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    The Experiment

    The Experiment


    Land/Jahr:
    USA 2010
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Paul Scheuring
    Darsteller:
    Adrien Brody
    Forest Withaker
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    91 Minuten
    Kaufstart:
    2. Dezember 2010
    Label:
    Constantin Film


    Wenn man in Geldnot ist, bieten sich grundsätzlich einige medizinische oder psychologische Experimente an. Dafür werden in der Regel freiwillige Probanden gesucht, um sich zur Verfügung zu stellen. In diesem Fall geht es um eine Sozialstudie, um das Verhalten während eines Gefängnisexperiments zu erforschen. Dabei werden 26 Beteiligte für zwei Wochen in ein Gefängnis gesperrt und bekommen Rollen zugeteilt. Die einen sind in der Rolle des Wächters und müssen die Gefangenen überwachen und gegebenenfalls für Disziplinarmaßnahmen sorgen. Die anderen wiederum stecken in der Rolle des Gefangenen und müssen sich quasi alles gefallen lassen, was sie von den Wächtern befohlen bekommen. Dabei sind die Gefangenen in der Überzahl, die Wächter jedoch in der autoritären Position. Im Falle von Gewalt soll das Experiment sofort abgebrochen werden. Dumm nur, dass dieses schnell außer Kontrolle gerät und die Wächter beginnen, ihre autoritäre Position auszunutzen. Aus einem harmlosen Experiment wird also schon bald todsicherer Ernst – und niemand wird das Experiment stoppen…

    Kritik:
    So manch ein Filmfan wird sich sicher noch an den deutschen und fast gleichnamigen Film „Das Experiment“ mit Moritz Bleibtreu erinnern. Damals ging es ebenfalls um ein solches Gefängnisexperiment, bei dem die Probanden in zwei Gruppen aufgeteilt wurden, sodass die Situation am Ende zu eskalieren drohte. Der deutsche Film entwickelte sich dabei so sehr zu einem Erfolg, dass sich Hollywood einmal mehr gezwungen sah, hieraus ein Remake zu produzieren – und dieses bekommen wir mit „The Experiment“ nun zu sehen. Dabei hat man großen Wert auf eine gelungene Besetzung gelegt, sodass wir in den Hauptrollen nun Adrien Brody und Forest Withaker zu sehen bekommen. „Whitaker?“, mag sich dabei so mancher wohl vermutlich fragen, kennen wir ihn doch bisher eher aus gefühlsdusseligen Dramen, bei denen er meist den netten Kerl von nebenan verkörpern konnte und stets ein nettes Gesicht zeigt. Doch hierbei spielt er tatsächlich einen der egozentrischen Wächter, die ihre Machtposition ausnutzen, um die Gefangenen zu schikanieren. Whitaker geht dabei sogar so weit, dass er die Anführerrolle übernehmen wird und fortan ein ganz besonderes Persönlichkeitsprofil zeigt. Als streng religiöser Mensch scheint es ihn regelrecht sexuell zu erregen, wenn er seine Mitmenschen erniedrigen kann. Es bereitet ihm Spaß, ganz so, wie an dem Ort, an dem er streng religiös aufgewachsen ist. „The Experiment“ schreckt also nicht davor zurück, die christliche Religion deutlich zu kritisieren und ihr die Schuld für ein solch schreckliches Verhalten zu geben. Ein ganz anderes Persönlichkeitsprofil erhielt offensichtlich Adrien Brody, der scheinbar ganz bewusst zu einem Atheisten gemacht wurde und deutlich mehr Gerechtigkeitssinn beweisen kann, als sein Gegenspieler Whitaker. Er zögert nicht, sich für seine Kameraden einzusetzen und notfalls Gewalt anzuwenden, damit andere überleben können. So kommt hier natürlich gelegentlich entsprechende Action auf, obwohl sich diese doch sehr lange hinauszögert. Erst im letzten Drittel des Films kann man tatsächlich von grober Gewalt sprechen, zuvor bekommen wir lediglich psychologische Stilmittel zu sehen. Somit mag es fraglich sein, warum dieser Film nun tatsächlich eine solch hohe Altersfreigabe bekommen hat. Womöglich ist dies allerdings auf die Religionskritik und die sexuellen Anspielungen zurückzuführen. Immerhin bekommen wir hier auch einen Wächter zu sehen, der beinahe einen der Insassen vergewaltigt und ihm zum Oralverkehr zwingen will. Wirklich krasse Szenen kommen dabei aber nicht auf, da der eigentliche Akt nie zustande kommen soll. Alles in allem ist „The Experiment“ also ein durchaus gelungenes Remake mit interessanten Charakterrollen. Leider kann der Film aber mit dem deutschen Original „Das Experiment“ nicht ganz mithalten, da die Szenen oftmals nicht ganz so intensiv inszeniert wurden.

    Fazit:
    Gelungenes, aber weniger intensives Remake mit passenden Charakterdarstellern und einer spannenden Story.