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    Subway

    Subway


    Land/Jahr:
    F 1985
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Luc Besson
    Darsteller:
    Christopher Lambert
    Jean Reno
    Isabelle Adjani
    Richard Bohringer
    Michel Galabru
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    103 Minuten
    Kaufstart:
    18. Februar 2021
    Label:
    Studiocanal

    Sein letzter Coup war nicht die intelligenteste Idee: Mit dem Wunsch, endlich eine eigene Band zu gründen, stiehlt der Punk Fred wichtige Unterlagen von der reichen Helena. Auf der Flucht vor den Handlangern ihres Mafioso-Ehemanns flüchtet er in die Pariser Metro und versucht in dem Wirrwarr aus Menschenmengen und Kleinkriminellen unterzutauchen. Doch der Plan, für die Papiere ein hohes Lösegeld einzufordern, könnte gewaltig schief gehen: Fred verliebt sich nicht nur in die reiche Dame, sondern muss sich fortan sowohl vor den Mafioso, als auch vor den Polizisten der U-Bahn verstecken. Ein Glück kennt sich Jean-Louis, der flinke Dieb auf Rollschuhen im Untergrund der französischen Hauptstadt bestens aus…

    Kritik:
    Der französische Regisseur Luc Besson ist aus den Kinos heute kaum mehr wegzudenken. Nach seinen großen Durchbrüchen mit „Leon – der Profi“ und „Das fünfte Element“ dürfte er jedem Filmliebhaber bereits seit Jahrzehnten ein Begriff sein. Doch bereits Jahre zuvor konnte er sich mit Jean Reno echte Stars angeln und präsentierte mit „Subway“ 1985 eine seiner ersten großen Produktionen.

    Die Anfänge eines Kult-Regisseurs
    Bereits die ersten Szenen des französischen Punk-Dramas sind dabei filmhistorisch interessant – vor allem, wenn wir Luc Bessons spätere Laufbahn als Produzent bedenken. Der ein bisschen an die früheren Zeiten von Campino erinnernde Fred flüchtet bei einer rasanten Verfolgungsjagd durch die Straßen von Paris mit einem Kleinwagen vor den wortkargen Mafiosi, die recht zielgerichtet ihre Waffen sprechen lassen. „Subway“ lässt in den Anfängen von Luc Besson durchaus bereits erkennen, in welche Richtung es die Karriere des Regisseurs einmal verschlägt. Mit den wortkargen, recht diskreten Mafiosi sehen wir einerseits einen kleinen Vorläufer des späteren „Leon – Der Profi“, in dem Besson dann erneut mit Jean Reno zusammenarbeitet. Auf der anderen Seite ist die Vorliebe für die Inszenierung von Verfolgungsjagden, die sich später mit „Taxi“ und „The Transporter“ manifestiert, sehr deutlich in „Subway“ erkennbar.

    Stilbruch mit Punk
    Und auch die Charakterdarstellung seiner Figuren lässt bereits erste Ähnlichkeiten zum großen Mega-Hit „Das fünfte Element“ erkennen. Ein bisschen unkonventionell mochte es Luc Besson schließlich schon immer und so lieferte er uns 1985 bereits Figuren, die auf eine extravagante Art irgendwie aus der Reihe tanzen. Ganz so ausgefallen schräg wie mit Ruby Rhod, dem exzentrischen Showmaster aus „Das fünfte Element“ wird es hier zwar noch nicht, doch die Wahl der Punks als Hauptfiguren ist eine regelrechte Einladung, mit gesellschaftlichen Konventionen zu brechen. Der bewusste Bruch mit Sehgewohnheiten erlaubt es Luc Besson dann auch, den ein oder anderen Logikfehler im Verhalten der Figuren verzeihbar zu machen, weil die Welt im Kopf eines Punks schließlich problemlos so funktionieren würde. Für ein frühes Werk gleicht die Konstruktion der Figuren einem Geniestreich – und allein Jean Reno als wortkarger Punk, der bei jeder Gelegenheit mit seinen Drumsticks auf den Tischen herum trommelt, ist aus heutiger Sicht ein kleines Fest für Kenner.

    Figuren aus einer Parallelwelt
    Das Setting innerhalb der Pariser Metro gibt dem Film obendrein eine ganz eigene Atmosphäre. „Subway“ fühlt sich ein bisschen an wie der Einblick in eine eigene Welt, die im Alltag zwar stets allgegenwärtig ist, jedoch von der Mehrheit der Bevölkerung kaum beachtet wird. Dieser mysteriöse Einblick in das Leben des Herumtreibers, für den die U-Bahn praktisch zum Wohnzimmer wird, den Punks, die trotz ihrer Ablehnung der Gesellschaft dennoch ihre Mitte suchen und den Obdachlosen, die fast wie abwesend in einer Parallelwelt leben, obwohl sie doch ständig fast neben uns stehen. „Subway“ weckt genau damit das Interesse an den Figuren, weil sie eine Identifikationsfigur liefern, obwohl sie trotzdem zugleich exotisch erscheinen. Das Feeling entfaltet dabei einen gewissen Kontrast, in dem Luc Besson die Einsamkeit der Nichtbeachtung inmitten des menschlichen Gewusels einfängt und zugleich die Enge eines weitläufigen Tunnel-Kammerspiels inszeniert, bei dem der Ausgang trotz direkter Nähe doch so unerreichbar fern scheint. Da bekommen sogar die grauen Wände der U-Bahnhöfe ihren gewissen Charme, wenn Besson voller 80er Charme den damaligen Punk lebt und die Leichtigkeit des gesellschaftlichen Ausstiegs mit Situationskomik unterhaltsam macht.

    Fazit:
    Luc Besson lebt den Punk: Knapp ein Jahrzehnt vor seinem großen Durchbruch „Das fünfte Element“ inszenierte der französische Kult-Regisseur ein rasantes Drama um Kriminalität und gesellschaftliche Normen in der Pariser Metro und zeigte schon damals ein Gespür für extravagante Figuren und unterhaltsame Tempoinszenierung.

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