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    Orange is the new black

    Orange is the new black


    Land/Jahr:
    USA 2013
    Genre:
    Serie / Drama
    Regie:
    Diverse
    Darsteller:
    Taylor Schilling
    Jason Biggs
    Laura Prepon
    Kate Mulgrew
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    ca. 750 Minuten
    Kaufstart:
    25. Juni 2015
    Label:
    Studiocanal

    Die süße Piper Chapman führte bisher eigentlich ein ziemlich geordnetes und glückliches Leben mit ihrem Verlobten Larry. Doch daran soll sich jetzt so einiges ändern, als Piper plötzlich von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Ohne jegliche Kenntnis ihres Verlobten führte sie vor etwa zehn Jahren eine Beziehung zu einer Frau – und hat dabei offensichtlich eine kriminelle Laufbahn hinter sich. Denn in den Fängen ihrer Ex-Freundin, der Drogendealerin Alex, hat sie sich im „Big Business“ des Drogensumpfes mit ziemlich düsteren Menschen eingelassen und dabei einmalig ebenfalls ein illegalen Job übernommen. Nun, etwa zehn Jahre später, kurz nachdem auch ihre Ex-Freundin inhaftiert wurde, findet sie sich hinter den Gittern des Frauengefängnisses wieder. Umgeben von den verschiedensten, völlig durchgeknallten und gefährlichen Menschen muss sie dort fortan ihren Platz finden, während das Leben außerhalb des Gefängnisses weiterhin seinen Lauf nimmt – kein leichtes Unterfangen…

    Kritik:
    In den vergangenen Jahren befanden sich die Onlineangebote rund um das sogenannte „Video on Demand“ in Deutschland auf einem aufsteigenden Ast. Zahlreiche neue Anbieter sprossen aus der Erde und auch die in Amerika bereits beliebte und häufig genutzte Plattform Netflix hat ihren Weg nach Deutschland gefunden. Damit war der Weg frei für die eigens produzierten Serien, denn Netflix gehört zu den wenigen Anbietern, die selbst Eigenproduktionen am Start haben, wie es sonst bei Fernsehsendern üblich ist. Dass ausgerechnet Kate Mulgrew alias Captain Janeway von der „Voyager“ und Jason Biggs mit von der Partie sind, dürfte jedoch zunächst überraschend sein.

    Die russische Janeway
    Für „Star Trek“-Fans mag die neue Rolle von Kate Mulgrew allerdings ein wenig gewöhnungsbedürftig sein. Mit neuer Synchronstimme versucht sich die ehemalige „Raumschiff Voyager“-Darstellerin nämlich in einem US-amerikanischen Frauengefängnis – ausgeflippte Frisur, oranger Overall und strenge Sitten dürfen da natürlich nicht fehlen. Dass sie allerdings ausgerechnet eine russische Kriminelle spielt, mag doch angesichts ihrer bisherigen Rollen durchaus überraschen. Kein Problem jedoch für Mulgrew, die mit ihrer reifen und strengen Art stets zu überzeugen weiß und hin und wieder sogar alte Janeway-Attitüden zum Vorschein bringen lässt – auch wenn sie in dieser Serie leider auf schwarzen Kaffee vollständig verzichten muss. Der leicht durchgeknallte Touch der Russin, die ganz besessen von ihrer Küche und dem freilaufenden Huhn auf dem Gefängnisgelände ist, verleiht ihrer Rolle zudem das „gewisse Etwas“. Mulgrew bekommt eben immer wieder einzigartige Rollen, das soll auch in „Orange is the new black“ keine Ausnahme sein.

    Die Blondine und der Apfelkuchen-Typ
    Im Mittelpunkt der Geschichte steht aber natürlich Piper Chapman, gespielt von Taylor Schilling, die auf den ersten Blick so harmlos wirkt und doch eigentlich viel gefährlichere Seiten hat, als man zunächst annehmen würde. Gemeinsam mit Jason Biggs, der uns dank gewisser Szenen mit einem Apfelkuchen vor allem in „American Pie“ in Erinnerung blieb, liefert sie doch ein ziemlich ungleiches, wenn auch durchweg interessantes Paar ab. Ihre Charakterdarstellung trägt letztendlich diese Serie, muss sie schließlich die größten Entwicklungen durchmachen. Von der vernünftigen Blondine aus dem gehobenen Elternhaus und mit gebildetem Verlobten, entdeckt sie doch zunehmend ihre bisexuelle Ader und darf im Knast gerne einmal ihre dunklen Seiten zum Vorschein bringen. Taylor Schilling liefert in dieser Rolle einfach bemerkenswerte Leistungen ab, denn ihr charakteristischer Wandel ist sicherlich kein einfacher. Dabei sollte man sich allerdings nicht von den ersten drei Episoden abschrecken lassen, die mit übermäßig häufigem Lesbensex zunächst den Anschein machen, den nicht vorhandenen Inhalt füllen zu wollen – erst einmal die Charaktere kennengelernt, kommt „Orange is the new black“ richtig in Fahrt und macht süchtig, sogar die männlichen Zuschauer.

    Gefängnis oder Irrenhaus?
    Natürlich könnte diese Dramaserie nicht einmal annähernd so spannend sein, wären da nicht die vielen einzigartigen und wirklich gelungenen Nebendarsteller. „Orange is the new black“ überzeugt dabei mit einer überwältigenden Charakter- und Figurenvielfalt, die unterschiedlicher kaum sein könnte, gemeinsam aber ein abgerundetes Ganzes ergeben. Angefangen bei den psychisch völlig durchgeknallten Irren, über gewaltbereite Insassinnen und intrigante Machtsüchtige, bis hin zu den korrupten Gefängniswächtern, die den Frauen mit sexueller Belästigung, Schmuggelware und Machtspielchen das Leben ein klein wenig zur Hölle machen. Obwohl die Folgen meist knapp sechzig Minuten beanspruchen, kommen bei keiner einzigen jemals Längen auf, da die einzelnen Episoden stets prallgefüllt mit Inhalt sind, bei dem der Zuschauer kaum abwarten kann, den Fortgang der vielfältigen Handlungsstränge zu erfahren. Denn letztendlich ist hier das Schicksal einer jeden Figur spannend und sorgt erst für ein durchdachtes soziales Gefüge. „Orange is the new black“ gelingt dabei das Kunststück, trotz einer enormen Vielfalt an wichtigen Charakteren, stets einen spannenden Faden zu halten. Ein Muss für Serienfans!

    Fazit:
    Die Eigenproduktion von Netflix überzeugt nicht nur dank Kate Mulgrew und Jason Biggs mit bekannten und erfahrenen Schauspielgrößen, sondern schafft es, eine enorme Vielzahl an verschiedenen Charakteren mit unterschiedlichen komplexen Handlungsbögen auszustatten, die gemeinsam ein fesselndes Gesamtbild abgeben, das den Zuschauer schnell voll in seinen Bann zieht. „Orange is the new black“ dürfte damit die wohl beste Gefängnisserie aller Zeiten sein.

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