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    Veganer schmecken besser

    Veganer schmecken besser


    Land/Jahr:
    F 2021
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Fabrice Éboué
    Darsteller:
    Marina Foïs
    Victor Meutelet
    Fabrice Éboué
    Nicolas Lumbreras
    Lisa So
    Couto Teixeira
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    90 Minuten
    Kaufstart:
    27. Mai 2022
    Label:
    Leonine

    Sophie und Vincent führen seit zehn Jahren einen kleinen Metzgereibetrieb, der in letzter Zeit allerdings genauso schlecht lief, wie ihre gemeinsame Beziehung. Ganz im Gegensatz zur einst befreundeten Konkurrenz: Ihr Geschäft mit der Metzgerei-Kette läuft prächtig und sie prahlen tagtäglich von ihren hohen Einnahmen und Ausgaben. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, wird das Geschäft von Sophie und Vincent schon bald auch noch Opfer radikaler Veganer, die aus Protest ihren Laden zerstören. Als der frustrierte und wütende Vincent allerdings eines Tages beim Weg nach Hause einen Veganer mit seinem Auto überfährt, lässt die große Wende nicht lange auf sich warten: Die Leiche muss verschwinden und die Metzgerei bietet sich dafür hervorragend an. Ein Glück, dass Veganer doch deutlich besser schmecken als Schweine und damit auch die Rettung der Metzgerei ziemlich schnell in Aussicht steht…

    Kritik:
    Horrorfilme mit Kannibalen, Menschenfleisch und anderen makabren Dingen kennen wir schon zu genüge. Dass man allerdings auch einen etwas anderen, politisch unkorrekteren und wesentlich schwarzhumorigeren Weg einschlagen kann, möchte nun die französische schwarze Komödie „Veganer schmecken besser“ beweisen.

    Ein Fest der politischen Inkorrektheit
    Und da kann man die Motive der Protagonisten mitunter sogar gleich wesentlich besser nachvollziehen, als bei so manchem Hinterwäldler aus den üblichen Horrorfilmen. Denn wer kennt sie nicht: Die nervigen, radikalen Veganer, die jede noch so banale Gelegenheit dafür nutzen, ihre Fleisch essenden Gegenüber zu belehren, am laufenden Band Moralpredigten zu halten oder gar einen Fleischliebhaber mit Hitler zu vergleichen. So mancher Steak-Fan wird da schon einmal das Bedürfnis gehabt haben, einen radikalen Veganer vor Wut um die Ecke zu bringen. „Veganer schmecken besser“ ist genau dieser Film, der ein Fest für all jene Zuschauer darstellt, die vegane Moralpredigten einfach nicht mehr hören können und sich auf Tierschutzhinweise am liebsten gleich das nächste Steak gönnen – denn dieser Streifen spielt nicht nur mit den Klischees, sondern nimmt sie äußerst amüsant auf die Schippe.

    Spaß mit Kultpotential
    Dass sich die blutige, französische Komödie dabei selbst nicht ganz ernst nimmt und mit selbstironischer Situationskomik daher kommt, versteht sich an der Stelle sicherlich von selbst. Geradezu sympathisch wirken die beiden Metzger und Fleischliebhaber, wenn sie völlig naiv und nichtsahnend auf den Geschmack kommen, dass das gesunde Fleisch von Veganern doch sogar besser schmeckt, als das jener Menschen, die sich im Alltag überwiegend mit Fleisch ernähren. Die „Geschmacksrichtungen“ dann doch einfach mal ein wenig auszuweiten und damit massenhaft Kunden glücklich zu machen, die für das Menschenfleisch plötzlich Schlange vor dem Laden stehen – das kommt den beiden Fleischliebhabern doch gerade recht. Der selbstironische Blick sorgt dann für das gewisse Kultpotential, denn absurderweise greift „Veganer schmecken besser“ doch glatt die Argumente von Veganern auf, um Fleisch von Veganern schmackhaft zu machen: So ganz ohne Hormone, ohne Stress und ohne schlechte Ernährung wird schließlich auch das Fleisch eines jeden Tieres plötzlich deutlich hochwertiger.

    Schwarzer Humor mit Selbstironie
    Kann man gut über sich selbst lachen, werden vermutlich auch vegane Zuschauer an diesem Film ebenso viel Spaß haben, wie die Fleisch-Fans wohl schon gar nicht mehr aus dem Lachen heraus kommen. Trotz seines Gemetzels und seines makabren Inhalts liegt der Fokus von „Veganer schmecken besser“ nämlich klar beim (schwarzen) Humor. Das Morden soll schließlich Spaß machen – erst recht, wenn man mit seiner menschlichen Trophäe mit hohem Fettgehalt dann genauso stolz posieren kann, wie Trophäenjäger auf ihren Jagdfotos aus Afrika. Und spätestens, wenn der dicke Winnie, der aussieht wie ein wandelnder Winnie Puuh, dann auch noch das zarteste Fleisch hergibt, werden Fans des politisch inkorrekten Humors voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

    Fazit:
    Mit seinem politisch inkorrekten und selbstironischen schwarzen Humor entpuppt sich „Veganer schmecken besser“ als Geheimtipp mit so hohem Kultpotential, dass wir uns auch in zehn Jahren wohl noch an diesen Film erinnern werden. Ein Fest für genervte Fleischliebhaber ebenso, wie für Veganer, die über sich und ihre Klischees selbst lachen können.

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