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    Doctor Strange in the Multiverse of Madness

    Doctor Strange in the Multiverse of Madness

    Land/Jahr:
    USA 2022
    Genre:
    Fantasy
    Regie:
    Sam Raimi
    Darsteller:
    Benedict Cumberbatch
    Elizabeth Olsen
    Xochitl Gomez
    Benedict Wong
    Rachel McAdams
    Chiwetel Ejiofor
    Patrick Stewart
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    126 Minuten
    Kinostart:
    4. Mai 2022
    Label:
    Disney

    Dr. Stephen Strange mag zwar über unglaubliche Zauberkräfte verfügen, in seinem Privatleben läuft es deshalb aber trotzdem nicht besser. Seine geliebte Ex-Verlobte Christine Palmer heiratet schließlich inzwischen jemand anderen. Der Grund dafür lässt auch nicht lange auf sich warten: Während Dr. Strange der Hochzeit beiwohnt, taucht plötzlich America Chavez durch ein Dimensionsportal auf und bringt kurzerhand ein blutrünstiges Tentakelmonster mit. Doch damit nicht genug: America ist offenbar in der Lage, sich physisch durch die Multiversen zu bewegen, hat jedoch noch immer große Schwierigkeiten damit, ihre Superkraft zu kontrollieren. Das bringt zugleich Wanda Maximoff als Scarlet Witch auf den Plan: Während sie durch Traumwandeln zu ihren Kindern in anderen Universen gelangen möchte, hat sie es auch auf die Fähigkeit von America abgesehen: Mit ihrer Hilfe möchte auch sie physisch in ein anderes Universum reisen, um ihrem Alter Ego dort die Kinder wegzunehmen. Nun liegt es an Doctor Strange, genau das zu verhindern…

    Kritik:
    Keine Frage: Der zweite Teil von „Doctor Strange“ dürfte der wohl langersehnteste Film in diesem Jahr sein. Vor allem nach dem Mega-Erfolg von „Spider-Man: No Way Home“, wo die Figur von Benedict Cumberbatch eine überraschend große Rolle spielte. Die Erwartungen an einen überwältigend großen Hit waren also groß – und „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ setzt genau da an.

    Die Ausweitung des Multiversums
    Tatsächlich macht es deshalb schon recht großen Sinn, den vorherigen „Spider-Man“-Film zuvor gesehen zu haben. Reiste Dr. Strange dort bereits mit Spidey durch das Multiversum, reißt der zweite „Doctor Strange“-Film die Tür ins Multiversum nun richtig weit auf. Unendliche Möglichkeiten scheint es zu geben, wenn in etlichen verschiedenen Universen alternative Realitäten der Figuren existieren. Zugegeben, so ganz innovativ erscheint das nicht einmal: Bereits im „Arrowverse“ von DC sahen wir zahlreiche Paralleluniversen mit unterschiedlich durchnummerierten Erden. Und so optisch interessant der Gang durch verschiedene Universen auch sein mag: Letztendlich spielt „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ dann enttäuschenderweise nur in zweien davon – dem „normalen“ und der sogenannten „Erde 838“.

    Schauwerte ohne Tiefgang
    An der Stelle kann dann bei den Fans auch ein bisschen Enttäuschung darüber aufkommen, wie wenig dieses Paralleluniversum eigentlich ausgearbeitet wurde. Die Menschen gehen hier bei rot statt grün über die Ampel, Pizzen bestehen hier aus Kugeln und Doctor Strange verfügt über ein großes Denkmal. Doch soll das wirklich alles sein? Einblicke in das dortige Gesellschaftssystem gibt es nicht wirklich. Kein Wort über die Politik im Paralleluniversum, kein Wort über Sitten und Gepflogenheiten. Und damit schwenkt die Faszination futuristischer Straßen auch schnell in Ernüchterung um, ob des erschreckend geringen Tiefgangs, den der Film an dieser Stelle bietet. Stattdessen setzt Marvel lieber auf Fanservice: Die „Avengers“ tauchen in anderer Besetzung auf, wir sehen etwa einen Fantastic Four und Patrick Stewart als Professor X. Das ist für Fans zwar schön zu sehen, bietet inhaltlich aber wenig Mehrwert.

    Das Serien-Crossover
    Nun kommt ein weiteres Problem hinzu: Um „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ optimal zu verstehen, ist es in jedem Fall hilfreich, die Miniserie „Wandavision“ auf Disney+ gesehen zu haben – schließlich setzt die Handlung der Figur Scarlet Witch genau dort an und setzt die Story der Miniserie fort. Zuschauer, die ausschließlich das Marvel Cinematic Universe aus Kinofilmen gesehen haben, jedoch nicht über ein Abo des Streamingdienstes verfügen, könnten mitunter leicht verwirrt sein. „Doctor Strange“ stellt zwar immer noch genug Erklärungen bereit, um die Geschichte trotzdem verstehen zu können, doch der bisherige Bezug zu Wanda Maximoff / Scarlet Witch fehlt Zuschauern ohne Kenntnisse über „Wandavision“ komplett. Dem eingefleischten Extrem-Fan wird es hingegen wiederum gefallen, dass Disney hier das Marvel-Universum aus Filmen und Serien kombiniert und zunehmend Crossover liefert, die das Marvel Cinematic Universe vergrößern.

    Doctor Strange in the Multiverse of Horror
    Und trotzdem erreicht „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ nicht den Umfang, den die Trailer vorab andeuteten. Hatten wir nicht ein riesiges Aufeinandertreffen von Spider-Man, Venom und reichlich anderen Charakteren erwartet? Das bleibt leider aus, denn der neue „Doctor Strange“ ist doch geradliniger, als man eigentlich erwartet hätte. Einen wesentlich positiveren Eindruck macht hingegen die Handschrift von Sam Raimi (Tanz der Teufel): So handelt es sich womöglich um den düstersten und gruseligsten aller bisherigen Marvel-Produktionen (wenn wir „Morbius“ einmal ausklammern). Da befindet man sich zwar noch nicht wirklich im Horrorgenre, aber es gibt Zombies, Dämonen, böse Geister, Traumwandeln und viele andere Dinge, an denen man das Markenzeichen des einstigen „Tanz der Teufel“-Regisseurs erkennt.

    Fazit:
    Der zweite „Doctor Strange“-Film mag nicht die extrem hohen Erwartungen erfüllen, die nach „Spider-Man“ im Vorfeld geschürt wurden und auch das Multiversum ernüchternd oberflächlich ausarbeiten, mit reichlich Fanservice, einer überaus düsteren Handschrift von Sam Raimi und einem insgesamt hohen Spannungsbogen sorgt „in the Multiverse of Madness“ dennoch für aufregende Unterhaltung.