• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Avatar: The Way of Water

    Avatar: The Way of Water

    Land/Jahr:
    USA 2022
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    James Cameron
    Darsteller:
    Sam Worthington
    Zoe Saldana
    Stephen Lang
    Britain Dalton
    Sigourney Weaver
    Jack Champion
    Jamie Flatters
    Cliff Curtis
    Kate Winslet
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    193 Minuten
    Kinostart:
    14. Dezember 2022
    Label:
    Walt Disney Studios
    Motion Pictures

    Nach dem Sieg über die menschlichen Angreifer haben Jake Sully und Ney’Tiri eine Familie gegründet und leben seither glücklich mit ihren Kindern im Einklang mit der Natur von Pandora. Doch angesichts der wertvollen Rohstoffe des Planeten und der persönlichen Fehde zwischen Jake und Colonel Miles Quaritch soll der Frieden allerdings nicht lange anhalten. Die Menschen kehren auf den Planeten zurück und haben längst Klonsoldaten geschaffen, die optisch exakt dem Aussehen der Na’vi entsprechen. Das soll ihnen taktische Vorteile und den lang ersehnten Sieg bringen. Um seine Familie vor den übermächtigen Feinden zu beschützen, flieht Jake mit Ney’Tiri und seinen Kindern zum Wasservolk auf Pandora, wo sie Zuflucht finden, jedoch auch neue Bräuche und Lebensarten lernen müssen. Dumm nur, dass sie damit nur das Unausweichliche hinauszögern…

    Kritik:
    Was lange währt, wird endlich gut – so das altbekannte Sprichwort. Ganze dreizehn Jahre mussten Fans des ersten „Avatar“ nun auf eine Fortsetzung warten und erhoffen sich einen ähnlichen filmtechnologischen Fortschritt, wie ihn einst der erste Teil mit seinen 3D-Effekten auf die Leinwand brachte. Doch gelingt es Regisseur James Cameron im Zeitalter des allgegenwärtigen CGI-Effektkinos, dies zu erreichen?

    Kampf dem Kapitalismus – Teil 2
    Inhaltlich setzt die Fortsetzung jedenfalls genau dort an, wo der erste Teil seine Geschichte beendet hatte. Die menschlichen Angreifer, die die Ressourcen des Planeten Pandora ausbeuten wollten, wurden zurückgeschlagen und Hauptfigur Jake Sally hat als Außerirdischer Na’Vi inzwischen eine Familie mit einer anderen Alien-Frau gegründet. Dabei stehen auch in „The Way of Water“ die üblichen und altbekannten Themen im Vordergrund: Die klassische Öko-Geschichte über ein Leben im Einklang mit der Natur, Ausbeutung, Gier und der zum Krieg führende Kapitalismus. Das alles eingebettet in eine recht konservative Story über den Schutz der Familie und einer Zuflucht bei einem fremden Volk mit andersartigen Bräuchen und Kulturen. Das war es allerdings auch schon in puncto Geschichte – gestreckt auf mehr als drei Stunden Laufzeit. Der Fan kann also ähnliches erwarten, wie beim Vorgänger: Eine vergleichsweise dünne Story mit überaus beeindruckenden und hübschen Bildern.

    Ein echter klassischer Cameron
    Deutlich mehr als noch beim ersten Teil von „Avatar“ scheint allerdings hindurch, dass es sich hier um einen richtigen James Cameron-Film handelt und er einfach das umsetzen kann, was ihm am meisten liegt. Bereits im Jahre 1989 gelang es Cameron mit „The Abyss“ eine faszinierende Unterwasser-Welt zu inszenieren, in der außerirdische Kreaturen mit wunderschönen leuchtenden Farben die Leinwand erhellten. Der zweite „Avatar“ gestaltet sich zwar deutlich weniger düster, die Ähnlichkeiten sind aber in manchen Szenen kaum zu übersehen: Die Welt des Ozeans hat es Cameron auch in „The Way of Water“ angetan und mit den spirituellen Elementen, bei denen die Natur auf vergleichbare Weise aufleuchtet, wenn sich die Na’vi mit dieser verbinden, bleibt er seinem ursprünglichen visuellen Stil treu – wenn auch natürlich um ein Vielfaches aufwändiger gestaltet.

    Spektakuläres Creature Design
    Wie aufwändig wird dann vor allem beim fantastischen Creature Design deutlich, das eindeutig zu den Stärken des zweitens Avatars gehört. Nach einer relativ langatmigen Einführung rund um die Familie von Jake Sully nimmt „The Way of Water“ vor allem dann Fahrt auf, wenn der Streifen seinen Entdeckertrieb entwickelt: Gemeinsam mit den Aliens entdecken wir eine kreative und spektakuläre Unterwasser-Welt voller fremdartiger Lebewesen, die vor allem die Science-Fiction-Fans faszinieren. Mit den Tulkun, einer besonderen Variante außerirdischer Wale kann Cameron die aktuellen Möglichkeiten der neuesten Tricktechnik unter Beweis stellen. Die Tiere gehören mit Abstand zu den beeindruckendsten Kreaturen, die wir in den vergangenen zehn Jahren auf der Leinwand bewundern durften – und sehen trotz ihrer CGI-Animationen extrem echt und lebensnah aus.

    Extra hübsche Videospieloptik
    Obwohl „Avatar – The Way of Water“ ohne Frage sicherlich die aktuelle optische Referenz unter den Kinoproduktionen darstellt, kommen die Effekte aber weitaus schneller an ihre Grenzen, als dies noch beim ersten Teil der Fall war. Oder anders gesagt: Der damalige Wow-Effekt stellt sich nicht in einem ähnlichen Umfang ein. Trotz seiner spektakulären Bilder entsteht bei „The Way of Water“ immer mal wieder in einzelnen Szenen das Gefühl, hier eher die Zwischensequenzen eines Videospiels zu sehen, als einen Film mit echten Darstellern. Dass hier vermutlich gut 90 Prozent des Films aus CGI-Animationen besteht, erkennt das Publikum vor allem deshalb schneller, weil es CGI heute deutlich stärker gewohnt ist. Und selbst mit der neuesten High Frame Rate (HFR)-Technik, die der zweite „Avatar“ bei einer Sichtung in IMAX 3D anbietet, werden so manchem Gamer womöglich kleinere Framedrops in aufwändiger animierten Szenen auffallen. Ähnlich den Mikrorucklern, die Gamer aus Videospielen kennen, wenn ein Spiel zwischen einfachen Landschaftsszenen zu aufwändigen Stadtszenen wechselt. Ein Effekt, den allerdings offenbar nicht alle Zuschauer in gleichem Maße wahrnehmen. Dennoch: Der zweite „Avatar“ sollte trotzdem in der maximal möglichen Bildqualität genossen werden, da der Streifen erwartungsgemäß stärker von seinen Bildern, als von seiner Story profitiert.

    Fazit:
    Die Fortsetzung des beeindruckenden „Avatar“ aus dem Jahre 2009 kann zwar keine ganz so großen Maßstäbe in Sachen Technik mehr setzen, beeindruckt aber dennoch mit spektakulären Bildern und einem mehr als herausragendem Creature Design bei den Ozeankreaturen. Erwartungsgemäß bleibt die Story derweil aber bekannt dünn und in gelegentlichen Szenen entsteht wegen des starken Einsatzes von CGI-Effekten sogar eine Art Videospieloptik. Trotzdem: Diese „Technik-Demonstration“ sollte unbedingt in einem IMAX 3D-Kino angesehen werden.