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    Meine erste Liebe

    Meine erste Liebe


    Land/Jahr:
    F 2011
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Marie-Castille
    Mention-Schaar
    Darsteller:
    Esther Comar
    Martin Cannavo
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    99 Minuten
    Kaufstart:
    12. Juli 2013
    Label:
    Capelight


    Nachdem Zachary auf seiner neuen Internatsschule ist, hat er wirklich alles andere im Kopf, als seine noch nie gut gewesenen Noten. Fast tagtäglich schwänzt er den Unterricht, benimmt sich daneben und hat eigentlich nur Unsinn im Kopf. Nicht verwunderlich, ist der Junge schließlich finanziell unabhängig, fährt Motorrad und hält es überhaupt nicht für nötig, halbwegs aktiv am Unterricht teilzunehmen. Ganz im Gegensatz zu der hübschen Sarah, die als Streberin zu den besten in ihrer Klasse gehört und regelmäßig Spitzennoten mit nach Hause bringt, um ihre Mutter stolz zu machen. Nicht einmal daran denken würde sie, dem Unterricht auch nur eine Minute fern zu bleiben – bis Zachary plötzlich in ihr Leben tritt. Denn nach anfänglichen Zicken und Abneigungen entsteht zwischen den beiden die große Liebe ihres Lebens…

    Kritik:
    Seine erste Liebe vergisst man nie, heißt es. Nach diesem Sprichwort richtet sich auch dieses Liebesdrama zwischen einem ungleichen jungen Paar, das gemeinsam ihre ersten wirklich wichtigen Erfahrungen macht, die sie niemals wieder vergessen werden. Mädchenfilm mit Kitsch? Ein wenig – aber doch viel mehr.

    Draufgänger trifft Streberin
    Auf den ersten Blick mag das Paar, welches hier die Hauptrolle übernommen hat, so gar nicht den typischen Jugendlichen aus den normalen Schulen entsprechen. Recht gebildet und dem Klischee typischer Franzosen entsprechend, trifft hier eine regelrechte Streberin mit Top-Noten auf den selbstbewussten Draufgänger, der von Disziplin nun wirklich nicht viel hält. Gerade zu Beginn wirkt das befremdlich und einfach ungewohnt künstlich, denn derartig gebildet und hochnäsig dürfte in Deutschland vermutlich kaum eine Schülerin in diesem Alter auftreten. Ebenso merkwürdig erscheint die zweite Hauptrolle, Martin Cannavo, der für seine junge Schülerrolle mit seinen über dreißig Jahren eindeutig viel zu alt erscheint. Beide sind optisch und schauspielerisch zunächst nicht die Optimalbesetzung und machen neben ihren Mitschülern einen eigenartigen Eindruck. Wer darüber hinweg sehen kann und sich auch zu späterer Laufzeit noch auf diesen Streifen einlassen kann, wird allerdings schon bald belohnt.

    Herzschmerz mit Tiefgang
    Natürlich mag der gewisse Kitsch bei einem so möglicherweise auf weibliche Zuschauerinnen ausgerichteten Liebesfilm nicht ausbleiben. Romantische Kulissen, regelrechte Schnulzenszenen und die ungleiche Liebe sorgen für herzerwärmende Szenen bei jungen Mädchen und mit Martin Cannavo hat man rein optisch sowieso schon – trotz seines Alters – einen echten Mädchenschwarm in den Film gebracht. Trotzdem kommt schon bald Tiefgang auf, denn die schwierigen Familienverhältnisse von Zachary und die Dramatik jenseits der Liebesszenen zeigen wahre Stärken bei den Charakterzeichnungen und lassen selbst den männlichen abgehärteten Zuschauer manchmal ein wenig weich werden. Das mag daran liegen, dass „Meine erste Liebe“ in der zweiten Hälfte durch Schicksalsschläge, private Probleme und echte Krisenfälle zunehmend dramatisch und vor allem trauriger wird. Zartbesaitete Zuschauer werden spätestens in den letzten zwanzig Minuten vermutlich tatsächlich Taschentücher benötigen, weil sie von den Szenen einfach zu sehr gerührt werden. Das allerdings spricht trotz anfänglicher Schwächen am Ende so sehr für den Film, dass wir für Genrefans, die ein wenig auf Herzschmerz stehen, tatsächlich eine Empfehlung aussprechen können. Man sollte aber einigen romantischen Liebesszenen eben nicht gänzlich abgeneigt sein.

    Fazit:
    Romantisches Liebesdrama, das sich sichtlich an weibliche Zuschauer richtet und anfänglich nicht mit der Optimalbesetzung überzeugen kann, später jedoch mit wahrem Tiefgang und Dramatik glänzt.