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    Skinamarink

    Skinamarink


    Land/Jahr:
    CDN 2022
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Kyle Edward Ball
    Darsteller:
    Lucas Paul
    Dali R. Tetreault
    Ross Paul
    Jaime Hill
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    100 Minuten
    Kaufstart:
    13. Oktober 2023
    Label:
    Capelight

    Im Jahre 1995: Eines Nachts wacht der vierjährige Kevin gemeinsam mit seiner sechsjährigen Schwester Keylee alleine zu Hause auf. Ihre Eltern sind offenbar spurlos verschwunden und selbst in ihrem Schlafzimmer nicht auffindbar. Um sich von der Angst und Einsamkeit abzulenken, sehen sie sich nächtliche Cartoons auf dem Fernseher an und beschäftigen sich mit ihren Legosteinen. Doch in der Stille und Dunkelheit geschehen plötzlich merkwürdige Dinge. Die Fenster und Türen verschwinden von den Wänden, Gegenstände kleben an der Decke. Und in den dunkelsten Ecken des Hauses lauert eine unheimliche Stimme, die mit ihnen spielen will…

    Kritik:
    Ein Youtuber wagt sich an einen eigenen Horrorfilm, setzt dafür ein erfolgreiches Crowdfunding um und hat es damit sogar kurzzeitig in die deutschen Kinos geschafft. Der experimentelle Indie-Horrorfilm „Skinamarink“ hat eine besondere Geschichte hinter sich – und dürfte auch die Sehgewohnheiten gewaltig auf die Probe stellen.

    Experimentelles Stillleben
    Bei der Story um ein verselbstständigendes Haus und mysteriöse Stimmen aus der Dunkelheit denken die meisten Zuschauer vermutlich zunächst an einen gruseligen Haunted House-Horrorfilm, bei dem sich die Räume verselbstständigen und ein vermeintlicher Poltergeist sein Unwesen treibt. Davon allerdings ist in „Skinamarink“ zunächst nicht allzu viel zu sehen. Schon die ersten Minuten sorgen für Irritation beim Publikum: Verrauschte Bilder flimmern über den Fernseher, merkwürdige Perspektiven werden eingenommen. Die Kamera zeigt minutenlang auf die Decke, dann auf eine Lampe, dann auf Spielzeug, dann auf eine Steckdose. Normale Perspektiven und Charakterfokus gibt es hier nicht. Darauf aber sollte man sich einlassen können, denn dieser wahrlich experimentelle Stil der „Kameraführung“ wird sich während der gesamten Laufzeit nicht ändern.

    Film ohne Schauspiel
    Man könnte sogar behaupten, dass „Skinamarink“ so experimentell ausgefallen ist, dass man hier eigentlich kaum von Schauspielerei sprechen kann. Schauspielende Darsteller sind im Prinzip nämlich kein einziges Mal zu sehen. Hin und wieder laufen Kinderfüße durch das Bild, während wir das Gesicht der Kinderdarsteller jedoch nicht sehen. In einer anderen Szene sitzen zwei Erwachsene reglos auf einem Bett und sprechen diverse Worte. Aber auch hier: Von Körpersprache, Mimik oder auch nur die geringste Form körperlicher Aktivität keine Spur. Man könnte diese Art des Filmdrehs nun als Kunst oder Experiment durchgehen lassen. Tatsächlich stellt sich den meisten Zuschauern nach der Hälfte des Streifens wohl eher die Frage, ob es nicht eine Frechheit ist, derartiges überhaupt als Spielfilm zu bezeichnen. Eine Kamera sinnlos in eine Ecke halten und ein paar Worte sprechen, bekommt vermutlich auch der am wenigsten talentierte Handynutzer noch auf die Reihe.

    Andeutung des Mystery
    Was daran nun gruselig sein soll? So richtig klar wird das zu keinem Zeitpunkt. Stattdessen wird dem Zuschauer spätestens in der zweiten Hälfte bewusst, dass es in „Skinamarink“ letztendlich auch nicht viel mehr zu sehen geben wird. Jegliche vermeintliche Horroreffekte bleiben im verrauschten Verborgenen. Im besten Falle wird mal ein wenig Blut an die Decke gespritzt, ohne dass wir sehen könnten, woher es stammt. Ein paar Andeutungen der möglichen mysteriösen Gestalt mag es hier und da auch geben, so wirklich sehen wir in der verrauschten Dunkelheit aber auch diese nicht. Grusel- oder Horrorelemente suchen wir bei diesem Film also ebenso vergebens, wie Schauspiel oder Handlung. Was bleibt ist ein bisschen Mystery für Menschen, die auch „Paranormal Activity“ bereits für ein Meisterwerk hielten. Alle anderen sollten besser einen weiten Bogen um „Skinamarink“ machen.

    Fazit:
    Der experimentale Low Budget-Horrorfilm „Skinamarink“ entpuppt sich als dermaßen experimentell, dass wir ihm selbst das Vorhandensein von Schauspielerei und ernstzunehmender Kameraführung absprechen würden. Man muss für diese Art von Kunst schon sehr viel übrig haben, ansonsten hat man spätestens nach der fünften Einblendung eines Türrahmens genug von diesem Film, in dem nahezu nichts passiert.

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