Piero, Marcello, Rocco und Michele sind eigentlich völlig verschiedene Kerle mit ganz unterschiedlichen Interessen. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie müssen sich mit ihren Frauen abfinden, die selbiges aber scheinbar nur allzu ungern mit ihnen tun. So muss Piero nach einem Gedächtnisverlust doch glatt feststellen, dass seine geliebte Frau die Gelegenheit nur allzu gerne nutzt, ihn ein wenig „umzuprogrammieren“. Denn auf ihren mürrischen Mann und seine Fußballleidenschaft hat sie längst keine Lust mehr, sodass Piero schnell zu einem Arbeitsroboter der allerersten Klasse mutiert. Doch auch Marcello hat es nicht mehr ganz so einfach, obwohl er sogar schon längst von seiner Frau getrennt lebt, denn Jahr für Jahr versucht er, sich erneut mit ihr zusammenzuraufen, um wenigstens seiner Mutter die Illusion einer glücklichen Familienidylle zu präsentieren. Da ist das Chaos natürlich vorprogrammiert, wenn die alte Dame sich plötzlich mehrere Wochen bei ihnen einquartieren will und auch gleich die Urlaubsvideos bewundern möchte. Immerhin haben Rocco und Michele allerdings lediglich das Problem, ihre heimliche Liebe zur Musik zu geheim zu halten und sich nicht richtig entfalten zu können. Doch letztendlich müssen sie alle irgendwie eine Lösung finden…

Kritik:
Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen, stellen doch viele Paare fest, wenn sie nach vielen Jahren Ehe plötzlich von den Eigenschaften des Partners genervt sind. Die Frauen scheinen ihren Partnern einfach nicht mehr das „Kind im Manne“ lassen zu wollen und geraten damit schleunigst auf Konfrontationskurs. Immerhin lieben die Kerle doch bekanntlich Fußball, schöne Frauen und manchmal auch die Musik. Doch wenn ein Mann seine Leidenschaften plötzlich heimlich ausleben muss, kann das einfach nicht lange gut gehen…

Chaos der Geschlechter
Der witzige italienische Streifen „Kusswechsel“ erzählt uns dabei die Geschichte gleich vier verschiedener Männer, die sich allesamt eigentlich kaum kennen. Parallel wechselt der Film so stetig zwischen den Charakteren und Problemen hin und her, sodass natürlich allen voran Piero mit seiner Fußballleidenschaft und seinen mürrischen Kommentaren stets für Belustigung sorgen kann. Dennoch soll es nicht allein an ihm liegen, die Qualität des Filmes aufrecht zu erhalten, denn „Kusswechsel“ schafft es tatsächlich, uns im Minutentakt mit genialen Dialogen ein wahres Gagfeuerwerk zu präsentieren. Immer und immer wieder nehmen sie die Geschlechterprobleme auf die Schippe und sorgen für Konfrontationen mit ihren Frauen. Immerhin bedeutet „Mann sein“, doch etwas mehr, als sich nur um die Frauen zu kümmern und gerade Piero scheint von Treue ohnehin nicht viel zu halten. Doch gerade die absurden Situationen, wie ein vermeintlicher Gedächtnisverlust, oder das Einziehen der Mutter bringen den Zuschauer regelmäßig zum Lachen und machen „Kusswechsel“ zu einem der lustigsten Filme der letzten Jahre. Wer hätte das gedacht…

Keine Verschnaufpause
Dabei legt der Film allerdings auch ein gewisses Tempo voran, denn dank der flotten Sprüche und aufgeheiterten Handlung wirkt er zu jeder Zeit sehr turbulent und lässt niemals Langeweile aufkommen. Außerdem kann dank der starken Charakternähe auch jede Figur zu einer wahren Identifikationsfigur werden, sodass sich sicherlich für jeden Zuschauer ein Lieblingsprotagonist herausstellen wird. Doch auch das ändert nichts daran, dass alle Darsteller einfach ein perfektes Zusammenspiel abliefern, bei dem sie sich immer den Ball gegenseitig zu werfen. Trotz der geringen Originalität des Films kann „Kusswechsel“ also dennoch zu einem sehr großen Spaß für die ganze Familie werden. Schließlich ist der Film auch tatsächlich für jede Altersklasse gleichermaßen geeignet.

Fazit:
Besonders witzige Beziehungskomödie aus Italien, bei dem sich alle Darsteller perfekt die Bälle in die Hand spielen – einfach ein Spaß für die ganze Familie.