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    Resturlaub

    Resturlaub


    Land/Jahr:
    D 2011
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Gregor Schnitzler
    Darsteller:
    Maximilian Brückner
    Mira Bartuschek
    Antoine Monot Jr.
    Stephan Luca
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    98 Minuten
    Kaufstart:
    29. Februar 2012
    Label:
    Sony Pictures


    Pitschi hat es nun wirklich nicht einfach. Der überzeugte Franke stellt seit kurzem immer wieder fest, dass die Leute um ihn herum, spießig werden und sich unter allen Umständen in einer festen Partnerschaft binden wollen. Selbst sein bester Freund steht kurz vor der Hochzeit und organisiert nun seinen Junggesellenabschied – doch selbst die Reise nach Nürnberg ist den Freunden wochentags schon viel zu weit. Als dann auch noch seine Freundin Biene unbedingt ein Eigenheim anschaffen und noch dazu ein Baby will, steigt ihm die Situation allmählich über den Kopf. Während die Freunde mitsamt Biene auf Mallorca den Urlaub verbringen, täuscht Pitschi doch glatt eine schwere Verletzung vor und verdrückt sich ganz heimlich nach Argentinien. Dort will er endlich sein neues Glück in einer sonnig warmen Umgebung finden und all den Familienstress hinter sich lassen. Dumm nur, dass er weder Sonne, noch das neue Glück dort vorfindet, denn erst einmal in einer Bruchbude gelandet und mit ersten Problemen, bei den hübschen Frauen zu landen, entdeckt er schon bald die wichtigen Dinge im Leben. Doch wie soll er seinen kleinen Ausflug jetzt noch vertuschen?

    Kritik:
    Es gibt wohl viele Männer, die das typische Problem von Pitschi kennen. Die Freundin will unbedingt ein gemeinsames Heim und baldigen Nachwuchs, doch der Kerl ist einfach noch nicht bereit, die dafür nötige Verantwortung zu übernehmen und möchte am liebsten flüchten – so weit weg, wie nur möglich. Gesagt, getan, macht sich Pitschi auch kurzerhand auf eine witzige Reise quer über den Planeten und sorgt für Belustigung beim Zuschauer.

    Der Deutsche – ein wandelndes Klischee
    Überraschend gelungen mag es dabei sein, wie „Resturlaub“ mit den typisch deutschen Klischees spielt. Aus Sicht vieler Ausländer bestehen wir doch schließlich aus richtigen Chaoten, die mit Dirndl durch die Gegend laufen, den ganzen Tag lediglich Bier trinken und noch dazu mit fülligen Weibern anbandeln. Eben dieses Klischee kann der Film auch teilweise erfüllen, denn Pitschi ist ausgerechnet der zunächst stereotypische Franke, der mit bayrischem Dialekt, schrägen Hut und zahlreichen Maß Bier den wohl klischeevollsten Deutschen der Filmgeschichte verkörpert. Aber eben auch auf witzige Weise, denn „Resturlaub“ versteht den lockeren Umgang mit diesen verrückten Klischees und nimmt sich dabei selbst nicht wirklich ernst. Dabei ist das alles sogar nur nebensächlich, denn eigentlich geht es um reine Männerprobleme.

    Vollidiot auf Abenteuer-Trip
    Im Mittelpunkt steht schließlich Pitschi mit seiner Angst davor, die große Verantwortung zu übernehmen. Ebenso klischeevolles und klassisches Männerklischee, wenn da die Gedankenwelt des Mannes nicht so ganz mit der Realität übereinstimmt. Pitschi träumt schließlich von der Flucht aus der Verantwortung, hin in ein sorgloses sonniges Leben in Buenos Aires, wo er sich in die Arme der hübschen Frauen stürzen kann. Tatsächlich gibt’s aber eher Sturm, kalte Temperaturen und füllige Blondinen, die ziemlich schnell zur Sache kommen. Eigentlich ist die Story selbst da nicht einmal so spektakulär, denn lediglich die Nebencharaktere halten die Qualität von „Resturlaub“ aufrecht. Einerseits der verrückte Tierfriseur, der seinen Hund nach einem Taxiunternehmen benennt, andererseits aber auch der deutsche Kneipenbesitzer, der mit affigen Kostümen auf Promotiontour geht. Insgesamt gibt es aber vor allem eines: Viel deutsch und vor allem wenig, das sich vom eigenen Heim unterscheidet – nur das Wesentliche, die Menschen, auf negative Art und Weise. Damit ist „Resturlaub“ überaus nachdenklich, turbulent, aber auch völlig chaotisch mit einem idiotischen Hauptcharakter, für den der Zuschauer eigentlich keinerlei Mitleid mehr haben dürfte, der aber dennoch mit seiner aufheiternden Art doch Sympathien angeln kann. Dennoch dürfen die Erwartungen bei einem solchen Film durchaus höher liegen, sodass „Resturlaub“ eben lediglich eine unterhaltsame Liebeskomödie, jedoch weit von einem Meisterwerk entfernt ist.

    Fazit:
    Witzige und turbulente Komödie um die Flucht vor der Verantwortung. Mit vielen Klischees und Stereotypen, aber tollen Nebencharakteren.