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    The Descendants

    The Descendants


    Land/Jahr:
    USA 2011
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Alexander Payne
    Darsteller:
    George Clooney
    Shailene Woodley
    Judy Greer
    Matthew Lillard
    Beau Bridges
    Robert Forster
    Nick Krause
    Amara Miller
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    111 Minuten
    Kaufstart:
    25. Mai 2012
    Label:
    20th Century Fox


    Auf Matt King wartet bereits ein schwerer Schicksalsschlag, denn bei einem Bootsausflug auf der wunderschönen Insel Hawaii erleidet seine geliebte Frau einen schweren Unfall und liegt seitdem ins Krankenhaus. Lange Zeit wartet er sehnsüchtig und in großer Trauer darauf, dass sie endlich erwacht, doch die Ärzte sehen kaum noch eine Chance. Lediglich Maschinen halten sie durch künstliche Beatmung noch am Leben und an eigenständige Körperfunktionen ist kaum noch zu denken. Dumm nur, dass sie bereits schriftlich festgelegt hat, in genau diesem Fall die Maschinen abschalten und sie sterben zu lassen – eine schwierige Entscheidung steht dem Ehemann Matt also bevor. Doch das ist längst nicht das Schlimmste, denn ausgerechnet von der überhaupt nicht trauernden ältesten Tochter erfährt er zu allem Überfluss, dass sie kurz vor ihrem Unfall bereits einen anderen Mann hatte und längst die Scheidung einreichen wollte. Für Matt ist nun die Zeit gekommen, seine Vergangenheit gründlich zu überdenken und sich auf die Suche nach dem Liebhaber zu machen…

    Kritik:
    George Clooney, der inzwischen ein wenig in die Jahre gekommen ist, wird als erfahrener Charakterdarsteller inzwischen mit zahlreichen Auszeichnungen überhäuft. Nachdem er bereits mit „Up in the Air“ abräumen und Kritiker begeistern konnte, hat er selbst mit „The Descendants“ bereits den Golden Globe als bester Schauspieler gewonnen. Doch tatsächlich hat er hiermit auch noch eine schwierige, sehr sensible Rolle übernommen – die er gekonnt meistert.

    Die eigene Frau zu töten…
    Matt King, gespielt von George Clooney, steht schließlich vor der schwierigsten Entscheidung seines Lebens. Eine Entscheidung, die wohl niemand von uns tatsächlich fällen möchte. Seine Frau liegt schon seit längerer Zeit im Koma und in einem Testament hat sie festlegen lassen, dass im Falle dessen, dass die Ärzte ihr nicht mehr helfen können, die Maschinen abgeschaltet werden soll, damit sie in Ruhe und ohne große Qualen sterben kann. Doch einem Ehemann dürfte es wenig leicht fallen, ausgerechnet seiner eigenen Frau beim Sterben zuzusehen und auch noch diese Entscheidung vor den beiden Kindern rechtfertigen zu müssen. Ein brisantes Thema also, das „The Descendants“ mit einer durchgehend melancholischen und traurigen Grundstimmung überspannt. Doch auf George Clooney wartet praktisch ein richtiges Abenteuer auf eine ferne Insel – denn er will unter allen Umständen jedem Verwandte und jeden Freund davon berichten und ihm die Möglichkeit geben, sich persönlich am Sterbebett zu verabschieden. Harter Tobak.

    Die Suche…
    Tatsächlich begibt sich George Clooney in diesem Film auf eine vielfältige Suche nach den verschiedensten Dingen. Nicht nur die Verwandten stehen da im Mittelpunkt, auch die erstaunliche Suche nach dem Liebhaber der eigenen Frau. Ohne zu wissen, wie er reagieren wird – soll er ihn womöglich vermöbeln, oder ist er doch einfach nur neugierig? Hat auch ein vermeintlicher Feind das Recht, sich von der Geliebten zu verabschieden? Eine schwierige Frage mit der „The Descendants“ den Zuschauer zum Nachdenken und zu Diskussionen anregt, denn leicht ist der Stoff hier ganz und gar nicht. Doch Clooney meistert seine Rolle perfekt, denn er spielt einmal mehr eine so ruhige, vernünftige Figur, wie einst in „Up in the Air“. Allein mit seiner Mimik und seiner Körpersprache gelingt es ihm jeden noch so schwierigen Gefühlszustand auszudrücken und selbst Tränen wirken absolut echt und authentisch. Doch der Film ist auch tiefgründig und stellt sich der Frage nach den wichtigen Dingen im Leben und der Konfrontation mit der Vergangenheit. Denn hier gibt es kein „Gut-und-Böse-Schema“, denn jeder hat irgendwie seine Stärken und Schwächen. Das soll auch Nick Krause mit seinem eigensinnigen Charakter unter Beweis stellen und eine deutliche Kontrastfigur zu den melancholischen Familienangehörigen darstellen. In diesem Sinne: Wer „Up in the air“ liebte, wird auch an „The Descendants“ seinen Spaß haben.

    Fazit:
    George Clooney verleiht dem traurigen und melancholischen Drama mit seinem aus „Up in the air“ bekannten ruhigen und authentischen Stil erneut eine erstklassige Darstellerleistung, die den Golden Globe mehr als nur verdient hat.