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    Elemental

    Elemental

    Land/Jahr:
    USA 2023
    Genre:
    Animation
    Regie:
    Peter Sohn
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    102 Minuten
    Kinostart:
    22. Juni 2023
    Label:
    Walt Disney Studios
    Motion Pictures

    Vor einigen Jahren haben die Eltern des jungen Feuermädchens Ember alles hinter sich gelassen, um als Flüchtlinge in Element City ein neues Zuhause aufzubauen. Ihr Vater steckte all seine Kräfte in den Aufbau seines Feuerladens, mit dem er zum erfolgreichsten Geschäftsmann von Feuerstadt wurde. Körperlich inzwischen angeschlagen, soll nun jedoch bald Ember den Laden übernehmen, doch mit ihrem feurigen Temperament sorgt sie zumeist eher für Chaos und ein Vergraulen der Kunden. Als dann auch noch ein Wasserleck in ihrem Keller entsteht, lernt sie den städtischen Kontrolleur und Wasserjungen Alan kennen, der ihr dabei helfen will, den Laden ihres Vater zu retten. Doch eine Freundschaft oder gar Beziehung zwischen Feuer und Wasser? Das ist nach Ansicht ihrer Familie längst zum Scheitern verurteilt. Und wie sollten sich zwei gegensätzliche Elemente überhaupt verbinden können?

    Kritik:
    Multikulturelle Geschichten über Freundschaft, Familie und Ausgrenzung gehören bei Disney schon seit vielen Jahren zum Standardreportoire und können vor allem emotional seit je her überzeugen. Doch warum nicht einmal Pixar etwas Neues wagen lassen und mit viel Kreativität etwas scheinbar Unmögliches kreieren?

    Multikulti der Elemente
    Aus Migranten und Flüchtlingen unterschiedlicher Herkunft, werden in der fiktiven, animierten Stadt „Element City“ bei Pixars neuestem Animationsfilm-Hit nämlich kurzerhand verschiedene Elemente. Menschen aus Feuer, Wasser, Erde und Luft leben hier gemeinsam in einer futuristischen und ziemlich kreativen Stadt zusammen, um gemeinsam einen Platz für all ihre besonderen Eigenschaften zu finden. Doch obwohl Haus an Haus lebend, leben die verschiedenen Elemente eher in eine Art Parallelgesellschaft: Jedes Element bleibt unter sich, da die anderen Elemente pauschal für gefährlich gehalten werden und Ausgrenzung – vor allem gegenüber Feuermenschen – steht an der Tagesordnung. Eine Geschichte, wie aus dem Leben gegriffen, die Pixar in eine beeindruckende Welt gepackt hat.

    Animierte Sci-Fi-Utopie
    Die Darstellung dieser „Element City“ ist nämlich auch das große Highlight des Films. Obwohl eigentlich kein Science-Fiction-Film sieht hier alles ziemlich futuristisch und utopisch aus. Mit wundervollen blauen Farben aus geformtem Glas werden da die Häuser gebaut, während moderne Wassereisenbahnen durch schmale Kanäle wie in einer Wildwasserbahn fahren und die Luftpersonen sich mit Zeppelinen fortbewegen, in dessen Ballon sie einfach gesogen werden, um diesen eigenständig mit Luft zu befüllen. Kurz gesagt: „Elemental“ ist ein wahrer Augenschmaus und hinsichtlich seines World Designs wohl einer der schönsten und beeindruckendsten Filme aus dem Hause Pixar. Animationsfans werden schon allein daran ihre Freude haben, auch wenn nicht immer alles logisch erscheint.

    Das Problem mit der Logik
    Mit so einigen Logikproblemen hat schließlich auch die klassische Romeo-und-Julia-Geschichte über eine verbotene Liebe mit einem „falschen Element“ zu kämpfen. Prinzipiell ist die Geschichte, die auch an eine multikulturelle Liebe erinnert, bei der die Eltern eines verliebten Mädchens den ausländischen Jungen nicht akzeptieren, natürlich ziemlich süß und herzergreifend. Dass es sich an der Stelle um Elemente wie Feuer und Wasser handelt, wird zugleich aber auch zu einem Problem: Wie potentialler Nachwuchs einer Feuer- und einer Wasserperson aussehen soll, bleibt schlicht ungeklärt, weil Pixar darauf keine Antwort zu bieten hat. Kulturelle Hindernisse, die in der Realität überwindbar sind, sind es bei der Darstellung von Elementen eben physikalisch nicht so einfach. Die Message, kulturelle Inkompatibilitäten einfach hinnehmen zu müssen, schwingt bei „Elemental“ unfreiwillig immer ein bisschen mit. Und damit manövriert sich der neue Pixar-Streich in eine Ecke, in die er selbst eigentlich gar nicht hinein wollte.

    Faszinierende, nicht ganz schlüssige Welt
    Auch sonst ignoriert Pixar bei „Elemental“ gerne mal, dass sich so manche Logikfehler innerhalb der Welt einfach häufen – in der Hoffnung, vor allem dem jüngeren Publikum werden diese einfach nicht auffallen. Warum es neben Personen aus Feuer und Wasser auch noch „normales“ unlebendiges Feuer und Wasser gibt – das bleibt ebenso offen, wie etwa die mangelnde Brandfähigkeit bestimmter Objekte. Da fackelt Feuermädchen Ember eigentlich die ganze Bude ab und obwohl der halbe Laden voller in Plastik verpackter Süßigkeiten steht, fängt fast nichts davon jemals Feuer. So kreativ und süß die Welt auch inszeniert wurde: Ganz schlüssig ist sie tatsächlich nicht immer. Auch die Darstellung von Luft in Form von Wolken ergibt schließlich eigentlich keinen Sinn, handelt es sich bei Wolken doch um eine Ansammlung von Wassertröpfchen – womit es sich also eigentlich nicht um das Element Luft handelt. Kinder werden es wahrscheinlich ignorieren, (einigermaßen gebildete) Erwachsene werden sich daran stören.

    Fazit:
    Mit seinem neuesten Animations-Hit entführt uns Pixar in eine faszinierende utopische Science-Fiction-Welt, in der uns die vier Elemente eine multikulturelle Liebesgeschichte präsentieren. Das bleibt nicht immer ganz ohne Logikfehler, macht mit seinem World Design aber ziemlich viel Spaß.