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    Coraline

    Coraline

    Land/Jahr:
    USA 2009
    Genre:
    Fantasy (Stop Motion)
    Regie:
    Henry Selick
    Darsteller:
    Dakota Fanning
    Teri Hatcher
    Dawn French
    Jennifer Saunders
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    101 Minuten
    Kinostart:
    13. August 2009
    Label:
    Universal Pictures

    Coraline Jones ist 11 und gerade mit ihren Eltern nach Oregon gezogen. Erwartungsgemäß läuft in ihrem Leben auch nicht alles glatt. Sie vermisst ihre alten Freunde und auch ihre Eltern haben nicht die Zeit für sie, die sie sich wünscht. Der einzige, der für sie da ist, scheint Nachbarsjunge Wybie, doch der geht ihr scheinbar gehörig auf die Nerven. Und die restlichen Nachbarn bestehen lediglich aus zwei komischen alten Frauen und einem exzentrischen Russen mit seinen Zirkusmäusen. Coraline wird also schnell klar: Aufregend kann es hier eigentlich nie werden. Wie gut allerdings, dass sie sich genau darin getäuscht hat, denn das eigentliche Abenteuer wartet in ihrer eigenen Wohnung. Während sie nämlich eines Nachts beginnt zu träumen, entdeckt sie eine kleine versteckte Tür hinter der Tapete. Und man glaubt es kaum: Es ist ein Durchgang in eine bessere Welt. Dort angekommen, verläuft das Leben plötzlich genauso, wie sie es sich immer gewünscht hat. Ihre Eltern schenken ihr Aufmerksamkeit, Wybie geht ihr nicht mehr auf die Nerven und auch bei den Nachbarn ist plötzlich alles anders. Wie dumm nur, dass es bei der Sache einen Haken gibt: In der Parallelwelt haben alle Knöpfe, statt Augen. Und, wenn Coraline bleiben will, muss auch sie ihre Augen durch Knöpfe austauschen lassen. Als ihr das allerdings ganz und gar nicht passt, versucht die andere, vermeintlich bessere Mutter, sie zum bleiben zu zwingen. Und dafür geht sie notfalls so weit, ihre richtige Familie gefangen zu halten. Aus Coralines Traum wird plötzlich ein Alptraum…

    Seit Tim Burtons “Corpse Bride” von allen sehnsüchtigst erwartet: Der nächste Stop Motion-Film. Doch nun, nach ganzen 18 Monaten Drehzeit, soll es endlich soweit sein: Ein neuer Stop-Motion-Film kommt in die Kinos, noch dazu in 3D. “Coraline” nennt sich das Ganze und bedient sich simplen, aber genialen Ideen. Beispielsweise die Story um eine Parallelwelt, in der Eltern eine bessere Welt vortäuschen, sich aber als Monster entpuppen. Das mag nicht neu sein, sorgt aber für eine hochspannende und beklemmende Atmosphäre. Und die hat “Coraline” eindeutig, zumal diese durch den gelungenen, aber zurückhaltenden 3D-Effekt, nochmals betont wird. Der Film ist nämlich in der Tat der erste Stop-Motion-Film, der in 3D gehalten wurde, verzichtet aber darauf, die Doppelbilder des 3D-Effekts auch in 2D-Szenen anzuwenden. So könnten Szenen ohne 3D-Effekt durchaus auch ohne 3D-Brille angesehen werden, was die Augen entlastet und insgesamt dafür sorgt, dass der Film natürlicher wirkt. Dennoch ist der 3D-Effekt hier fast schon nebensächlich, denn auch ohne diesen, handelt es sich um einen hervorragenden Film. Das mag beispielsweise an dem – für einen Stop-Motion-Film – riesigen Setting liegen, das ganze 6 km² umfasst und aus 52 hochdetaillierten Stages besteht. Jedes noch so kleine Detail, sei es Blüten der Blumen, oder kleinste Strukturen, ist hier erkennbar. Und sogar die Mimik soll aus ganzen 207.336 Gesichtskombinationen allein bei Coraline bestehen – so jedenfalls behauptet dies Universal Pictures. Glaubhaft ist dies allerdings durchaus, wenn man bedenkt, dass es kaum einen Stop-Motion-Film gibt, der die Gesichtsausdrücke authentischer umgesetzt hat. Wie dem auch sei, interessant ist letztendlich doch die Story und der düstere Inszenierungsstil. Denn trotz der Art des Films, steht er einem richtigen Fantasy-Blockbuster in nichts nach. Jede Szene, sei es bei der Bedrohung durch die “andere Mutter”, oder die beeindruckenden Szenen im vollkommen umgestalteten Garten, wirkt dermaßen atmosphärisch, dass sie die selbe Wirkung haben, als würden sie von einem echten Darsteller gespielt. Man kann mitfiebern, wenn sich Coraline der bösartigen Frau entgegenstellt, man kann mitfühlen, wenn sie an ihre alten Freunde denkt, man kann sich aber ebenso erschrecken, wenn etwas Unerwartetes geschieht. Ganz zu schweigen von der Faszination, die die Parallelwelt auch auf erwachsene Zuschauer haben kann. Für einen Stop Motion-Film definitiv eine Meisterleistung! Allerdings verzichtet Coraline auch auf Effekthascherei, denn die braucht es einfach nicht. Hier brauchen wir keine Blockbuster-üblichen Actionszenen, in denen Dinge durch die Luft fliegen und genauso wenig brauchen wir riesige Explosionen, um mitzureißen. Mit Effekten nämlich weiß sich “Coraline” dezent zurückzuhalten und setzt diese nur gekonnt ein, um die Atmosphäre noch intensiver zu machen. Dank dessen bekommen wir aber durchaus auch hin und wieder etwas melancholisches zu sehen. Zum Beispiel anfangs bei den Dialogen mit der Mutter, als Coraline sie darauf hinweist, dass sie bei einer bestimmten Tat “sterben könnte” und die Mutter ihr gar nicht richtig zuhört. Diese Szenen sind es, die den Film so qualitativ machen, die es aber auch schaffen, Mitgefühl auszulösen. Dennoch sollte man sich nicht ganz so täuschen lassen, denn der Film ist nicht so kindergeeignet, wie er vielleicht zunächst – und auf Grund der Altersfreigabe – den Anschein macht. Im Vergleich zu anderen Filmen dieser Alterseinstufung, ist “Coraline” deutlich gruseliger, düsterer und beängstigender. Wer “Bolt” oder “Ice Age” mit seinen Kindern im Kino sah, wird sich darauf einstellen müssen, hier etwas gänzlich anderes zu sehen zu bekommen, denn “Coraline” ist nicht so harmlos, wie andere Filme. Für’s mittlere Grundschulalter nämlich ok, darunter eher fraglich.

    Fazit:
    Gruselig, düster, atmosphärisch, intelligent, spannend – einer der besten Stop Motion-Filme aller Zeiten, noch dazu in 3D und mit einer Top-Story.

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