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    Ingenium

    Ingenium


    Land/Jahr:
    D 2018
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Steffen Hacker
    Darsteller:
    Esther Maaß
    Judith Hoersch
    Adrian Topol
    Tony de Maeyer
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    97 Minuten
    Kaufstart:
    30. Oktober 2020
    Label:
    Camera Obscura

    Ihren zweiwöchigen Urlaub in Thailand hatte sich Felicitas eigentlich anders vorgestellt: Nach einigen traumhaft schönen Tagen und dem Kennenlernen ihrer neuen Freundin Gai, läuft auf einmal alles aus dem Ruder. Bei einem entspannten Abend in einer Bar werden die beiden Frauen plötzlich Opfer eines Überfalls. Gai stirbt noch in der gleichen Nacht und hinterlässt ihr eine mysteriöse Nachricht: Sie soll unter allen Umständen die Originalaufnahme eines Fotos ausfindig machen, das die Thailänderin ihr auf dem Handy schickt. Doch seltsamerweise ist darauf Felicitas mit ihrer Freundin Natascha aus Kindheitstagen abgebildet. Als Felicitas nach ihrer Rückkehr aus Thailand dann auch noch einen Teil ihres Gedächtnisses verliert, wird die Situation immer mysteriöser und sie wittert eine gefährliche Verschwörung, die ihr gesamtes Leben verändern könnte…

    Kritik:
    Böse Zungen behaupten, in Deutschland könne man nur Dramen und Filme über den Zweiten Weltkrieg drehen. Dass wir hierzulande einen Genrefilm zu sehen bekommen, noch dazu einen Science-Fiction-Streifen, ist mittlerweile tatsächlich eine Seltenheit geworden. „Ingenium“ möchte das nun einmal mehr ändern und liefert uns einen Film der etwas kryptischen Sorte.

    Sci-Fi mit Überraschungen
    Natürlich merkt man auch „Ingenium“ zunächst einmal an, dass es sich um einen deutschen Film handelt. Die Kulisse in Berlin und die offensichtlich nicht synchronisierten Dialoge sind da schon mehr als deutlich. Und wie ein klassisches deutsches Drama möchte der Streifen dann zunächst auch anfangen: Ein wenig unspektakuläre Dialoge hier, ein paar Psychoprobleme dort und man könnte meinen, der Auftakt für ein Drama wäre perfekt. Dann allerdings schlägt das Tempo von „Ingenium“ schlagartig um, als Hauptdarstellerin Esther Maaß sich mitten in ihrem Thailand-Trip befindet. Kaum die neue thailändische Freundin kennengelernt, sind auch schon unheimliche Männer hinter den Beiden her. Rasante Verfolgungsjagden folgen auf Schießereien. Und „Ingenium“ macht klar: Dieser Film geht in eine ganz andere Richtung.

    Mindfuck aus Deutschland
    Nach ihrer Rückkehr in Deutschland entpuppt sich der Streifen dann von seiner besonders kryptischen Seite. Die Hauptfigur hat einen Teil ihres Gedächtnisses verloren und so manche Szene scheint plötzlich keinen richtigen Sinn mehr zu ergeben. Rückblenden und Albträume lassen die Story von „Ingenium“ auf einmal fragmentiert erscheinen. Was wirklich passiert ist und was womöglich nur in ihrem Kopf geschieht, wird unklar. Realität und Einbildung verschwimmen zunehmend. Der deutsche Sci-Fi-Film hat dabei so manchen WTF-Moment zu bieten, wenn sich doch einige der Ereignisse auf den ersten Blick nicht erklären lassen und vermeintlich unmöglich erscheinen. Und das wird nicht besser. Ganz im Gegenteil beginnt „Ingenium“ jetzt erst so richtig, sich in diese Mindfuck-Story hineinzusteigern und mit jedem Fortschritt der Geschichte immer mehr offene Fragen zu stellen.

    Superkräfte brauchen keine Helden
    Tatsächlich treibt der Film das – sehr überraschend für eine deutsche Genreproduktion – gewaltig auf die Spitze. Wenn bei den beiden Hauptprotagonisten Felicitas und Natascha dann nämlich auch noch übernatürliche Kräfte hinzu kommen, erinnert „Ingenium“ nicht nur an so manche amerikanische Comicverfilmung, sondern lässt die großen Fragezeichen über den Köpfen des Publikums erst so richtig groß aufploppen. Das aber hält die Zuschauer bei Laune, denn unter allen Umständen wollen wir die Auflösung der Geschichte erfahren, die es doch hoffentlich geben wird. Oder spielt sich vielleicht doch alles nur im Kopf der Hauptfigur ab? Muss sie einfach nur ihre Psychopharmaka einnehmen, um wieder klar denken zu können? Bei der Beantwortung dieser Fragen vermischt „Ingenium“ den Science-Fiction-Part darüber hinaus mit einer packenden Verschwörungsgeschichte. Ein Film, den man so aus Deutschland nicht alle Tage zu sehen bekommt, da kann man dann sogar über die stellenweise katastrophalen CGI-Effekte zum Ende des Films hinwegsehen. Und eine angenehme Abwechslung zu den klischeehaften amerikanischen Superhelden-Filmen ist er allemal.

    Fazit:
    Science-Fiction aus Deutschland? Der Thriller „Ingenium“ überrascht mit spannenden paranormalen Phänomenen und einer fragmentierten Story, die extrem hohes Mindfuck-Potential hat. Ein Geheimtipp, dem man kleinere optische Schwächen schnell verzeiht.

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