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    Meat – Lust auf Fleisch

    Meat – Lust auf Fleisch


    Land/Jahr:
    NL 2010
    Genre:
    Erotikthriller
    Regie:
    Maartje Seyfeth
    Victor Nieuwenhujs
    Darsteller:
    Titus Muizelaar
    Nellie Brenner
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    84 Minuten
    Kaufstart:
    30. März 2012
    Label:
    Donau Film

    Unhygienische Zustände herrschen in einer niederländischen Metzgerei. Fast täglich muss der Besitzer mit ansehen, wie die eigene Frau ihn im Kühlhaus mit einem jüngeren Mann betrügt. Doch als wäre das nicht bereits schlimm genug, lebt er in selbiger lieber seine eigenen sexuellen Fantasien aus. Er hat es dabei auf die neue hübsche blonde Aushilfe abgesehen, die jeden Samstag bei ihm arbeitet. Die ist ihm nämlich schnell verfallen und lebt ihre Neugierde auf recht perverse Weise aus. Dumm nur, dass plötzlich auch noch ein Mord geschieht – und der leitende Inspektor hat ebenso eine Vorliebe für das blonde Mädchen…

    Kritik:
    Ein recht provokanter Titel suggeriert uns bei „Meat – Lust auf Fleisch“ einen schockierenden, knallharten Erotikthriller. Auch entsprechende Bilder weisen auf entsprechend makabres Material hin, doch in welche Richtung sich der Streifen entwickelt, scheint auf den ersten Blick unklar. Immerhin: Die Story ist zunächst offensichtlich.

    Sex in der Metzgerei
    Der große Ekelfaktor kommt natürlich vor allem durch eine Konstellation zustande: Die Kombination aus Sex und toten Kadavern. Inmitten der zerstückelten Tierorgane, den aufgehangenen Schweinekadavern und den ekelhaften Innereien lebt der Metzger seine schmutzigen Fantasien aus. Da vergreift er sich an der hübschen Aushilfe, vögelt zwischen Fleisch und Kühlung. Obendrein schockiert „Meat“ mit seinen perversen Fetischen, wie den „Natursekt“-Spielchen mitten im Ladenlokal und einer angedeuteten Vorliebe für Tiere. So viel jedenfalls zum Inhalt, denn rein optisch schockiert der Streifen nun ganz und gar nicht. Wirklich Gewalt kommt keine auf und auch die Erotikszenen sind insgesamt recht harmlos ausgefallen. Der eigentliche Akt ist meist nur aus einer ungünstigen Kameraperspektive zu erkennen, explizite Nahaufnahmen suchen wir vergebens. So ist meist sogar genau erkennbar, dass der Akt hier lediglich angedeutet wurde – schade, denn da haben wir selbst in „Intimacy“ schon weitaus intimere Szenen gesehen, ganz ohne große Ankündigung.

    Mord und Kunst
    Die Darsteller wissen unterdessen nicht immer ganz zu überzeugen. Die Tatsache, dass sowohl der Polizeiinspektor, als auch der Metzger erkennbar von derselben Person gespielt werden, wirkt unnatürlich und unglaubwürdig. Da ist der Drang der beiden zwar ähnlich, doch hätten wir uns hier mehr darstellerische Abwechslung gewünscht. Unterdessen beginnt „Meat“ beim eigentlich spannenden Thema, dem Mord innerhalb der Metzgerei, deutlich abzuschweifen. Nur selten wird hierauf tatsächlich eingegangen, sondern lediglich durch den Inspektor angedeutet. Wer hier nun umgebracht wurde und warum, bleibt für den Zuschauer meist unklar, oder entwickelt sich eher verwirrend. Das mag auch daran liegen, dass hier keine klare Trennung von Realität und Fantasie der Protagonisten vorliegt. Das mag zumindest so gewollt sein, versucht sich „Meat“ im späteren Verlauf an einer eindeutig künstlerischen Inszenierung, spielt mit Farben und Bildern, zeigt uns den Videoaufnahme-Fetisch der süßen Roxy, doch schafft es einfach nicht mehr bei der Sache zu sein. So soll uns auch eine Vergewaltigungsszene, die nur wenig zur eigentlichen Handlung passt, letztendlich schockieren – doch der Zuschauer mag ratlos sein, warum ihm derartige Szenen überhaupt erst gezeigt werden. Das was bleibt ist ein reiner Fetisch-Thriller mit diversen Erotikeinlagen und Nacktaufnahmen – doch der liegt weit hinter den Erwartungen zurück. Doch kein Wunder, ist ein Spannungsaufbau mit diesem leicht experimentellen, aber merkwürdigen Stil, kaum möglich.

    Fazit:
    „Meat“ versucht mit sexuellen Perversitäten, Aufdringlichkeiten und einem ekelhaften Metzgereiszenario zu schockieren, scheitert aber sowohl an seinem Versuch, experimentelle Stilmittel einzubringen, als auch an der mangelhaften Doppelrolle des Hauptdarstellers.