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    Till Death

    Till Death


    Land/Jahr:
    USA 2021
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    S.K. Dale
    Darsteller:
    Megan Fox
    Eoin Macken
    Callan Mulvey
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    90 Minuten
    Kaufstart:
    9. Dezember 2021
    Label:
    EuroVideo

    Emma führt inzwischen so gar kein glückliches Leben mehr: Nachdem sie wegen eines tätlichen Angriffs unter Panikattacken leidet, fühlt sie sich auch in ihrer Ehe mit Mark zunehmend unwohl. Schon seit einiger Zeit führte sie deshalb eine Affäre, die sie ebenfalls erst vor kurzem beendete. Um die Beziehung zu seiner Frau wieder aufzufrischen, lädt Mark sie an ihrem gemeinsamen Hochzeitstag zu einem Wochenende in ihrem Haus am See ein. Doch schon der nächste Morgen entpuppt sich als schockierendes und blutiges Erlebnis: Mit Handschellen an ihren Ehemann gefesselt, richtet der sich kurzerhand eine Waffe an den Kopf und erschießt sich. Zuvor hat er jegliche Möglichkeiten aus dem Weg geräumt, sich zu befreien oder das Gelände rund um das Haus zu verlassen. Und als wäre es nicht schon schlimm genug, die Befreiungsversuche mit der Leiche am Handgelenk unternehmen zu müssen, hat ihr verstorbener Ehemann auch noch jene Täter beauftragt, wegen denen sie einst Panikattacken erlitt…

    Kritik:
    Narzissmus und besitzergreifende Charakterzüge haben einer Beziehung noch selten gut getan. Manchmal jedoch möchten Menschen, dass ihre Partner sogar nach ihrem Tod noch fest in ihrem Besitz bleiben. Das muss Megan Fox in „Till Death“ plötzlich am eigenen Leib erfahren.

    Gefesselt an eine Leiche
    Eoin Macken hat sich in der Rolle des Ehemanns Mark nämlich einen ziemlich perfiden Plan ausgedacht, damit seine Frau auch nach dem Tod für immer an seiner Seite bleibt: Jegliche Fluchtmöglichkeiten beiseite geschaffen, das Benzin aus dem Auto abgelassen, das Smartphone unter Wasser zerstört und die Schlüssel für die gemeinsamen Handschellen sind auch spurlos verschwunden. Bis zu dieser Erkenntnis nimmt „Till Death“ allerdings schon einen recht ungewöhnlichen Verlauf: Schon in der ersten halben Stunde des Thrillers kommt eine der beiden Hauptfiguren ums Leben. Danach entwickelt sich ein beengendes Kammerspiel, ganz ohne dass Megan Fox als Emma tatsächlich in einen engen Raum gesperrt würde: Schon das Gefesselt sein mit Handschellen an die Leiche des Ehemanns kann ein dermaßen beklemmendes Gefühl auslösen, dass auch ganz ohne nahe Wände ein fast klaustrophobisches Gefühl aufkommen kann. In jedem Fall ist die Idee jedoch recht originell, denn einen Befreiungsversuch ausgerechnet an eine Leiche angekettet unternehmen zu müssen, ist dann doch ein erfrischend neuer Einfall.

    Blutiger Kontrast im Schnee
    Etwas weniger einfallsreich, aber durchaus wirksam ist unterdessen die Kulisse, in der ein Großteil von „Till Death“ abspielt. In einem von der Außenwelt fast völlig abgeschnittenen Haus am See, umgeben vom eisigen Winter mit starken Schneefällen unterstützt das Setting das scheinbar aussichtslose Unterfangen, sich irgendwie zu befreien. Der Thriller strahlt damit eine gewisse Kälte aus, die auch sinnbildlich für den Gemütszustand der Ehe der beiden Hauptfiguren ist: Erkaltet, gleichgültig und in erster Linie besitzergreifend – wie auch der eisige Schnee draußen vor der Tür, der ein scheinbar unüberwindbares, erdrückendes Hindernis darstellt. Ein gewisser Kontrast und damit eine hübsche Bildsprache liefert das Setting natürlich auch gleich mit: Das rote Blut ihrer völlig besudelten Bluse steht schließlich in starkem Kontrast zu dem strahlenden, fast sterilen Weiß der Schneelandschaft. Regisseur S.K. Dale hat sich bei der Auswahl der Umgebung jedenfalls Gedanken gemacht.

    Wandel zum Invasion-Thriller
    Fast ein bisschen schade ist dann, in welche Richtung sich „Till Death“ in der zweiten Hälfte entwickelt. War doch der Befreiungsversuch mit Leiche im Schlepptau zunächst so innovativ und entfaltete bereits von ganz alleine eine gewisse Wirkung, bedient sich die zweite Hälfte an einem wenig originellen Thriller-Muster. Ein paar Darsteller sollen schließlich doch noch auftauchen und verwandeln „Till Death“ in ein blutiges Katz-und-Maus-Spiel. Die so innovative Idee muss dann einem klassischen Invasion-Thriller weichen, der sich jeglichen Genreklischees bedient, die den Machern eingefallen sind. Das ist zwar durchaus spannend, wenn Emma selbst auf der Flucht vor Einbrechern die angekettete Leiche durch das Haus zerren muss, ansonsten haben wir aber schnell das Gefühl, einen derartigen Ablauf schon mehr als einmal gesehen zu haben. Bei der Inszenierung des Versteckspiels bleiben wirkliche Innovationen nämlich leider schnell aus und aus dem genialen Einfall wird plötzlich ein durchschnittliches 08/15-Werk.

    Fazit:
    Umgeben von einem kalten und kontrastreichen Setting in einer Schneelandschaft, ist der Fluchtversuch angekettet an eine Leiche schon eine recht originelle Idee. Leider verwirft “Till Death” diese in der zweiten Hälfte und wandelt sich zu einem uninspirierten Invasion-Thriller.

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