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    Onward – Keine halben Sachen

    Onward – Keine halben Sachen


    Land/Jahr:
    USA 2020
    Genre:
    Animation
    Regie:
    Dan Scanlon
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    102 Minuten
    Kaufstart:
    23. Juli 2020
    Label:
    Walt Disney Studios
    Home Entertainment

    Es gab einmal eine Zeit, da war die Welt voller Magie. Doch die Zeiten haben sich längst geändert. Heute leben die Elfen, Zwerge, Riesen und viele andere Fabelwesen mit Autos, Handys und so ziemlich allem, was das moderne Leben bereit hält in New Mushroomton. Nur die Magie ist mit der Einführung moderner Technologien längst verschwunden. Inmitten dieser außergewöhnlichen Zeiten leben auch die beiden Elfenbrüder Ian und Barley, die seit dem Tod ihres Vaters schon lange allein mit ihrer Mutter aufwachsen müssen. Doch an Ians 16. Geburtstag soll er ein ganz besonderes Geschenk erhalten: Mithilfe eines Zauberspruchs sollen die beiden in der Lage sein, ihren Vater für einen Tag ins Leben zurück zu holen. Dumm nur, dass das gewaltig schief geht, lediglich die Beine des Vaters wieder lebendig werden und die beiden Jungs nur 24 Stunden Zeit haben, den notwendigen magischen Stein zu finden, der den Rest des Körpers wiederherstellen kann. Und damit begeben sich die Brüder auf das größte Abenteuer ihres Lebens…

    Kritik:
    Wenn es um herausragende Animationsfilme geht, dann ist Pixar normalerweise ohne jeden Zweifel die richtige Adresse. Und auch, wenn das Schema sich desöfteren ähneln kann, kommt alle Jahre wieder dann plötzlich ein großer, richtig kreativer Überraschungs-Hit, der doch ein bisschen anders ausgefallen ist, als die anderen Filme. „Onward“ könnte genau dieser Film sein, denn Pixar schickt uns in eine recht einfallsreiche Fantasywelt.

    Rollenspiel nach Pixar Art
    Was der Zuschauer hier zu sehen bekommt, könnten Fantasy-Fans in ähnlicher Art theoretisch auch auf dem heimischen Computer oder der Spielekonsole zu sehen bekommen: Zwei Brüder, die sich auf ein schwieriges Abenteuer voller Rätsel und Hindernisse begeben müssen, um eine ganz besondere Quest zu lösen. Typisches Rollenspielschema also: Gegenstand finden und auf dem Weg allerlei seltsamen Kreaturen begegnen – nur eben so richtig im Pixar-Stil. Und was Pixar aus einem solchen Szenario macht, kann man sich in etwa vorstellen: Sie liefern eine der detailliertesten und fantasievollsten Fantasywelten ab, die wir in den letzten Jahren in einem Animationsfilm gesehen haben. „Onward“ punktet da besonders mit der Ausarbeitung seiner Filmwelt, indem er das Setting eines klassischen Fantasyrollenspiels in die technologische Gegenwart verfrachtet und ist damit vielleicht sogar einen Tick kreativer, als manches Videospiel. Das durchaus selbstironische Creature Design trägt dann sein Übriges dazu bei, dass die ganze Familie voll und ganz in die fremde Welt eintauchen können.

    Buddy Movie mit Klischeetausch
    Den roten Faden liefern uns dabei zwei ungleiche Brüder, die schon mit ihren Elfencharakteren eine Besonderheit für Pixar darstellen. Dabei allerdings entfernt man sich von dem meist üblichen Klischee ein wenig: In „Onward“ gibt es keinen typischen Geschwisterstress, sondern viel mehr ein richtiges Buddy Movie mit zwei völlig verschiedenen, aber beide rundum sympathischen Charakteren, die fast ein bisschen widersprüchlich erscheinen: Ausgerechnet der scheinbar furchtlose ältere Draufgänger Barley ist voll und ganz in seine eigene Welt der Rollenspiele vertieft und gibt den Nerd ab, während der optisch eher dem Nerd-Klischee entsprechende Ian zwar einen Außenseiter spielen darf, jedoch wesentlich stärker auf die Realität konzentriert ist. Pixar räumt damit auf erfrischende Weise ein wenig mit den gewohnten Stereotypen auf und sorgt durch die Vermischung der Charaktereigenschaften für ein angenehmes Abenteuer, bei dem sich niemand so leicht vor den Kopf gestoßen fühlt.

    Lebewesen gegen Technologie
    Zugleich erweitern die Macher die Disney-typische pädagogisch wertvolle Message ein wenig in die etwas ungewohnte Richtung: Natürlich steht Freundschaft, Selbstfindung und Familie wieder ein wenig im Mittelpunkt. Ungewohnt ist hingegen der leicht technologiekritische Touch, der in „Onward“ von der ersten Sekunde an mitschwingt. Immerhin sollen moderne Technologien die Magie aus der Welt entfernt haben und dafür sorgen, dass die Kreaturen dieses Filmuniversums sich von ihrer eigenen Natur entfernt haben. Dass der Wink an die Menschheit, sich durch technologischen Fortschritt von der Natur zu entfernen und faul zu werden, nicht allzu weit entfernt sein kann, mag wenig verwundern. Da ist der Zentaur, der nicht mehr galoppiert, sondern mit dem Auto fährt ebenso, wie die „niedlichen“ Feen mit ihren Motorrädern statt Flügeln und der Mantikor, der längst zahm im Restaurant das Essen serviert, statt als wilde Bestie durch die Lüfte zu fliegen. Die schon aus „Wall-E“ bekannte Anspielung an die Faulheit der Menschen könnte offensichtlicher kaum sein – sympathisch eingebettet in ein Fantasysetting im Stil von „Harry Potter“ und „Herr der Ringe“. So macht auch der leicht erhobene Zeigefinger der ganzen Familie Spaß.

    Fazit:
    Bei ihrem neuesten Streich orientiert sich Pixar stark an der Welt der Rollenspiele und liefert uns eine detaillierte und kreative Fantasywelt voller sympathischer Figuren, tollem Humor und einem technologiekritischem Wink im Stil von „Wall-E“. Ein großer Spaß für die ganze Familie.

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