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    Asteroid City

    Asteroid City

    Land/Jahr:
    USA 2023
    Genre:
    Komödie / Satire
    Regie:
    Wes Anderson
    Darsteller:
    Jason Schwartzman
    Scarlett Johansson
    Tom Hanks
    Jeffrey Wright
    Tilda Swinton
    Adrien Brody
    Margot Robbie
    Rupert Friend
    Bryan Cranstony
    Hope Davis
    Liev Schreiber
    Matt Dillon
    Edward Norton
    Steve Carell
    Willem Dafoe
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    106 Minuten
    Kinostart:
    15. Juni 2023
    Label:
    Universal Pictures

    Im Jahre 1955 reisen einige Schüler gemeinsam mit ihren Eltern in die Wüstenstadt Asteroid City. Eigentlich gibt es dort nichts weiter, als einen riesigen Krater, eine nahezu irrelevante Bahnstrecke und einen kleinen American Diner. Und trotzdem findet in diesem unscheinbaren Ort jedes Jahr ein Kongress statt, bei dem die ausgefallensten wissenschaftlichen Projekte der High Schools am Jahrestag des Asteroideneinschlags geehrt werden. Doch während der wissenschaftlichen Veranstaltung bekommen die Teilnehmer plötzlich unerwarteten Besuch von einem echten Außerirdischen. Asteroid City wird darauf kurzerhand zum Sperrgebiet erklärt – und die Wissenschaftstouristen finden sich in skurrilen Situationen wieder…

    Kritik:
    Wes Anderson ist schon seit Jahren bekannt für seinen ungewöhnlichen Stil. Die Kulissen wie aus einem Bilderbuch, ein Orangefilter färbt die Optik in ein warmes Licht und manchmal darf es sogar Schwarz-Weiß sein. Schon mit seinen Erfolgen wie „Moonrise Kingdom“ oder „Grand Budapest Hotel“ konnte er zahlreiche Fans für sich gewinnen.

    Hommage an Sci-Fi der 1950er
    Nun also sein neuester Streich: „Asteroid City“ soll sein vielleicht bis dato außergewöhnlichstes Werk sein. Eine gewisse Liebe für Science-Fiction-Filme der 1950er Jahre scheint Wes Anderson nämlich offenbar auch zu haben. Und genau deshalb handelt es sich bei dieser Satire um eine Hommage auf die Sci-Fi-Klassiker der damaligen Zeit. Trotz des typischen Wes Anderson-Looks spielt er auch geradezu mit den Kulissen von damals: Leicht zu erkennen etwa die aufgestellten Wände im Hintergrund, die den Horizont darstellen, ohne dabei auf CGI zu setzen. Ein fast schon ironisch offensichtlicher Blick auf die liebevoll arrangierten, künstlich aufgestellten Details in der kleinen Szenerie. Dazu ziemlich viel Pappmasche und einen Außerirdischen mit dem wohl albernsten Blick in der Geschichte des Science-Fiction-Films. Es ist, als wolle Wes Anderson gar Klassiker wie „Raumschiff Enterprise“ oder „Raumpatrouille Orion“ gewaltig auf die Schippe nehmen. Und dabei schließen vor allem die Science-Fiction-Fans den Film in ihr Herz.

    Absurd und skurril
    Zugleich könnte der überaus seltsame Humor von „Asteroid City“ allerdings auch dafür sorgen, dass sich der Streifen beim Mainstream-Publikum etwas schwer tut. Der langjährige Science-Fiction-Fan mag diese Albernheit zu schätzen wissen, der „normale“ Zuschauer wird womöglich aber auch die Frage stellen, was für einen Unsinn er sich da wohl gerade ansieht. Auf irgendwie schräg-humorvolle Art nimmt Wes Anderson hier alles auf den Arm, was sich irgendwie anbietet und lässt seine Figuren die absurdesten Handlungen ausführen – selbst, wenn es um den kalten Krieg geht. Ein Atombombentest sorgt für ein Erdbeben? Da geht Hauptfigur Augie Steenbeck mit seiner Kamera einfach mal vor die Tür und schießt seelenruhig ein Foto vom Atompilz. Die Mutter ist gestorben? Da werden die Kinder einfach mal zu selbsternannten Hexen und wollen Wiederbelebungsrituale mit schwarzer Magie durchführen, während im Hintergrund andere Teenager mit selbstgebauten Laserwaffen herumfeuern und merkwürdige Countrysänger den Besuch eines Aliens besingen. Klingt schräg? Auf diesen Humor muss man sich auf jeden Fall einlassen können. Wer das allerdings kann, wird den Streifen feiern.

    Die zweite Kulisse
    Dabei sorgt unterdessen auch die Geschichte auf der Meta-Ebene nicht gerade dafür, dass „Asteroid City“ seine Zugänglichkeit beim normalen Publikum steigert. Eigentlich handelt es sich bei der Wüstenstadt schließlich nur um eine Theaterkulisse, die die Schauspieler auch gerne einmal verlassen, um – nun in einer Schwarz-Weiß-Umgebung – die Ereignisse in ihrem Theaterstück zu besprechen. Oder um gar von Schauspieler zu Schauspieler darüber zu diskuttieren, dass sie den Sinn der Story von „Asteroid City“ einfach nicht verstehen, während „Breaking Bad“-Star Bryan Cranston als Erzähler nicht minder merkwürdige Kommentare von sich gibt. Insgesamt ist „Asteroid City“ jedenfalls ein merkwürdiger Film, der auch gerade deshalb irgendwie ein Kunstwerk ist. Spaß hat man daran vor allem, wenn man den Film etwas besser versteht, als die Schauspieler selbst. Noch ein bisschen mehr, wenn man das tut, die Begleitung jedoch mit einem ähnlichen „What the fuck“-Blick reagiert, wie die Darsteller des Theaterstücks. Enjoy!

    Fazit:
    Der neueste Streich von Wes Anderson ist vielleicht der merkwürdigste und schrägste Film, den er je gedreht hat. Mit einer Hommage an die Science-Fiction der 1950er Jahre und einem überaus absurden schwarzen Humor kann man „Asteroid City“ wohl als recht seltsames Kunstwerk bezeichnen. Die einen werden ihn feiern, die anderen wird er verstören.