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    Und morgen mittag bin ich tot

    Und morgen mittag bin ich tot


    Land/Jahr:
    D 2013
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Frederik Steiner
    Darsteller:
    Liv Lisa Fries
    Lena Stolze
    Sophie Rogall
    Max Hegewald
    Bibiana Beglau
    Johannes Zimer
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    98 Minuten
    Kaufstart:
    15. August 2014
    Label:
    Universum Film

    Die 22-jährige Lea hat schon seit ihrer Kindheit kein sonderlich schönes Leben. Schon fast seit sie denken kann, leidet sie an der schweren Krankheit Mukoviszidose und bekommt daher kaum noch Luft. Ohne Sauerstoffgerät kann sie gar nicht mehr aus dem Haus gehen und an besonders schlimmen Tagen, ist sie sogar auf den Rollstuhl angewiesen, um nicht sofort aus der Puste zu kommen. Eigentlich benötigt Lea dringend eine Lungentransplantation und ihre Familie rechnet schon bald mit einer Operation. Doch die junge Patientin hat sich längst anders entschieden und sich vor einigen Jahren gar nicht auf die Liste für Spenderorgane eintragen lassen. Stattdessen möchte sie ihrem Leben nun endlich ein Ende bereiten und begibt sich deshalb nach Zürich. Eine Sterbehilfeorganisation soll ihr bei den letzten Schritten zur Erfüllung ihres Wunsches helfen. Die Familie wird dafür kurzerhand vor nackte Tatsachen gestellt und zu ihrem 23. Geburtstag in die Schweiz eingeladen. Der Schock sitzt tief, als die eigene geliebte Tochter, Schwester und Enkelin ihnen mitteilt: „Und morgen mittag bin ich tot“. Doch ihre Verwandten haben gar nicht im Sinn, diese Entscheidung ohne Gegenwehr zuzulassen…

    Kritik:
    In Deutschland ist es bisher völlig undenkbar, leidenden Menschen bei ihrem letzten Wunsch, den Zeitpunkt ihres Todes selbst zu bestimmen, zu unterstützen. Viele Menschen, dessen Krankheit längst ein Todesurteil bedeutet, begeben sich daher in die Schweiz, um ihren Wunsch bei einer Sterbehilfeorganisation in Erfüllung gehen zu lassen. Doch wenn eine junge 22-jährige Patientin am Empfang steht, ist die Situation für niemanden einfach.

    Schauspielerische Meisterleistungen
    Liv Lisa Fries spielt genau dieses junge Mädchen, das bereit ist, ganz allein in das fremde Land zu reisen, um fest entschlossen diesem einen letzten Wunsch nachzukommen. Die ständige Atemnot, die immer präsente Angst vor dem Ersticken und stets weiter abnehmende Freiheit durch den Rollstuhl machen ihr in den jungen Jahren bereits sehr zu schaffen. Bei der Darstellung einer eben solchen Krankheit benötigt es aber echtes schauspielerisches Talent. Das ständige Husten allein dürfte sicherlich schon anstrengend genug sein, wenn man es über die gesamte Laufzeit so glaubwürdig und realistisch darstellen möchte. Doch die Kombination aus Todessehnsucht, Entschlossenheit und Angst vor einer endgültigen und schweren Entscheidung allein durch seine eigene Mimik darzustellen, dürfte schon beinahe für Oscar-reife Talente sprechen. Liv Lisa Fries ist auch im realen Leben gerade einmal dreiundzwanzig Jahre alt und gehört offensichtlich schon jetzt zu den vielversprechendsten deutschen Schauspielerinnen. Beeindruckend.

    Nichts für Zartbesaitete
    Wer allerdings schon bei einer kleinen traurigen Sterbeszene zum Taschentuch greift, für den könnte „Und morgen mittag bin ich tot“ möglicherweise sogar ein wenig zu heftig sein. Das Drama um die an Mukoviszidose erkrankte Lea drückt nämlich extrem auf die Tränendrüsen und zwar ununterbrochen. Angefangen bei der schwierigen Reise in die Schweiz, über die entschlossene Entscheidung, bis zur möglichen Umsetzung dieses Schrittes müssen sogar hartgesottene Filmfans feststellen, dass dieses Geschichte ihnen doch ein wenig näher geht, als ihnen lieb sein könnte. Selbst dem männlichen Publikum muss es keineswegs peinlich sein, angesichts solch gewaltiger Emotionen besser gleich die Packung Tempos bereit zu legen. Dass „Und morgen mittag bin ich tot“ allerdings emotional so intensiv ist, haben wir natürlich auch den andere Darstellern zu verdanken, die mit herausragender Mimik jede Gefühlslage darstellen könnten. Etwa Lena Stolze als Mutter von Lea, dessen Versuch, die Tränen und Gefühle vergeblich zu unterdrücken, kaum von realer Trauer zu unterscheiden ist. Mag man also Filme mit großen Emotionen, dann ist dieser hier ein absolutes Muss!

    Fazit:
    Nichts für Zartbesaitete: Mit großen Emotionen und schauspielerischen Bestleistungen drückt „Und morgen mittag bin ich tot“ extrem auf die Tränendrüse und unterhält uns dabei mit einer tiefgehenden Story.