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    Sechster Doktor: Vol. 1

    Sechster Doktor: Vol. 1


    Land/Jahr:
    GB 1984 - 85
    Genre:
    Serie / Sci-Fi
    Regie:
    Peter Moffatt
    Matthew Robinson
    Ron Jones
    Sarah Hellings
    Darsteller:
    Colin Baker
    Nicola Bryant
    Maurice Denham
    Edwin Richfield
    Kevin McNally
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    370 Minuten
    Kaufstart:
    27. November 2015
    Label:
    Pandastorm

    Das Leben nach einer erfolgreichen Regeneration ist nicht immer einfach und erst recht nicht ohne Nebenwirkungen. Erst einmal muss man sich da als Timelord an seinen neuen Charakter gewöhnen und hat mitunter auch mal einige Schwierigkeiten, sich an die alten Gewohnheiten zu erinnern. Das muss der gerade frisch regenerierte sechste Doktor am eigenen Leib erfahren, ganz zum Missfallen seiner Begleiterin Peri. Mit häufig paradoxen Verhaltensweisen in den gefährlichsten Situationen zerrt er nämlich gewaltig an ihren Nerven. Dumm nur, dass die beiden auch schon bald vor einigen schwerwiegenden Bedrohungen stehen, weil es grausame Kreaturen auf die klugen Köpfe zweier Genies abgesehen haben und auch die Cybermen auf der Erde einmal mehr ihr Unwesen treiben wollen…

    Kritik:
    Pandastorm hält sich nicht gerne an typische Reihenfolgen: Nachdem die Box-Editionen des siebten Doktors mittlerweile vollständig veröffentlicht wurden und auch das Special mit den fünf Doktoren seine Fans erfreuen durfte, geht das deutsche Label einen Schritt zurück in die Vergangenheit: Dieses Mal ist die erste Box mit Colin Baker als sechster Doktor an der Reihe, also noch vor der Rolle von Sylvester McCoy, den wir bisher gesehen haben. Eine Freude für Fans der klassischen britischen Kultserie.

    Der paradoxe Clown
    Nachdem Sylvester McCoy allerdings bereits mit seinem lockeren Humor für Gefallen bei den Fans sorgte und in diesem Jahr auch gelegentlich auf deutschen Conventions zu Gast ist, gehört Colin Baker als sechste Reinkarnation des Doktors allerdings auch zu den etwas ungewöhnlicheren Darstellern seiner Art. Mit besonders paradoxen Verhaltensweisen macht er nämlich insbesondere in den ersten Folgen noch keinen so freundlichen und liebenswerten Eindruck. Eher sarkastisch und pathetisch feiert er sich selbst dafür, seine Mitmenschen regelmäßig in Gefahr zu bringen und verpackt den neuen schwarzen Humor promot als Nebenwirkung seiner Regenerierung. Das ist vor allem für jene Fans klasse, die bereits Christopher Eccleston in der Neuauflage geliebt hat, der schließlich auch bereits in gefährlichen Situationen mit recht unpassendem und unkonventionellem Humor punkten konnte. Der doch eher karnevalistische Kleidungsstil des Doktors, der zugleich im Kontrast zu seinem anfänglichen Charakter steht, hebt die Genialität der Figur außerdem hervor. Und trotzdem muss den Fans auch bei dieser Box klar sein, dass die klassische Serie doch um einige „billiger“ und „trashiger“ daher kommt, als die Neuauflage.

    Orwell und die Trekkies
    Unterdessen bedient man sich bei den Episoden allerdings auch sehr bereitwillig bei diversen anderen Franchises und sorgt mit einigen offensichtlichen Anspielungen für Freude bei den Science-Fiction-Fans. So darf man etwa die Uniformierung und außerirdischen Lebensformen in den ersten vier Episoden des Handlungsstrangs „Zweimal Einstein“ durchaus als Anspielung auf die klassische Star Trek-Serie „Raumschiff Enterprise“ verstehen. Dass die beiden titelgebenden Charaktere dann ausgerechnet Romulus und Remus heißen, kommt sicherlich nicht von ungefähr. Gleich einige Folgen weiter spielt man dann mit der „Revolte auf Varos“ ganze gezielt auf die Dystopie von George Orwell an, in dem der Doctor und seine Begleiterin in einer genialen Episode zu einem Planeten mit unterdrückerischem Überwachungsregime reisen und Zeuge eines überaus fragwürdigen Demokratieverständnisses werden dürfen. Derweil haben Fans allerdings mit der deutschen Synchronisation rund um die „Kybermänner“ genannten Cybermen und dem „Meister“ sicherlich einige Probleme, was die anderen beiden Handlungsstränge – vor allem in der deutschen Fassung – doch um einiges schlechter erscheinen lässt. Eine Sichtung im englischen Original sei also dringend empfohlen.

    Technische Zeitreise
    Kann man sich mit der schlechten Synchronfassung zumindest anfreunden, kommt allerdings auch gleich ein weiterer Abstrich bei der Technik dieser Veröffentlichung: Die Bildqualität. Dass es sich hierbei um doch eher schlechtes und veraltetes Bildmaterial handelt, sollte sicherlich ohnehin einleuchten. Die Angabe „Remastered“ auf der Rückseite der Hülle können wir allerdings kaum bestätigen, da eine Aufwertung der Bildqualität nicht wirklich zu erkennen ist. Gerade in den Außenszenen mit vielen Bäumen und Wäldern kann es da mitunter auch einmal Probleme beim Upscaling geben, da bereits das Quellmaterial relativ wenig hergibt. Man sollte also keineswegs auf eine Bildqualität hoffen, die mit der 2005er Neuauflage auch nur ansatzweise vergleichbar wäre. Als kleinen Trost finden Fans allerdings eine zusätzliche Disc mit zahlreichem Bonusmaterial und ein aufwändig gestaltetes Booklet, was die Box vor allem für Fans dann doch besonders interessant macht. Echte „Whovians“, wie sich Doctor Who-Fans nennen, dürften allerdings wohl auch zur wesentlichen Zielgruppe der Box gehören.

    Fazit:
    Mit besonderen Charakterzügen und einem eher karnevalistischem Kleidungsstil begeistert auch der sechste Doktor wieder seine Fans. Die diversen Anspielungen an Star Trek und George Orwell sind außerdem ein zusätzliches Schmankerl. Lediglich bei der technischen Umsetzung muss man gewohntermaßen teils starke Abstriche in Kauf nehmen.

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