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    Die letzte Fahrt der Demeter

    Die letzte Fahrt der Demeter

    Land/Jahr:
    USA / D 2023
    Genre:
    Horror
    Regie:
    André Øvredal
    Darsteller:
    David Dastmalchian
    Liam Cunningham
    Aisling Franciosi
    Javier Botet
    Corey Hawkins
    Jon Jon Briones
    Stefan Kapicic
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    119 Minuten
    Kinostart:
    17. August 2023
    Label:
    Universal Pictures

    Gerade noch auf der Suche nach einem neuen Crewmitglied, bricht die Besatzung des großen Segel-Handelsschiffs „Demeter“ von Rumänien ins ferne London auf. An Bord: Ganze fünfzig nicht klar gekennzeichnete Holzkisten, über dessen Inhalt die Seemänner wohl bisher nur rätseln können. Eigentlich sollte es nur eine weitere ganz normale Routinefahrt werden, wie sie ihnen schon hunderte Male gelungen ist. Doch mitten auf hoher See müssen sie schon bald feststellen, dass sie sich etwas Böses an Bord geholt haben: Vampir Dracula, der es in Rumänien zu einem Schauermärchen innerhalb der Bevölkerung geschafft hat, verwandelt die Schiffsreise in einen blutrünstigen Alptraum, aus dem vielleicht niemand mehr lebend herauskommen wird…

    Kritik:
    Wie viele Filme über Dracula braucht es eigentlich? Das wird sich so mancher beim Kinostart von „Die letzte Fahrt der Demeter“ wohl gedacht haben. Die Romane von Bram Stoker geben aber natürlich noch Stoff her, der es bisher nicht in allzu viele Filme geschafft hat. Die Schifffahrt der Demeter, auf der Dracula sein Unwesen getrieben haben soll, wird im Roman nur kurz erwähnt. Für Regisseur André Øvredal reicht das allerdings, um einen zweistündigen Film daraus zu machen.

    Angst vor der Nacht
    Die Vorlage ist dabei tatsächlich ziemlich gut. Im Jahre 1897 schickt uns der Regisseur in diesem Horrorfilm mit einem großen Segelschiff auf hohe See. Die Atmosphäre stimmt da bereits in den ersten Minuten. „Die letzte Fahrt der Demeter“ setzt auf düstere Nachtszenen, spielt mit dem Regen, Wind und Nebel und erzeugt stets eine sehr unheimliche Stimmung. Seine Bildsprache scheint Ovredal perfekt zu beherrschen und für einen gruseligen Horrorfilm sind das schon einmal hervorragende Grundvoraussetzungen. Wenn die Besatzung des Schiffes bei der Nachtwache glaubt, mysteriöse dunkle Gestalten an Deck gesehen zu haben und nach unerklärlichen Todesfällen die Ursache noch nicht so recht ausmachen kann, ist die Spannung gesichert.

    Hübsch wie ein Fantasy-Setting
    Auch das Setting kann sich ansonsten sogar an Land ziemlich gut sehen lassen. Die Darstellung der rumänischen Dörfer im Jahre 1897 wirkt dabei eindrucksvoll und stets stimmig. Reiten die Protagonisten mit einer Kutsche über die Felder, historische Orte mit ihren hübschen Stadtmauern im Hintergrund, fühlen wir uns schnell an aktuelle PC-Rollenspiele erinnert. Insgesamt wirkt das Setting dabei sogar stimmiger und glaubwürdiger, als in der jüngsten Serienumsetzung von „The Witcher“ mit Geralt von Riva. Ein bisschen schade an der Stelle fast, dass wir Szenen an Land nicht allzu viele zu sehen bekommen. Die rustikalen Holzmasten des Handelsschiffs machen da aber einen ebenso guten Eindruck und in den engen, braunen Aufenthaltsräumen unter Deck gelingt es „Die letzte Fahrt der Demeter“ sogar einige klaustrophobische Momente zu erzeugen.

    Dracula ohne jegliche Eleganz
    Wäre da bloß nicht der eigentlich wichtigste Teil des Films: Der Bösewicht Dracula. Die hier zu sehende Variante des Vampirs erinnert eher an einen klassischen „Nosferatu“, als an Graf Dracula, wie wir ihn in den vergangenen zehn Jahren kennengelernt haben. Obwohl die Figur sprechen kann, bekommen wir hier kaum eine menschliche Masquerade zu sehen, sondern ein blutrünstiges Monster mit Fledermausflügeln und scharfen Beißzähnen. Kurz gesagt: Der „Dracula“ in diesem Film ist nichts weiter als eine austauschbare CGI-Kreatur, die wir kaum als eben diesen legendären Vampir erkennen würden, würde sein Name in diesem Film nicht regelmäßig fallen. Die gewohnte Eleganz des Vampirkönigs fehlt ihm dabei völlig, die Darstellung von Nicolas Cage in „Renfield“ hatte da weitaus mehr Stil. Kann man darüber hinweg sehen, bekommt man aber dennoch einen atmosphärischen und düsteren Horrorfilm geboten.

    Fazit:
    Die neueste „Dracula“-Verfilmung widmet sich einer knapp im Roman erwähnten Schifffahrt und überzeugt vor allem mit seiner düsteren Atmosphäre und dem stimmigen Setting im Jahre 1897. Leider trübt die austauschbare CGI-Dracula-Kreatur, der jegliche Eleganz fehlt, das Gesamterlebnis.