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    The Last Journey

    The Last Journey


    Land/Jahr:
    F 2020
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Romain Quirot
    Darsteller:
    Hugo Becker
    Jean Reno
    Paul Hamy
    Lya Oussadit-Lessert
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    87 Minuten
    Kaufstart:
    30. September 2021
    Label:
    EuroVideo

    Nachdem die Menschheit alle Ressourcen der Erde vollständig aufgebraucht hat, erscheint ein mysteriöser Himmelskörper im Sonnensystem. Der rote Mond scheint die lang ersehnte Rettung zu sein und dient fortan als Energiequelle, in dem die Menschen das sogenannte „Lumina“ abbauen. Bis das Objekt eines Tages zur größten Bedrohung für die Menschheit wird: Der rote Mond entwickelt ein undurchdringbares Magnetfeld, ändert seinen Kurs und steuert direkt auf die Erde zu. Nur ein einziger Astronaut scheint noch in der Lage, die Katastrophe abzuwenden und das Magnetfeld durchdringen zu können – doch der ist spurlos verschwunden…

    Kritik:
    Ein grundlos im Sonnensystem auftauchender Mond, der sein Magnetfeld ändert und wie fremdgesteuert auch noch den Kurs ändert. Und dann auch noch ein Astronaut mit psychischen Problemen, der kurzerhand vor dem Start seines Raumschiffes flüchtet? Das könnte genauso abstrus werden, wie es klingt.

    Der rote Mond der Unlogik
    Die Hardcore Science-Fiction-Fans, die zumindest ansatzweise einen gewissen Wert auf wissenschaftliche Sinnhaftigkeit legen, werden bei der Story von „The Last Journey“ jedenfalls schnell mit der Nase rümpfen. So ziemlich nichts an der Geschichte dieses französischen Sci-Fi-Films scheint irgendeinen Sinn zu ergeben. Ein roter Mond, der einfach aus dem Nichts auftaucht und auch noch selbstständig seinen Kurs radikal ändert? Eigentlich völlig unmöglich. Ein ganz von alleine, komplett grundlos entstehendes Magnetfeld? Nicht weniger absurd. Und dann soll auch nur ein einziger Astronaut in der Lage sein, mit seiner ruhigen Hand das Magnetfeld zu durchdringen, obwohl nicht einmal computergesteuerte Bordsysteme dazu in der Lage sind? Spätestens damit wird es so richtig absurd. Kurzum: „The Last Journey“ ist ein Streifen, den man nur sehr schwer ernstnehmen kann. Mit seiner dem geringen Budget bedingten Kreativität behält der Film aber seinen Reiz.

    Road Trip durch die Endzeit der 80iger
    Interessierte Science-Fiction-Fans bekommen hier nämlich keinen Weltraum-Actionstreifen im Stile von „Armageddon“ mit Bruce Willis, sondern – mitunter etwas überraschend – einen waschechten Road Trip geboten. Dabei begleiten wir Hugo Becker als Astronaut Paul flüchtend vor sich selbst durch das Ödland, um auf gar keinen Fall seine Mission, die Zerstörung des roten Mondes, antreten zu müssen. Über lange Strecken bleibt „The Last Journey“ dabei ziemlich kryptisch, denn erst zum Ende erfahren wir den Grund für seine Flucht und die (mehr oder weniger) sinnhaften Hintergründe dieser außergewöhnlichen Fahrt. Der Weg selbst allerdings hat durchaus interessante Schauwerte: Mit einem Mix aus Science-Fiction und 80iger Retro-Stil bekommen wir einen Endzeit-Look a la „Fallout“ zu sehen und reisen mit schwebenden 80iger Jahre Autos durch die weiten Straßen des Wilden Westens. Für seinen visuellen Stil hätte „The Last Journey“ zumindest ein paar Innovationspunkte verdient.

    Die wirre Angst vor Geschwistern
    Noch etwas wirrer wird es allerdings, wenn wir herausfinden, dass die vordergründige Geschichte um den roten Mond lediglich ein Platzhalter für einen Familienkonflikt und die psychische Verfassung des Hauptprotagonisten ist – was mitunter erklärt, warum „The Last Journey“ über lange Strecken keinerlei Sinn zu ergeben scheint. Dabei wird der Streifen jedoch nur selten aufschlussreicher, denn schon die Verfolgungsjagd zwischen Paul und seinem offenbar mit Superkräften ausgestatteten Bruder Elliott erschließt sich nicht auf den ersten Blick – auch wenn die Coolness von Paul Hamy als Elliott hier reichlich Unterhaltungswert entfaltet. Insgesamt versucht der Sci-Fi-Film damit offenbar einen philosophischen Touch einzubauen und die Ängste der Hauptfigur vor dem scheinbar übermächtigen Bruder zu visualisieren, doch auf Grund des oftmals schlechten Timings und der seltsamen Erzählstruktur fällt es dem Publikum zumeist schwer, hier den roten Faden zu erwischen. „The Last Journey“ entpuppt sich damit als etwas sperriger Streifen abseits des Mainstreams, bei dem erst zum Schluss ersichtlich wird, dass er durchweg mit Metaphern spielt.

    Fazit:
    Etwas abstruser Science-Fiction-Film über die scheinbar sinnbefreite Kollision mit einem roten Mond, der sich bei genauerem Hinsehen als Psychodrama mit Familienkonflikt entpuppt. Dabei wird philosophischer Anspruch mit einem Road Trip voller Metaphern und augenscheinlich ziemlich wirrer Handlung kombiniert. Ein insgesamt sperriger Film abseits des Mainstreams, der sich erst zum Ende erschließt.

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