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    Residue

    Residue


    Land/Jahr:
    GB 2015
    Genre:
    Serie / Mystery
    Regie:
    Alex Garcia Lopez
    Darsteller:
    Iwan Rheon
    Natalia Tena
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    135 Minuten
    Kaufstart:
    29. April 2016
    Label:
    Polyband

    Die junge Jennifer ist leidenschaftliche Fotografin, die ihre Kamera so gut wie nie aus der Hand legt. Sie kennt ihre eigene kleine Stadt praktisch wie die Westentasche und hat womöglich schon nahezu jeden der Bewohner einmal zum Portrait vor der Linse gehabt. Doch in einer Silvesternacht soll sich plötzlich einiges in diesem Ort verändern. Kurz vor dem neuen Jahr geht plötzlich eine Bombe inmitten des Stadtkerns in die Luft und sorgt dafür, dass ein größerer Bereich zur Quarantänezone erklärt wird. Das Gebiet innerhalb dieser Zone gilt als stark kontaminiert und darf von der gesamten Bevölkerung nicht mehr betreten werden. Nicht einmal ein Mitarbeiter des Innenministeriums erhält noch Zutritt. Dumm nur, dass Jennifer schon bald seltsame Veränderungen bei den anderen Stadtbewohnern feststellt und schreckliche Ereignisse geschehen. Als hätten die Menschen ihren eigenen Körper nicht mehr unter Kontrolle, beginnen sie plötzlich ihre Mitmenschen anzugreifen oder ihren eigenen Körper zu verstümmeln. Für Jennifer steht fest: Sie muss der Sache nachgehen und notfalls in die Zone vordringen…

    Kritik:
    Auf der Suche nach qualitativem Genreprogramm rund um Science-Fiction kommen wir um die britische Insel inzwischen längst nicht mehr herum. Praktisch im jährlichen Takt erreichen uns spannende und aufwändige Sci-Fi-Produktionen, die inzwischen auch gerne einmal ihre Erstausstrahlung auf Netflix feiern. „Residue“ gehört zu eben jenen hochwertigen Serien.

    Mystery statt Sci-Fi
    Dabei kann man „Residue“ eigentlich gar nicht als typische Serie im klassischen Sinne bezeichnen, denn einmal mehr bedienen sich britische Produktionsfirmen an einem doch eher neuen Format, das gerne auch einmal als „Event Serie“ bezeichnet wird. Was wir hier also eher als Miniserie kennen, umfasst in diesem Fall gerade einmal drei Episoden, die bei weitem nicht den Komplexitätsumfang einer vollwertigen Serie beinhalten, aber dennoch mehr erzählen können, als dies in herkömmlichen Filmen oft der Fall ist. Und das ist auch gut so, denn „Residue“ lässt sich eigentlich gar nicht richtig ins Science-Fiction-Genre einordnen und verfügt über eine zusammenhängende Story, deren Episoden nur in der korrekten Reihenfolge gesehen werden können. Genau genommen könnte man die Miniserie wohl eher im Mystery- oder gar Horrorgenre einordnen, denn was wir hier zu sehen bekommen, ist nicht nur ziemlich düster, sondern auch ein klein wenig gruselig.

    Angst vorm schwarzen Mann
    Die Story entpuppt sich dabei schnell als eine Mischung aus guter alter Verschwörungsgeschichte und klassischem Mystery-Horror über Erscheinungen, Geister und übernatürliche Phänomene. Denn während das Verteidigungsministerium offenbar verheimlichen will, was innerhalb der Quarantänezone vor sich geht, machen sich auch im umgrenzenden Gebiet außergewöhnliche Ereignisse bemerkbar. Und das dürften wir schließlich schon aus zahlreichen Horrorfilmen kennen: Die vermeintlichen Geister, die aus einem schwarzen Fleck an der Wand oder Decke hervordringen, um die Kontrolle über ihre Opfer zu gewinnen und offenbar unscheinbar in der Nacht umher irren und die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Im Grunde keine wirklich neue Idee, allerdings in Form einer Miniserie doch innovativ umgesetzt, weil es „Residue“ so gelingt, den Zuschauer ein bisschen länger im Dunkeln zu lassen, die Spannung langsamer aufzubauen und uns tiefer in die Charaktere der Hauptfiguren einzuführen. Und da weckt die süße Natalia Tena schnell große Sympathien.

    Die kleine Geisterstadt
    Allerdings geht genau dieses Format auch stellenweise mit ein paar kleinen zähen Momenten einher. Nicht dramatisch, aber doch hin und wieder spürbar, vor allem, wenn „Residue“ auf eher makabre und seltsam anmutende Bilder setzt. Immerhin kommt die Serie schließlich insgesamt mit wenig Schauspielern und einem kleinen Setting aus, was man uns damit glaubhaft vermittelt, dass viele Bewohner wegen des Explosion aus Angst längst die Stadt verlassen haben. Wer jetzt noch übrig ist, ist entweder ein ziemlich mutiger Geselle, oder auf irgendeine Weise doch kriminell aktiv. Dass damit auch eine Gangsterszene ins Spiel kommt, die mit Masken und SM-ähnlichen Partys für Aufsehen sorgt, wundert dann auch nicht weiter. Allerdings wirken gerade diese Momente hier und da etwas aufgesetzt und unpassend. Umso besser also, dass „Residue“ auf derartig kunstvoll erscheinende Bilder spätestens in der dritten und letzten Episode vollends verzichtet und ganz auf düster-gruselige Atmosphäre setzt. Und während die Serie da plötzlich zu ihrem Höhepunkt kommt, entfaltet sie auch all ihre Stärken.

    Fazit:
    Mit einer Mischung aus Verschwörungsgeschichte und düsterer Mystery punktet „Residue“ trotz seiner gelegentlichen Längen beim qualitätsbewussten Publikum und entpuppt sich schnell als atmosphärisch starkes Genrewerk.

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