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    Ip Man

    Ip Man


    Land/Jahr:
    HK 2008
    Genre:
    Martial Arts
    Regie:
    Wilson Yip
    Darsteller:
    Donnie Yen
    Simon Yam
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    101 Minuten
    Kaufstart:
    29. Januar 2010
    Label:
    Splendid


    Im China der Vorkriegszeit gründeten sich zahlreiche Kampfkunstschulen, damit die Bevölkerung ihrem liebsten Hobby nachgehen konnte. Der berühmte „Ip Man“ galt dabei als der berühmteste Lehrer der Martial-Arts-Kampfkunst Wing Chun, auch bekannt als „Kung Fu“. Für seine Leidenschaft lehnt er sogar das Angebot von seinem Bruder ab, Mitinhaber seines neuen Unternehmens zu werden. Da dauert es auch nicht lange, bis er in der ganzen Gegend bekannt ist und alle Bewohner ihn wegen seiner Fähigkeiten verehren. Dumm nur, dass plötzlich die Japaner in das Land einmarschieren und er sich fortan nicht mehr, so wie früher, um seine Familie kümmern kann. Da sie auch sein Haus besetzen, lebt er von nun an in bitterer Armut und sieht sich gezwungen, im nahegelegenen Bergwerk zu arbeiten. Als die Japaner dann allerdings nach einem Kampfpartner verlangen, meldet sich sein Freund, der dabei ums Leben kommt. Doch da zögert Ip Man, auf Gerechtigkeit sinnend, nicht lange, das Angebot ebenfalls anzunehmen, um den Japanern auf seine Weise gegenüber zu treten…

    Kritik:
    „Ip Man“ – eigentlich „Yip Man“ – war einer der Großmeister der weltbekannten asiatischen Kampfsportart Wing Chun. Die Tatsache, dass er der Lehrer des berühmten Bruce Lee war, der seine eigene Kampfkunstart Jeet Kune Do entwickelte, dürfte ihn zu einem ganz besonderen Charakter machen. Da verwundert es eigentlich schon, dass es so lange dauerte, bis wir endlich eine verfilmte Biografie seiner Person bewundern dürfen. Darin sehen wir insbesondere seine anfängliche Zeit, kurz vor dem Krieg gegen die Japaner. Er lehnte es damals noch grundsätzlich ab, Schüler zu unterrichten und nutzte seine Fähigkeiten in erster Linie, um anderen als Kampfpartner zu dienen, oder seine Familie zu beschützen. Da er bis zum Krieg in Reichtum lebte, war es für ihn auch nicht nötig, zu arbeiten. Schnell konzentriert sich „Ip Man“ dabei allerdings auf besagten Krieg gegen die Japaner. Die Zeit, in der er seinen Schüler Bruce Lee unterrichtete, wird erstaunlicherweise völlig außen vor gelassen. Stattdessen geht es auch um politische Hintergründe. „Ip Man“ zeigt die eigenen Landsleute, wie sie – um sich ein bisschen Reis zu verdienen – ihre eigenen Mitmenschen verrieten und sich auf die Seite der Japaner stellte. Doch „Ip Man“ hat immer seine Ehre behalten und sich niemals den Japanern unterworfen. Stattdessen nutzte er seine Kampfkunst, um sich den Japanern in den Weg zu stellen. Was allerdings fast schon nach einem kritiklosen Lobesfilm klingt, zeigt jedoch auch die negativen Seiten. Er verdeutlicht, dass er im Grunde nie viel für seine Anerkennung hat tun müssen, da er doch stets im Reichtum aufgewachsen ist. Auch zeigt er, wie „Ip Man“ gelegentlich seine Familie vernachlässigt, weil er sich allzu sehr auf die Kampfkunst konzentriert. Da kommt es auch schon einmal vor, dass er sich mit seiner Frau streitet, oder für seinen Sohn keine Zeit hat. Völlig kritiklos bleibt „Ip Man“ also nicht, was auch gut so ist. Ganz nebenbei stellt die Familie durchaus eine große Bereicherung dar. Wenn „Ip Man“ dann plötzlich mitten im Kampf ist, um sich mit ein paar skrupellosen Kerlen zu prügeln, die seine Stadt verunsicherten, lädt es einfach zum Schmunzeln ein, wenn der kleine Sohn plötzlich mit seinem Dreirad ganz gemütlich zwischen ihnen hindurch fährt und die Worte verkündet: „Mama hat gesagt, wenn du dich nicht anstrengst, gehen noch mehr Möbel kaputt“. Sowas sind einfach geniale, witzige Szenen, die selbst ein knallharter Actionfilm braucht. Was die Kämpfe angeht, dürfen wir aber einmal mehr froh sein, dass die Hauptrolle von Martial Arts-Meister Donnie Yen verkörpert wird. Er zeigt trotz seiner 47 Jahre, dass er die Kampfkunst immer noch perfekt beherrscht und präsentiert uns auch in „Ip Man“ perfekt choreographierte Actionszenen, die so manch einen Zuschauer staunen lässt. Erneut geht er dabei mit einem enormen Tempo vor und lässt uns die Härte jeden Schlages genauestens spüren. Eigentlich ist es mehr als eindeutig, dass es Donnie Yen längst gelingt, seinen Vorgänger Bruce Lee deutlich zu übertreffen. Besonders, wenn wir ihn dann in einem Kampf gegen zehn Japaner zugleich beobachten können, kann es daran eigentlich keine Zweifel mehr geben. Besonders überzeugend mag aber die Tatsache sein, dass Donnie Yen nun erstmals nicht nur in Actionszenen, sondern auch als Charakterdarsteller überzeugt. Er verkörpert Ip Man so perfekt, wie es nur irgendwie möglich war. Angefangen bei der extremen optischen Ähnlichkeit, bis hin zu seinem wirklich interessanten Charakter, bestehend aus Ehre, Weisheit, Durchsetzungsvermögen und Familientauglichkeit, wird hier einfach auf jedes Detail geachtet. Da dürfte es den meisten ziemlich leicht fallen, sich mit „Ip Man“ zu identifizieren, auch wenn es für viele sicher wenig nachvollziehbar sein mag, ob er nun wirklich einen solch positiven Charakter hatte – doch das ist bei der gelungenen Umsetzung auch schon wieder völlig uninteressant. Eines dürfte jedenfalls klar sein: Nach diesen guten Leistungen als Charakterdarsteller und Martial-Arts-Meister wird es nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir den neuen chinesischen Superstar Donnie Yen gesehen haben.

    Fazit:
    Donnie Yen überzeugt einmal mehr mit perfekten Martial-Arts-Szenen, sowie erstmals auch mit einer hervorragenden Charakterdarstellung. So dürfte „Ip Man“ zu einer der unterhaltsamsten Biografien zählen, die je gedreht wurden.

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