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    Paradise Girls

    Paradise Girls


    Land/Jahr:
    D / NL 2004
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Fow Pyng Hu
    Darsteller:
    Kei Katayama
    Guido Pollemans
    Eveline Wu
    Jo Koo
    Cheng Cheung Lok
    A. C. Chang
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    101 Minuten
    Kaufstart:
    1. Oktober 2010
    Label:
    flax film

    Die Japanerin Miki führt anscheinend eine relativ glückliche Beziehung in Tokyo. Doch die könnte schon bald ein Ende finden, als ihr Freund beschließt, in seine Heimat Holland zurückzukehren. Doch aus Einsamkeit zögert sie nicht lange, ihm spontan zu folgen. Dumm nur, dass sie dann ziemlich schnell feststellen muss, dass sie in seinem Leben längst keinen Platz mehr haben wird. Nicht viel besser ergeht es unterdessen der Chinesin Pei Pei, die in der holländischen Kleinstadt Ekelen im Imbiss ihres Vaters arbeitet. Der nämlich hat schon seit längerem große Probleme, sich in die Gesellschaft zu integrieren und ist unglücklich in seiner neuen Heimat. Als die Konflikte dann auch noch zu wachsen beginnen, verkauft er kurzerhand seinen Imbiss und fliegt zurück nach China – ohne seine Tochter. Doch besonders schlimm hat es wohl die junge Shirley erwischt, die in Hong Kong als Fotomodell ihr Geld verdient. Als ihrem Sohn Lok Lok plötzlich ein Herzfehler diagnostiziert wird, muss sie das Geld für die Operation auftreiben. Doch die Überlebenschancen des Jungens liegen lediglich bei 40 Prozent und die Operation ist nicht gerade günstig…

    Kritik:
    Ein Film aus den Niederlanden, besetzt mit asiatischen Darstellerinnen. Dabei heraus kommt ein Episodenfilm namens „Paradise Girls“. Oder besser gesagt: Etwas, das ein Episodenfilm werden wollte. Genauer gesagt haben wir hier einen Film, der gleich drei Stories auf einmal bietet, die indirekt miteinander verknüpft zu sein scheinen, oder es zumindest sein sollen. Drei Asiatinnen kämpfen mit einer möglichen Trennung von einem Menschen, der ihnen besonders wichtig ist. Sei es der Freund, der Vater, oder der eigene Sohn. Hinzu kommen kulturelle und gesellschaftliche Konflikte durch Sprachbarrieren und Integrationsprobleme. Doch die Frage bleibt: Was haben diese drei Frauen miteinander zu schaffen? Eigentlich, bis auf die Tatsache, dass sich unerklärlicherweise alle auf einer Urlaubsinsel einfinden, nichts. Statt Stories, die geschickt miteinander verstrickt sind, bekommen wir eher drei aneinander gereihte Kurzfilme zu sehen. Zugegeben, schlecht ist das nicht unbedingt, sind die einzelnen Stories durchaus gelungen und interessant. Doch für einen Film dieses Genres darf man wesentlich mehr erwarten. Hinzu kommt das Problem, dass die Dramatik und Emotionalität viel zu kurz kommt. Für Filmliebhaber, die sich ausschließlich auf die Story konzentrieren wollen, mag das sicherlich eine interessante Erzählweise sein, doch die große Masse der Zuschauer will schließlich Herzschmerz. Und das möglichst in einer Menge, dass sie sich die Taschentücher gleich neben das Sofa legen müssen. Doch eine solche Emotionalität suchen wir hier vergebens. Stattdessen erzählt „Paradise Girls“ eher vom Leben. Und da kommt der große Pluspunkt ins Spiel, der die Wertung definitiv gerettet hat: Die Darsteller, allen voran die Asiatinnen, sind hochauthentisch und stets glaubwürdig. Das mag natürlich auch an der hohen Natürlichkeit der Darstellerinnen liegen, die sich so manches Mal präsentieren, wie die Japanerinnen von nebenan. Außerdem war es von Regisseur Fow Pyng Hu eine wirklich gute Idee, den Film gleich mehrsprachig zu drehen. So bekommen wir sowohl die holländische, japanische, englische, als auch chinesische Sprache im Wechsel zu sehen. Einzelne synchronisierte Tonspuren gibt es hierfür nicht, stattdessen dürfen wir uns mit deutschen Untertiteln begnügen. Das mag sicherlich nicht jedem Zuschauer gefallen und ganz besonders der Mainstream wird sich kaum damit anfreunden können, während des gesamten Films, Untertitel zu lesen. Doch wahre Filmliebhaber werden es sicherlich zu schätzen wissen, dass hiermit versucht wurde, die Sprachbarrieren umso deutlicher zu betonen – und dies gelingt „Paradise Girls“ auf hervorragende Weise. Kurz gesagt: „Paradise Girls“ dürfte bei Filmliebhabern großes Interesse wecken, die meisten Zuschauer wird dieser Film aber vermutlich eher abschrecken.

    Fazit:
    Gutes Drama, schlechter Episodenfilm. Dank guter Story und hoher Authentizität aber besonders für Filmliebhaber geeignet – alle anderen könnten jedoch enttäuscht werden.