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    Saw: Spiral

    Saw: Spiral


    Land/Jahr:
    USA 2021
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Darren Lynn Bousman
    Darsteller:
    Chris Rock
    Samuel L. Jackson
    Max Minghella
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    93 Minuten
    Kaufstart:
    27. Januar 2022
    Label:
    Studiocanal

    Jahre nach dem Tod des legendären Jigsaw-Killers wird Detective Banks zu einem Mordfall gerufen. Ein Kollege wurde in den Tunneln der U-Bahn vollkommen zerfetzt aufgefunden, nachdem dieser einem Taschendieb bis in die Kanalisation gefolgt ist. Die brutale Vorgehensweise, bei der sich das Opfer nur durch heftigste Selbstverstümmelung hätte befreien können und der kleine Fernseher direkt am Tatort machen klar: Hier kann es sich nur um einen Jigsaw-Nachahmer handeln. Seine Ziele sind dieses Mal allerdings keine kriminellen Zivilisten, die für ihre Taten büßen sollen, sondern die für ihre zahlreichen Korruptionsfälle bekannten Polizisten. Der Täter hat es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, die Polizei ein für alle mal von der Korruption zu befreuen. Doch genau diese macht die Jagd nach dem Killer alles andere als einfacher…

    Kritik:
    Seit fast zwanzig Jahren schockt die „Saw“-Reihe inzwischen auch die härtesten Horrorfans, schließlich war der erste Teil im Jahre 2004 noch dafür bekannt, einer der brutalsten und blutigsten Horrorfilme aller Zeiten zu sein. Skrupellos und explizit wurden die heftigsten Gewalt- und Verstümmelungsszenen gezeigt, die bei so manchem Teil der Reihe sogar zu einer Indizierung führten. Mit dem inzwischen neunten Teil „Spiral“ soll die Geschichte weiter gehen, obwohl längst keiner der originalen Darsteller mehr mit am Start ist.

    Der harmloseste Saw
    So mancher Fan der ersten Stunde ist deshalb schon seit Jahren der Ansicht, die Geschichte sei mit dem Tod von Jigsaw – einst gespielt von Tobin Bell – längst auserzählt. Spätestens aber mit dem Ende seines ersten Nachahmers sei die Story jedoch endgültig vorbei gewesen. Böse Zungen mögen deshalb sogar der Ansicht sein, die „Saw“-Reihe wäre inzwischen zu einer Cash Cow verkommen, die einzig und allein zur weiteren Generierung des Gewinns noch weiter gedreht wird, obwohl die Filme inhaltlich kaum noch einen Mehrwert bieten. Und tatsächlich: In „Saw: Spiral“ soll sich mit Blick auf die ersten „Saw“-Filme inzwischen einiges geändert haben. Enttäuschend dabei für Fans vor allem die vergleichsweise harmlosen und zahmen Horrorszenen. Die sind für jene, die das Genre gar nicht mögen, zwar immer noch heftig, haben aber bei weitem nicht mehr die Intensität der ersten Teile.

    Wollen wir (nochmal) ein Spiel spielen?
    Das liegt in erster Linie auch daran, dass sich „Saw: Spiral“ einfach nicht mehr die Zeit nimmt, die blutigen Spiele und die damit zusammenhängenden Befreiungsversuche im Detail zu zeigen. Ein bisschen mag der Film damit den Anteil seiner Gewaltverherrlichung sicherlich zurückgefahren haben, doch gerade daran werden sich Fans zweifelsohne stören: In nur wenigen Minuten, manchmal sogar in kurzen Einblendungen werden die brutalen Todesfälle gezeigt, bei denen das Publikum gar nicht mehr die Möglichkeit hat, beim Befreiungsversuch wirklich mitzufiebern. Die Gewalt wird somit nicht mehr in einem vergleichbaren Detailgrad zelebriert, nachdem wir früher noch jede Aktion des Opfers genüsslich in Nahaufnahme beobachten konnten. Lediglich die erste Mordszene, bei der ein Polizist mit der Zunge an der Decke aufgehangen, von einem fahren Zug erfasst und zerfetzt wird, macht hinsichtlich seines Gore-Anteils noch einiges her. Die restlichen tödlichen „Spiele“ sind – an „Saw“-Verhältnissen gemessen – hingegen deutlich zu harmlos ausgefallen.

    Cop-Thriller statt Horror
    Kein Wunder allerdings, liegt der Fokus von „Saw: Spiral“ nämlich an ganz anderer Stelle. Der Kampf des Jigsaw-Nachahmers gegen die Korruption der Polizei wird schließlich als Einladung verstanden, die Reihe fast schon in ein neues Genre zu katapultieren. Insgesamt fühlt sich „Spiral“ nämlich eher wie ein Cop-Thriller an, als wie ein brutaler Horrorfilm voller Blut und Eingeweide. Das macht den Film zwar inhaltlich immer noch einigermaßen interessant, zumal auch Samuel L. Jackson mit seiner bekannten Coolness mit von der Partie ist, geht an den Erwartungen der Fans aber doch meilenweit vorbei und platziert sich mit der Umsetzung wenig innovativer Genrekonventionen auch allenfalls im Mittelfeld des Thriller-Genres. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Film ohne jegliche Überraschungen auskommt: Dass es sich um einen Nachahmer handeln muss, ist von der ersten Minute an klar und wird dann auch nicht mit interessanten Wendungen korrigiert. Die Genialität früherer „Saw“-Teile, in denen Jigsaw sogar post mortem noch seinen selbst auserkorenen Nachfolger zu steuern vermochte, fehlt somit auch gänzlich. Vielleicht wäre es wirklich an der Zeit, die Reihe nun endgültig einzustampfen.

    Fazit:
    Mit inzwischen deutlich harmloseren Gewaltszenen versucht sich „Saw: Spiral“ eher als Cop-Thriller, denn als knallharter Horrorstreifen. Damit bleibt der Film zwar immer noch solide und spannend, verfehlt die Erwartungen seiner Fans aber deutlich.

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