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    Sechster Doktor: Vol. 3

    Sechster Doktor: Vol. 3


    Land/Jahr:
    GB 1986
    Genre:
    Serie / Sci-Fi
    Regie:
    Nicholas Mallett
    Ron Jones
    Chris Clough
    Darsteller:
    Colin Baker
    Nicola Bryant
    Bonnie Langford
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    350 Minuten
    Kaufstart:
    29. Juli 2016
    Label:
    Pandastorm

    Der Doktor hat in den mittlerweile über neunhundert Jahren seines Lebens bereits zahlreiche aufregende Abenteuer erlebt und geriet dabei gemeinsam mit seinen Begleiterinnen immer wieder in schwerwiegende Auseinandersetzungen, die stets keine einfachen Entscheidungen von ihm gefordert haben. Manches Mal musste er die Menschheit vor der drohenden Vernichtung retten und ein anderes Mal womöglich gar eine komplette Spezies ausrotten, um schlimmere Folgen zu verhindern. Doch nun ist es soweit, dass sich der Doktor erstmals vor dem Gericht der Timelords dafür verantworten muss und wegen Völkermords angeklagt wird. In verschiedenen Fällen versucht er, seine Unschuld zu verteidigen und der Todesstrafe zu entgehen. Kein leichtes Unterfangen, wenn die Matrix der Timelords praktisch uneingeschränkten Zugang zur Vergangenheit des Doktors hat…

    Kritik:
    Mit einem freudigen und einem weinenden Auge bekommen die deutschen Doctor Who-Fans einmal mehr Nachschub von ihrem geliebten britischen Zeitreisenden vom Planeten Gallifrey. Denn dieses Mal handelt es sich bei der dritten Box mit dem sechsten Doktor Colin Baker zugleich auch um die letzte Serienbox, die bei Pandastorm erscheinen wird.

    Seiner Zeit voraus
    Obwohl die nun erschienene Staffel des Doktors schließlich bereits im Jahre 1986 gedreht wurde, war man hinsichtlich des Serienformates doch schon damals ein klein wenig seiner Zeit voraus. Denn während des vor allem heute durch die vielen Video on Demand-Anbieter immer mehr zum Trend wird, das episodische Format zu verlassen und stattdessen zusammenhängende Folgen anzubieten, hat man einen solchen Versuch schon damals gestartet und mit der dritten Box des sechsten Doktors diese Erzählweise sogar ein bisschen ausgeweitet. Nachdem die einzelnen Handlungsstränge nämlich bereits zuvor meist zwei bis vier Episoden umfassten, zieht sich nun eine Rahmenhandlung über die gesamte Staffel. Immerhin muss sich der Doktor vor Gericht verantworten, dessen Prozess alle Episoden der Box umfasst und darin hat man dann die jeweiligen Geschichten und Handlungsstränge eingebettet. Das mag aus heutiger Sicht nicht sonderlich komplex oder spektakulär erscheinen, ist aber aus damaliger Sicht dennoch ungewöhnlich. Ein interessantes Stück Fernsehgeschichte also.

    Auf zu fremden (und heimischen) Welten
    Schade ist dann allerdings, dass man auch dieses Mal leider nicht die besten Folgen der beliebte Kultserie liefert und hinsichtlich der Stories noch reichlich Potential nach oben hat. Dabei sind die Geschichten vom Ansatz her gar nicht einmal uninteressant. Beispielsweise dann, wenn der Doktor in weit entfernter Zukunft auf die Erde zurückkehrt, die von den Menschen größtenteils verlassen wurde und fortan von einem mysteriösen unterirdischen Roboterwesen beherrscht wird. Nicht darüber hinweg täuschen kann man damit allerdings darüber, dass man spätestens in der Folge „Mindwarp“ beinahe an einem Tiefpunkt des sechsten Doktors angelangt ist, wenn man mit extrem nervigen Figuren wie etwa dem Krieger-König Yrcanos und dem reptilienartigen Wesen Sil doch manches Mal fast zum Abschalten animieren könnte. Hier hätte man an der Charakterzeichnung, der Darstellung der Figuren und der Komplexität der Geschichten sicherlich noch einiges bessern können. Wenig verwundert es daher, dass Colin Baker nicht unbedingt zu den beliebtesten Doktoren gehört, obwohl er selbst dafür eigentlich recht wenig kann. Mit seinem schrill-bunten und durchaus humorvollen Auftreten lockert er die eher mäßigen Ideen der Drehbuchautoren immerhin deutlich auf.

    Kein Fest für Naturfreunde
    Ein bisschen Besserung ist allerdings in Sicht, wenn es mit „Vervoid Terror“ in den dritten Handlungsstrang geht. Und hier bekommt man auch gleich eine interessante Anekdote an den Zeitgeist geboten, wenn doch mehr als ersichtlich ist, dass der heutige vegane Trend in den 80iger Jahren offensichtlich noch nicht so weit fortgeschritten war. Hier gerät der Doktor schließlich in ernsthaften Konflikt mit lebendigen Pflanzenwesen, die jegliche tierischen Lebensformen, zu denen sie auch die Menschheit zählen, als ihre Feinde betrachten. Naturfreunde und Pflanzenschützer könnten an dieser Folge womöglich nicht ganz so viel Spaß haben, gehört sie aber dennoch zu den besten Episoden, die wir auf der aktuellen Doctor Who-Box vorfinden können. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass wir hier eine gelungene Mischung aus Weltraum-Abenteuer und Krimi geboten bekommen, der mit den scheinbar unlösbaren Konflikt zwischen Mensch und Pflanze einen gewissen Tiefgang und Diskussionstoff bietet. Und als kleines Extra gibt es dann auch noch ein Wiedersehen mit der Begleiterin Melanie, die wir erstmals Ende 2014 bereits in der ersten Box mit Sylvester McCoy kennenlernen durften.

    Fazit:
    Den Abschied vom sechsten Doktor dürfen die Fans noch einmal mit einer aufwändigen Box feiern, die neben reichlich Bonusmaterial auch wieder mit einem schicken Schuber daher kommt. Leider ändert das nichts daran, dass die Drehbuchautoren bei einigen Episoden an ihrem Tiefpunkt angelangt sind. Immerhin mit „Vervoid Terror“ liefert man aber auch in dieser Box eine spannende und noch immer einigermaßen zeitgemäße Folge.

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