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    Ralph reichts

    Ralph reichts


    Land/Jahr:
    USA 2012
    Genre:
    Animation
    Regie:
    Rich Moore
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    101 Minuten
    Kaufstart:
    4. April 2013
    Label:
    Walt Disney Studios
    Home Entertainment



    Der Alltag ist nur selten ein wahres Vergnügen, vor allem wenn man immer wieder als Außenseiter auf einer Müllkippe zwischen zahlreichen Ziegelsteinen leben muss. So ergeht es jedenfalls dem deprimierten Ralph, der als Bösewicht eines ziemlich veralteten Videospiels täglich mit ansehen muss, wie seine Gegner im wohlhabenden Penthouse ihre wundervollen Nächte verbringen. Nun jedoch bekommt die alte Retro-Spielekonsole auch noch ihr Jubiläum, ist sie schließlich bereits dreißig Jahre in der Spielhalle in Betrieb – und Ralph wird natürlich von den Feierlichkeiten ausgeschlossen. Nur eine goldene Medaille kann ihm da noch Anerkennung verleihen und Zugang zur Feier verschaffen. Dumm nur, dass er dafür in ein anderes Spiel eindringen und den wertvollen Gegenstand stehlen muss, was ziemlich schnell ein großes Chaos zur Folge hat. Doch während die anderen Spielfiguren sich prompt auf die Suche nach ihrem wichtigen Bösewicht machen, kommt Ralph längst einer gigantischen Verschwörung auf die Schliche…

    Kritik:
    Trotz immer besser werdender Grafik beklagen sich Videospieler regelmäßig darüber, dass die Story in ihren geliebten Spielen immer mehr nachlasse und die Charaktere einfach viel zu farblos erscheinen. Genau aus diesem Grund werden die alten Spiele aus den 80er Jahren einmal mehr immer beliebter und ein wahrer Retro-Hype hält Einzug auf die heimischen Rechner. Stammt man da noch aus einer Generation, der „Pacman“ durchaus geläufig ist, den wird auch „Wreck-it Ralph“ schnell an alte Klassiker erinnern – ein Freudenfest für Groß und Klein.

    Retro ist doch cooler
    Da nutzt natürlich auch Disney die Gunst der Stunde, den klassischen Retro-Look mit aufwändigen animierten Grafiken zu verbinden und mit einer spannenden Story zu versehen. Die ist schließlich so simpel, wie genial: Ralph ist Videospiel-Bösewicht – und er hat gewaltig die Schnauze voll. Die Retro-Figur, dessen einzige Aufgabe es stets war, Dinge zu zerstören beschließt also fortan, nicht mehr mitspielen zu wollen und die Welt der Videospiele vollkommen durcheinander zu bringen, in dem er ganz im „Tron“-Stil durch die Kabel und Konsolen schwirrt. So gelingt es „Ralph reichts“ wunderbar, klassische Jump’ n ’Run-Spiele mit Pacman, modernen Ego-Shootern und megasüßen, kitschigen Rennspielen zu verbinden. Und da so ein böser Grobian so gar nicht in eine „Sugar Rush“-Süßigkeitenwelt zu passen scheint, bringt das natürlich reichlich Humor mit, der sich an alten Klischees der Videospiele hervorragend zu bedienen weiß. Erwachsene, die in den 80ern mit so mancher Konsole aufgewachsen sind, werden daran schnell ihre Freude haben.

    Keine Macht der Lebensmittelindustrie
    Der Auftritt in der „Sugar Rush“-Welt bietet aber gleichzeitig auch die perfekte Gelegenheit, der Lebensmittelindustrie eines auszuwischen – und das ganz ohne „Zucker ist böse“-Zeigefingerpädagogik. Schokolade, Lutscher und viele andere süße Leckerbissen sind da viel mehr ein Schlaraffenland für die Kids und werden auch genau als solche dargestellt, um eine wunderbar aufregende und magische Welt zu schaffen, welche die Fantasien unserer Jüngsten wohl regelrecht beflügeln dürfte. Ein besonderer etwas aufwändigerer Running-Gag dürfen wir allerdings wohl der Coca Cola verdanken, dessen „heiße Cola Quellen“ doch prompt zu einem Opfer herunterfallender Mentos werden und mit ihrem Cola-Vulkan wohl den gefährlichsten Teil des Filmes darstellen – und damit so manchen Kenner des Cola-Mentos-Mythos schnell zum Lachen bringen. Unterdessen sorgen kleinste Details, wie marschierende, bewaffnete Oreo-Kekse, für einen liebevollen Animationsspaß und eine faszinierende Welt voller Einzelheiten. Besser hätte man eine Videospielwelt wohl kaum animieren können.

    Auch Bösewichte können die Guten sein
    Der passende 80er Jahre Look kommt dank „Pixelitis“-Effekte ebenfalls schnell auf und so manch hakend bewegender Mitspieler erinnert uns sofort an die noch nicht ganz so rund ablaufenden Animationen der alten 8-Bit-Konsolenspiele. Dennoch: Das alles würde nicht annähernd so gut funktionieren, wenn „Ralph Reichts“ nicht auf eine mitreißende Story mit liebevollen Charakteren hätte. Denn, wie in den meisten Disney-Produktionen, soll es auch hier um Freundschaft, Zusammenhalt und das Entdecken des eigenen Charakters gehen. Vor allem dann, wenn Ralph der wilden, rebellierenden Veneloppe helfen soll, ein richtig großes Komplott aufzudecken und er gleichzeitig versuchen muss, mit seinem Außenseiter-Dasein endlich zu recht zu kommen. Vor allem hat der Animationsstreifen dabei allerdings eine ganze Menge Humor zu bieten, der jede Generation schnell zum Lachen bringen kann. „Ralph Reichts“ ist ein Animationsstreifen, den man selbst im fortgeschrittenen Alter noch unterhaltsam ansehen kann.

    Fazit:
    Für die Kleinen ein abenteuerlicher Animationsspaß – für die Großen wahres Retro-Feeling. Ein Film für jede Generation.