• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Smile – Siehst du es auch?

    Smile – Siehst du es auch?


    Land/Jahr:
    USA 2022
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Parker Finn
    Darsteller:
    Sosie Bacon
    Kyle Gallner
    Jessie Usher
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    116 Minuten
    Kaufstart:
    15. Dezember 2022
    Label:
    Paramount Pictures

    Beruflich ist die junge Dr. Rose Cotter völlig eingespannt: Ihre Leidenschaft für ihren Job als Psychiaterin ist so groß, dass sie in ihrer Klinik auch gerne die ein oder andere Überstunde schiebt. Einfühlsam und mit höchstem Zeitumfang kümmert sie sich um jeden einzelnen ihrer Patienten. Als eines Tages eine äußerst verstörte, verängstigte junge Patientin ihren Behandlungsraum betritt, benötigt Rose jedoch schon bald womöglich selbst psychologische Hilfe: Sie wird Zeuge eines brutalen Selbstmords, bei dem die Patientin sich mit einem breiten Lächeln die Kehle aufschlitzt, nachdem sie erst kurz zuvor von einer ähnlichen Beobachtung berichtete. Offenbar verstört das die Ärztin so sehr, dass sie sodann selbst unter vermeintlichen Wahnvorstellungen leidet und breit lächelnde Menschen sieht, die ihr mit dem Tod drohen. Doch handelt es sich bei Rose’ Wahrnehmungen tatsächlich um posttraumatische Symptome oder ist die mysteriöse Präsenz in Wirklichkeit ziemlich real?

    Kritik:
    Es ist schon eine Weile her, dass der überaus gruselige Psychohorror im Trend lag. Vor einigen Jahren begeisterten insbesondere Horrorthriller aus Asien wie „The Ring“, „The Call“ und ähnliche angsteinflößende Streifen das Publikum. Bei seinem Spielfilm-Debüt möchte Regisseur Parker Finn diesen Trend nun noch einmal wiederbeleben.

    Das Grauen des Lächelns
    Auf den ersten Blick ein bisschen harmlos beginnt „Smile – Siehst du es auch?“, als wir in den Berufsalltag der Psychiaterin Rose eingeführt werden: Sterile Räume, weiße Wände und ein scheinbar absolut sicheres Krankenhaus umgeben die Kulissen. Dass der Alltag einer Psychiaterin aber ziemlich traumatisierend sein kann, wird schnell klar, als sich die jüngste Patientin verstörend lächelnd die Kehle aufschneidet. Oder mit anderen Worten: Schon in den ersten zehn Minuten, noch bevor überhaupt die Namen der Darsteller eingeblendet werden, hat es „Smile“ ganz schön in sich. Dieses beeindruckend dargestellte Lächeln im Angesicht des Todes wird von Parker Finn so verstörend inszeniert, dass der Hype um die letzten „Es“-Filme dagegen wie Kinderunterhaltung wirkt. Generell entfaltet der Horrorfilm damit einen enormen Kontrast, kombiniert Tod und Freude und hat gerade damit seine emotionale Wirkung.

    Tour de Force für die Psyche
    Und auf keinen Fall sollte das Publikum an dieser Stelle davon ausgehen, hier das Schlimmste schon gesehen zu haben. „Smile“ entwickelt sich nämlich zu einer „Tour de Force“, die unter die Haut geht. Angst, verstörende Elemente, Gore und Jumpscares gibt es über die fast zwei Stunden Laufzeit am laufenden Band. Parker Finn möchte dem Zuschauer kaum eine Verschnaufpause lassen und reiht die teilweise ziemlich heftigen Szenen fast schon im Minutentakt aneinander – und zwar ohne dass sie sich dabei abnutzen, denn kreativ genug sind die Effekte allemal. Realität und Psychose verschwimmen in „Smile“ nämlich immer stärker, die tatsächlichen Geschehnisse kann Hauptfigur Rose immer weniger erkennen. Ob bedrohliche „Präsenz“, die nur auf den Tod der Hauptfigur wartet oder das brutale Abziehen der Gesichtshaut – dieser Streifen ist mit all seinen Szenen und dessen Häufigkeit definitiv nichts für schwache Nerven.

    Psychosen mit Kettenreaktion
    Natürlich sind so manche Ideen dabei keine richtige Neuheit und der ein oder andere Moment lässt sich sogar recht gut vorhersehen. Und dennoch könnte man „Smile“ womöglich als einen der großen Überraschungs-Hits des diesjährigen Kinosommers bezeichnen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die vergleichsweise dünne Handlung trotzdem einen durchdachten Hintergrund aufweisen kann. Parker Finn vermischt seinen Horrorfilm schließlich mit Psychothriller-Elementen und stellt dabei interessante psychologische Fragen auf, die den Zuschauer auch nach dem Film noch zum Nachdenken anregen. Etwa die Frage, ob die Beobachtung verstörender psychisch auffälliger Verhaltensweisen so traumatisieren kann, dass sie den Beobachtenden zu gleichen Handlungen animiert. Wäre eine Kettenreaktion von Psychosen im Rahmen des Möglichen? Der verstörend-gruselige Horrorfilm bekommt damit gar noch einen philosophischen Aspekt.

    Fazit:
    Nichts für schwache Nerven: Das Lächeln im Angesicht des brutalen Todes geht mit seiner Aneinanderreihung verstörender Szenen und Jumpscares dermaßen unter die Haut, dass selbst abgehärtete Fans des Horrorgenres sich noch das ein oder andere Mal erschrecken werden. Und mit seinem philosophischen Ansatz wird die Atmosphäre des Psychohorrors gleich noch ein wenig dichter. Ein Geheimtipp!

    Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt..