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    Infection

    Infection


    Land/Jahr:
    Venezuela 2019
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Flavio Pedota
    Darsteller:
    Jesus Guevara
    Leonidas Urbina
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    96 Minuten
    Kaufstart:
    1. April 2021
    Label:
    Busch Media Group

    Kaum ist der junge Arzt Adam seit dem Tod seiner Frau zum ersten Mal für eine Woche von seinem Sohn getrennt, geschehen bereits schreckliche Dinge in seiner Heimat. Eine mutierte Variante des Tollwut-Virus grassiert in Venezuela und versetzt die Bürger in Angst und Schrecken. Von einem aggressiven Infizierten gebissen, verwandeln sich die Erkrankten bereits nach kurzer Zeit in blutrünstige Monster, die fortan nur noch im Sinn haben, die Krankheit auf schnellste Art weiter zu verbreiten. Für Adam steht damit fest: Er muss gemeinsam mit seinem Freund quer durchs Land reisen, um sich auf die Suche nach seinem Sohn zu machen. Doch während sie sich ihren Weg durch zertrümmerte Städte, plündernde Horden und gewaltbereite Infizierte bahnen, besteht die einzige Hoffnung für die Bevölkerung Venezuelas in der möglichst schnellen Entwicklung eines Impfstoffes…

    Kritik:
    Inmitten der Corona-Pandemie scheint es einen neuen Trend zu geben: Die Veröffentlichung von Katastrophen- und Horrorfilmen mit Virusthematik. Auch „Infection“ widmet sich der Ausbreitung eines mutierten Virus und erinnert dabei schnell an ein altbekanntes Genre.

    Zombies der alten Schule
    Eigentlich handelt es sich bei dem in Venezuela gedrehten „Infection“ nämlich mehr um einen klassischen Zombiefilm mit bekannten Genremustern als um einen Epidemiethriller. Schon bei der Ausgestaltung der Krankheitssymptomatik bekommt der Zuschauer dabei keine wirklichen Überraschungen geboten: Im üblichen Stil werden Infizierte zunächst gebissen und verwandeln sich anschließend in willenlose, hochaggressive Untote, die stets auf der Suche nach neuem Menschenfleisch jedes nicht schnell genug reagierende Opfer beißen. Selbst das Anlocken durch laute Geräuschkulissen könnte so ohne weiteres auch aus „The Walking Dead“ stammen, ohne dass „Infection“ bei der Darstellung seiner Figuren auch nur ansatzweise eine vergleichbare Tiefe bietet. Besonders große Innovationen bekommt das Publikum bei diesem Low Budget-Streifen also nicht geboten, was sicherlich auch an der Finanzierung durch Crowdfunding liegen mag.

    Kulissen einer Revolution
    Dafür allerdings haben die Macher hinsichtlich ihrer Kulissen durchaus einen gewissen Vorteil. Gedreht in Venezuela bieten die Drehorte nämlich ohnehin schon ein teils heruntergekommenes Setting, das sich hervorragend in einen Zombiefilm einfügt. Die zertrümmerten Städte als Hinterlassenschaften der Bolivianischen Revolution eignen sich ebenso perfekt für eine Zombieapokalypse, wie die stets sichtbare Armut der oftmals arbeitslosen und sozial schwachen Bevölkerung. Recht subtil gelingt es „Infection“ da durchaus, ein bisschen Gesellschaftskritik einzubauen und auf die Situation in dem südamerikanischen Land aufmerksam zu machen. Ein bisschen schade ist es dabei, dass solch inhaltliche Tiefe neben der 08/15-Zombieaction größtenteils unter geht. Erst recht, wenn man bedenkt, dass auch der Horrorpart den eingefleischten Genrefan kaum überzeugen dürfte.

    Die zahmen Fleischfresser
    Schaut man sich einen klassischen Zombiefilm nach Oldschool-Muster an, erwartet der Horrorfan schließlich auch einen gewaltigen Splatter- und Goreanteil. Der allerdings bleibt in „Infection“ insgesamt harmlos und zahm. Die überraschend flinken Infizierten sorgen zwar für das nötige Tempo und ein bisschen Terror, bei den blutigen Horroreffekten hält sich der Streifen dann aber etwas zu sehr zurück. Ekelhafte Eingeweide oder das Zerfleischen ganzer Körperteile bekommen wir nicht zu sehen, wenn sich die Zombies mit einfachen Bissen begnügen. So richtig scheinen sich aber auch die eher zurückhaltenden Darsteller nicht zu trauen: „Infection“ schwächelt vor allem an den wenig überzeugenden darstellerischen Leistungen seines Hauptdarstellers Jesus Guevara in der Rolle des Arztes. Als kumpelhafter Freund aus dem Dorf strahlt der zwar prinzipiell Sympathien aus, überzeugt aber zu keinem Zeitpunkt mit glaubhafter medizinischer Expertise. Die erhoffte und erwartete Führungsrolle, die wir von einem Mediziner in einer Epidemie erwarten, suchen wir vergebens, wodurch Guevara schlicht die Dominanz fehlt, die er für seine Hauptrolle bräuchte. Unterm Strich lassen sich all diese Mängel jedoch verschmerzen, weiß man um die Entstehung durch Crowdfunding – der Fan des großen Blockbusters hingegen kann „Infection“ getrost ignorieren.

    Fazit:
    Einfach gestrickter und mit Crowdfunding finanzierter Standard-Zombiefilm, der vor allem von seinen heruntergekommenen venezolanischen Kulissen profitiert. Trotz interessanter Bilder schwächelt „Infection“ jedoch an einer unkreativen Story, laienhaften Darstellern und einem deutlich zu geringen Gore-Anteil.

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