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    I spit on your grave 3

    I spit on your grave 3


    Land/Jahr:
    USA 2015
    Genre:
    Thriller / Horror
    Regie:
    R.D. Braunstein
    Darsteller:
    Sarah Butler
    Jennifer Landon
    Doug McKeon
    Harley J. Kozak
    FSK:
    ungeprüft
    Dauer:
    91 Minuten
    Kaufstart:
    28. Januar 2016 (A)
    Label:
    Illusions Unltd.

    Nach den traumatischen Erfahrungen bei einer Gruppenvergewaltigung vor einigen Jahren, ist die junge Jennifer Hills mittlerweile in eine neue, fremde Großstadt gezogen. Noch immer hat sie die Erlebnisse nicht vollständig verarbeiten können und ist auf professionelle psychologische Hilfe angewiesen. Ihr Alltag ist gequält von Tagträumen und schweren Gewaltphantasien. Ihren männlichen Mitmenschen kann sie praktisch überhaupt nicht vertrauen, was sich auch am Arbeitsplatz bemerkbar macht. Nun soll ihr eine Selbsthilfegruppe dabei helfen, über ihre Probleme zu sprechen und neues Vertrauen zu gewinnen. Als sie sich dann jedoch mit Marla anfreundet, die ebenfalls vergleichbare Erfahrungen machen musste und plötzlich von ihrem Ex-Freund umgebracht wird, beginnt der Kreislauf erneut: Jennifer sieht sich fortan als Racheengel, der sich seine Gerechtigkeit selbst nehmen muss, denn auf die Behörden kann sie sich nicht verlassen. Doch der Ex-Freund von Marla soll längst nicht ihr einziges Opfer bleiben. Der Reihe nach macht sie sich auf die Jagd nach den Tätern der anderen Teilnehmern der Selbsthilfegruppe…

    Kritik:
    Die unter Horrorfans beliebte „I spit on your grave“-Reihe gehört zu den bekanntesten und mitunter sogar härtesten Vertretern des „Rape and Revenge“-Genres. Im drittel Teil kehren wir nun zu Sarah Butler zurück, die als Jennifer Hills ihre Erlebnisse auch heute noch aufarbeiten muss.

    Kein Freund des Jugendschutzes
    Nachdem sich die FSK bereits bei den vorherigen beiden Teilen querstellte und den ersten Teil sogar ganze sieben Mal ablehnte, war es nicht weiter verwunderlich, dass auch Teil 3 es erneut nicht schaffen würde, ungeschnitten in den deutschen Handel zu gelangen. Dabei hat der Streifen dieses Mal noch Glück gehabt: Statt erneut knapp fünfzehn Minuten kürzen zu müssen, bleibt es dieses Mal wohl bei wenigen Sekunden. Filmfreunde, die wert auf ein ungekürztes Filmvergnügen legen, haben aber doch Glück: „I spit on your grave 3“ erscheint schließlich auch wieder beim österreichischen Label Illusions Unltd. – und das sogar einige Monate vor der zensierten deutschen Fassung. Dabei stellt sich allerdings schnell heraus: Im Vergleich zu den beiden Vorgängern hat der Streifen an Härte deutlich nachgelassen. Nun geht man nicht mehr ganz so knallhart und eiskalt vor, sondern beschränkt sich auf einige recht intensive Szenen. Das Zerschneiden eines männlichen Gliedes und die Anal-Penetration eines Vergewaltigers dürften allerdings trotzdem nichts für zarte Gemüter sein.

    Psyche eines Vergewaltigungsopfers
    Trotz der reduzierten Gewalt, ist „I spit on your grave 3“ allerdings keineswegs ein schlechter Film. Er geht lediglich andere Wege und lässt sich auf eine tiefergehende Charakterdarstellung ein. Die schwer geschädigte Psyche von Jennifer Hills steht von nun an nämlich im Vordergrund, sodass wir jederzeit vollkommen nachvollziehen können, wieso die junge Frau derartige Gewaltphantasien hegt. Obwohl die propagierte Selbstjustiz des Films zwar die Jugendschützer nicht gerade begeistern dürfte, wird der Thriller gerade deshalb besonders glaubwürdig und realistisch. Das wird vor allem dann deutlich, wenn man sich die Kommentare auf sozialen Medien anschaut, wenn es um das hier behandelte Thema geht. „I spit on your grave 3“ setzt lediglich visuell in die Tat um, wovon viele Menschen angesichts Vergewaltigungen und Sexualverbrechen geradezu träumen und schwadronieren. Besonders interessant ist dabei, wie deutlich der Thriller die offen menschenverachtenden Ansichten der Hauptfigur darstellt. Beim dritten Teil weicht man nämlich grundlegend vom bisherigen Muster ab und zeigt anstelle eines verängstigten Mädchens, eine knallhart gereifte und gefestigte Frau, die durch ihre Erlebnisse geprägt wurde. Sie ist schließlich fest der Ansicht, dass einem Menschen nur dann Gerechtigkeit widerfährt, wenn er sie selbst in die Hand nimmt – und das notfalls auch mit grober Gewaltanwendung.

    Die verstörende Nachvollziehbarkeit
    Diese schonungslose Darstellung einer Psyche macht “I spit on your grave 3″ dann letztendlich auch so gut. Der Film nimmt nämlich nicht aus Angst vor “political correctness” ein Blatt vor den Mund, sondern zeigt ganz offensiv, wie schreckliche traumatische Erlebnisse einen Menschen kaputt machen können – und sorgt dafür, dass der Zuschauer gar Sympathien mit dem weiblichen Charakter und ihrem Vorgehen hegt. Gerade dieses zentrale Element des Films, dass man als Zuschauer der Hauptfigur in ihrem Verhalten zustimmen möchte, selbst wenn man derartige Handlungen eigentlich ablehnt, macht „I spit on your grave 3“ so fesselnd und verstörend. Doch bereits das Konzept der Vorgänger bestand ja daraus, eigentlich verachtenswerte Handlungen in ein positives und gerechtes Licht zu rücken, sodass Fans hier sicherlich wissen dürften, was sie zu erwarten haben. Teil 3 ist also eine gelungene Fortsetzung einer brutalen Rachethriller-Reihe.

    Fazit:
    Obwohl der dritte Teil der Rape-and-Revenge-Reihe seinen Härtegrad deutlich zurückgefahren hat, liefert er uns doch einen spannenden Psychothriller über die Gewaltphantasien eines Vergewaltigungsopfers und Traumapatienten. Nichts für zarte Gemüter.

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