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    Cocaine Bear

    Cocaine Bear

    Land/Jahr:
    USA 2023
    Genre:
    Horrorkomödie
    Regie:
    Elizabeth Banks
    Darsteller:
    Keri Russell
    O'Shea Jackson jr.
    Alden Ehrenreich
    Ray Liotta
    Isiah Whitlock Jr.
    Christian Convery
    Brooklynn Prince
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    95 Minuten
    Kinostart:
    13. April 2023
    Label:
    Universal Pictures

    Der Überlebenskünstler in den Blue Ridge Mountains weiß eigentlich ganz genau, wie er sich bei der Begegnung mit einem Bären zu verhalten hat: Handelt es sich um einen Schwarzbären, sollte man sich unbedingt verteidigen. Ist es hingegen ein Braunbär, ist die Überlebenschance beim Hinlegen auf den Boden am höchsten. Und sowieso: Eigentlich haben Bären normalerweise gar kein Interesse daran, Menschen anzugreifen. Kaum zu dieser Erkenntnis gelangt, befinden sich die Wanderer auch schon auf der Flucht vor einem Schwarzbären, der sich nicht so ganz normal benimmt. Der hat nämlich kiloweise Kokain geschluckt, das kurz zuvor von einem Drogenschmuggler aus einem Flugzeug geworden wurde. Ein Bär auf Koks macht Jagd nach Menschen – und die Drogenschmuggler mittendrin wollen unbedingt ihren Stoff zurück…

    Kritik:
    Ein Bär auf Koks – und fertig ist die neueste Idee für einen total durchgeknallten Kino-Blockbuster. Etwas verrückter wird die Idee allerdings, wenn wir herausfinden, dass der „Cocaine Bear“ auf einer wahren Begebenheit beruht. Im Jahre 1985 gab es den Bären auf Koks nämlich wirklich.

    Eine (fast) wahre Geschichte
    Nun gut, ganz so exakt möchte sich der doch eher auf Unterhaltung ausgelegte Streifen dann doch nicht an die wahren Ereignisse halten. Der reale Bär ist damals schließlich ziemlich schnell an der Überdosis Koks gestorben und soll heute angeblich ausgestopft in einem Einkaufszentrum im US-Bundesstaat Kentucky stehen. Und auf einen blutrünstigen Todesfeldzug gegen alles, was sich bewegt, hat sich das reale Tier offenbar auch nicht begeben. Bis auf die Rahmenhandlung über Koks, das von einem Bären verspeist wird, ist der komplette Inhalt von „Cocaine Bear“ wohl grob erfunden. Das hält die Macher aber natürlich nicht davon ab, trotzdem ein blutiges Funmovie zu inszenieren, bei dem sie ihrer Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen, wenn sie sich das absurdeste Verhalten des Bären ausdenken.

    Blutiges Funmovie
    Tatsächlich macht das mit seiner lockeren, alles andere als ernstgemeinten Art auch ziemlichen Spaß. Da reibt sich der Bär unter Drogeneinfluss genüsslich seinen Rücken auf dem Boden oder andere Körperteile an Bäumen, hat es in seinem Rausch auf immer mehr Kokain abgesehen und offenbar ohnehin eine noch stärkere Lust, Menschen zu töten, wenn sie hässliche Klamotten aus den 1980er Jahren tragen. Das ständige abnorme Verhalten des Tieres sorgt am laufenden Band für reichlich Situationskomik und macht „Cocaine Bear“ zu einer abgedrehten Horrorkomödie, bei der das Publikum am besten das Hirn am Eingang des Kinosaals abgibt. Die herrlich idiotischen Figuren tun dabei dann ihr Übriges, damit uns das überraschend blutige Gemetzel des Bären umso mehr Spaß macht. Horrorfans kommen dabei immerhin besonders auf ihre Kosten: Die Attacken dieses eigentlich lockeren Spaßes fallen dann doch heftiger aus, als zunächst erwartet.

    CGI auf Referenzniveau
    Das liegt nicht zuletzt natürlich daran, dass ein Großteil des Budgets in die CGI-Animationen des Bären gesteckt wurden. Stört man sich doch sonst häufig an der etwas unechten Optik und den unrealistischen Bewegungen animierter Tiere, kommt das dem „Cocaine Bear“ an vielen Stellen zu gute: Nur selten lässt sich wirklich erkennen, dass es sich bei dem Tier um eine Animation handelt. Der Detailgrad von den Bewegungsabläufen, über die Mimik, bis hin zum buschigen Fell des Tieres setzt schon beinahe neue Maßstäbe in puncto Animationstechnik. In „Cocaine Bear“ ist das CGI Creature Design so ausgereift, dass es von einem echten Tier, wie wir das vor einigen Jahrzehnten in Filmen noch gewohnt waren, kaum noch zu unterscheiden ist. Und da dürfen dann auch die Angriffe, Bisse und Attacken mit den Krallen entsprechend hochwertig aussehen.

    Abschied von Ray Liotta
    Dass es sich aber trotz der Blutigkeit nicht um einen todernsten Horrorstreifen handelt, sondern um eine spaßige Horrorkomödie wird auch durch den genialen Jungdarsteller Christian Convery in der Rolle des Henry deutlich. Der vorlaute, aufgeweckte Vierzehnjährige stiehlt schließlich den großen Stars des Films schnell die Show und hat einige witzige Dialoge zum Schmunzeln zu bieten. Seine Darstellung der vermeintlich einzigen intelligenten, aber leicht sarkastischen Figur ist mitunter so bizarr, dass sie den Spaßfaktor von „Cocaine Bear“ sogar noch ein bisschen auf die Spitze treibt. Da kommt sogar Superstar Ray Liotta mit seiner schauspielerischen Leistung nicht mehr ganz gegen an, auch wenn sich Fans immerhin darüber freuen dürften, den verstorbenen Schauspieler hier noch einmal in seiner letzten größeren Rolle zu sehen. Die typisch klischeehafte Figur des Gangsters, die er schon einst in „Goodfellas“ spielte, bleibt dabei zwar an ihm hängen – ein würdiger Abschied ist „Cocaine Bear“ für ihn aber dennoch. Ein weiterer Grund, den Streifen auf der großen Leinwand zu sehen.

    Fazit:
    Ein Bär auf Koks: „Cocaine Bear“ ist ein ziemlich durchgeknalltes, überraschend blutiges Funmovie voller bizarrer Figuren und schräger Situationen. Der letzte Auftritt von Ray Liotta und die grandios-witzige Darstellung eines Jungdarstellers erhöhen den Spaßfaktor zusätzlich.