu sitzen. Die finanziellen Mittel fehlen ihm jedoch gänzlich und allzu realistisch scheint die Erfüllung dieses Traums bis dato auch nicht zu sein. Als der Marketing-Manager der Spielereihe gemeinsam mit Nissan jedoch eine waghalsige PR-Aktion plant, sieht er seine Chance gekommen. Die zehn besten Simracer von „Gran Turismo“ sollen eingeladen werden, um an der GT Academy zu echten Rennfahrern ausgebildet zu werden. Der beste Fahrer unter den zehn Teilnehmern, soll dann zukünftig für Nissan Motorsports auf die echte Rennstrecke geschickt werden, um gegen professionelle Rennfahrer anzutreten. Der Weg ist steinig und Jann muss sich fortan unter körperlich anstrengenden Bedingungen beweisen. Doch wird er es schaffen, die FIA-Lizenz für sich zu gewinnen?

    Kritik:
    Die „Gran Turismo“-Reihe gehört wohl zu den erfolgreichsten Rennspielen, seitdem es die PlayStation gibt. Kein Wunder also, dass es nach Verfilmungen zu „Super Mario“ und „Sonic“ nun endlich auch zu dieser Spielreihe einen Film braucht. Anders als die Konkurrenz, geht die Rennaction jedoch als Realverfilmung sprichwörtlich ins Rennen.

    Renn-Action oder Werbefilm?
    Ein bisschen Fanservice ist das sicherlich, wenn „Gran Turismo“ die Faszination des Gamings und Simracings einfangen will. Schon zu Beginn des Films sitzt Archie Madekwe in der Rolle des Jann Mardenborough zuhause vor seiner Spielekonsole, das Lenkrad fest in der Hand. Auf den langjährigen Gamer unter den Zuschauern wird der Funke schnell überspringen, wenn wir sein virtuelles Auto über die Rennstrecke brettern sehen. Ein bisschen haben wir vor allem in der ersten halben Stunde jedoch auch das Gefühl, hier einen Werbefilm für Gran Turismo, PlayStation und Nissan zu sehen. Etwas zu sehr wird die Videospielreihe da in den Himmel gelobt – sowohl von der Hauptrolle als Gamer, als auch vom Marketingexperten während diverser Einblendungen. Wird dann auch noch im Augmented Reality-Stil plötzlich ein Abbild eines Fahrzeugs um den Spieler vor seiner Konsole eingeblendet, wird „Gran Turismo“ schon ein bisschen zur Werbe-Techdemo. Kritische Stimmen zum Spiel gibt es ohnehin zu keinem Zeitpunkt. Da schießt die Verfilmung des Videospiels etwas über das Ziel hinaus, wenngleich Fans der Reihe vermutlich ohnehin schon vom Rennspiel überzeugt sind, bevor sie sich vor die Kinoleinwand setzen.

    Das Rennspiel auf der Leinwand
    Interessanter wird es da schon, dass der Film eine Art „Storymodus“ verpasst bekommt, wie man ihn aus diversen Konkurrenz-Rennspielen kennt. Plötzlich hat Hauptfigur Jann Mardenborough eine ganze Serie an Herausforderungen vor sich – womit es „Gran Turismo“ auch gelingt, einige Spannung aufzubauen. Schritt für Schritt geht es da hoch in der Karriereleiter. Mal muss eine Mindestplatzierung erreicht werden, mal die FIA-Lizenz gewonnen und mal die beste Rundenzeit gefahren. Das steigert sich, bis letztendlich das große finale und schwierigste Rennen auf den Protagonisten genauso warten wird, wie auf die Videospieler, wenn sie es auf der Konsole weit genug nach vorne geschafft haben. Das Problem dabei: Die Story von „Gran Turismo“ gestaltet sich dementsprechend vorhersehbar. Wer schon einmal ein Rennspiel gespielt hat, wird schnell erahnen, worauf die Sache hier also hinaus laufen soll.

    Stranger Things-Star stiehlt die Show
    Dass der Streifen letztendlich als Rennactionfilm dennoch funktioniert, dazu trägt vor allem David Harbour bei. Der „Stranger Things“-Star schlüpft hier nämlich in die Rolle des Fahrzeugingenieurs und trägt damit kurzerhand quasi den gesamten Film. Man könnte auch sagen: Er ist der eigentliche heimliche Star des Films. Wenn er Jann emotional zur Seite steht, ihn fordert und antreibt, aber auch in Krisen unterstützt, gelingt es „Gran Turismo“ überhaupt erst, als Drama schlussendlich auch das Publikum zu erreichen. Das ist aber auch nötig, denn Archie Madekwes jugendliche Figur ist einfach zu flach und zu sehr allein durch das Gaming definiert, als dass sie genügend Tiefgang für einen interessanten Charakter bieten könnte. Darüber hinaus sind jedoch leider auch die restlichen Darsteller insgesamt austauschbar und stechen nur selten sonderlich hervor.

    Unterhaltung statt Tiefgang
    Am Ende macht das alles aber vielleicht überhaupt nichts, denn zumindest für einen ordentlichen Unterhaltungswert sorgen allein die Optik und der Sound des Films. „Gran Turismo“ ist eben stilecht auch wie ein Videospiel mit realen Bildern. Wenn Jann Mardenborough mit seinem Nissan Rennwagen über die Strecke rast, wird auch gerne mal die Verfolgerperspektive wie im Videospiel verwendet, die aktuelle Platzierung im Heads up Display eingeblendet und alles ein bisschen inszeniert, als hätte man virtuelle Fahrzeuge auf eine reale Rennstrecke gebracht. Den Videospielern wird zumindest der optische Aspekt sicherlich Spaß machen, zumal sich „Gran Turismo“ da in keinster Weise vor anderen Rennfilmen verstecken müsste. Für ein bisschen Motorensounds und rasante Bilder reicht es also allemal.

    Fazit:
    Die Videospielverfilmung zum Rennspiel „Gran Turismo“ wirkt manchmal wie ein kleiner Werbefilm, fühlt sich oftmals an wie ein Videospiel mit realen Bildern, lebt aber letztendlich vor allem durch David Harbour als heimlichen Star. Das bleibt unter dem Strich etwas oberflächlich, hat aber durchaus einen gewissen Unterhaltungswert für Fans der Videospielreihe.