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    Red Nights

    Red Nights


    Land/Jahr:
    F 2009
    Genre:
    Erotik-Thriller
    Regie:
    Julien Carbon
    Laurent Courtiaud
    Darsteller:
    Frédérique Bel
    Carrie Ng
    Jack Kao
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    101 Minuten
    Kaufstart:
    22. Februar 2013
    Label:
    Mad Dimension


    Durch einen kaltblütigen Mord gelangt die Französin Catherine an eine wertvolle Jade-Phiole. In ihr befindet sich ein hochwirksames Gift, das seine Opfer bei vollem Bewusstsein lässt, während sie sich nicht gegen qualvolle Schmerzen wehren können. Damit wird es überaus wertvoll, sowohl als Folterinstrument, als auch zur Befriedigung der etwas anderen Lust. Trotz einer internationalen Fahndung durch Interpol, versucht sie jedoch, diese wertvolle Phiole an den Meistbietenden zu verkaufen. Dabei stößt sie allerdings nicht nur auf das Interesse der Triaden, sondern auch auf die skrupellose mysteriöse Geschäftsfrau Carrie, die ein ganz persönliches Interesse an dem Gegenstand hat. Dumm nur, dass sie nicht einmal vor perversen SM-Morden halt macht, um an das Gift zu gelangen…

    Kritik:
    Die Asiaten sind ja nicht gerade für zimperliche Filme bekannt, bauen sie doch nur allzu sehr brutalste und perverseste Tötungsmethoden in ihre Streifen ein. Interessant ist also vor allem die Tatsache, dass „Red Nights“ zwar von einem indonesischen Produzenten stammt und chinesische Darstellerinnen zu bieten hat, doch ansonsten eigentlich ein komplett französischer Film ist. Das entpuppt sich schnell als eine Mischung, die diesen unbekannten Titel zu einer kleinen Filmperle macht, die ganz eigene Wege gehen will.

    Schweiß auf deiner Haut
    Eine große Besonderheit des Films ist sein starker Hang zum Sado-Maso. Sexspielzeuge, aufwändige Fesselkonstruktionen, die völlige Auslieferung an seinen Partner – das wird genutzt, um die Grenze zwischen Sex und Gewalt nahezu fließend zu gestalten. Und noch weiter: Selbst vor Mord wird zur Steigerung der eigenen Lust nicht Halt gemacht, wenn die Täterin gewissen Gefallen daran findet, ihren Opfern großes Leid zuzufügen. Eine besondere Intensität gelingt Regisseur Julien Carbon dabei vor allem durch seine Nähe zum Körper, zur Intimität. Gänzlich natürlich und gerne einmal ohne viel Make-up und ohne allzu aufwändige Effekte zeigt er uns Nacktheit, Lust und die intimste Seite der Menschlichkeit: Die pure Angst. Dabei fängt er erstaunlich viele körperliche Reaktionen sehr eindrucksvoll ein. Vom feuchten Schweiß auf der Haut, die sich durch das heiße Leder entwickelt, bis hin zur panischen Atmung eines Folteropfers, das durch Schmerz doch eigentlich Lust empfinden soll. Immer so nah wie möglich an der nackten Haut und den Emotionen der Menschen.

    Diskret sadistisch
    Schockierend wird der Film auch nur deshalb, weil Mord, Schmerz und Gewalt teilweise als etwas Positives dargestellt wird. „Red Nights“ macht keinen Hehl daraus, dass Schmerzen durchaus auch aus einer sexuellen Begierde heraus angestrebt werden kann – bis hin zur Verstümmelung des Menschen. Die einzige Steigerung wäre da wohl der Kannibalismus zur eigenen Befriedigung, doch darauf verzichtet man immerhin noch und spart sich ein kleines weiteres Tabu. Nichts desto trotz ist aber gerade das so aufregend an diesem Film. Zwar mögen wir uns manchmal sogar noch ein wenig drastischere Szenen wünschen, zumal sich der Streifen noch mit überaus brutalen Szenen noch ein wenig zurückhält, doch die wenigen Gewaltszenen, die wir zu sehen bekommen, haben es in sich. Dabei funktioniert der Film eigentlich nur deshalb so gut, weil Bösewicht Carrie Ng so viel Stil beweist. Sie geht stets sehr diskret und leicht extasisch vor und lässt den Film somit ruhig, langsam und diskret erscheinen. Man verzichtet bewusst auf große Effekthascherei und schnelle Szenen, konzentriert sich lieber detailliert auf das gerade Geschehene. Und gerade deshalb kann man ihr so sehr ansehen, dass sie offensichtlich auch als Schauspielerin einen gewissen Gefallen an dieser Form der Sexualität zu empfinden scheint. „Red Nights“ wird so zu einem Geheimtipp jenseits des Mainstreams, der sicher nichts für schwache Nerven ist.

    Fazit:
    Julien Carbon und Laurent Courtiaud machen mit ihrem Erotik-Thriller „Red Nights“ den Mord zu einer sexuellen Begierde und geben einen tiefen Einblick in die Intimität ihrer Darstellerinnen. Geheimtipp!