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    Heiter bis wolkig

    Heiter bis wolkig


    Land/Jahr:
    D 2012
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Marco Petry
    Darsteller:
    Max Riemelt
    Anna Fischer
    Jessica Schwarz
    Elyas M'Barek
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    99 Minuten
    Kaufstart:
    14. März 2013
    Label:
    Constantin Film


    Tim und sein Kumpel Can sind beste Freunde und träumen von der Eröffnung eines eigenen Restaurants. Doch noch mehr schwirren ihre Gedanken um süße Mädels und heiße Nächte, was sie oftmals dazu verleitet, das andere Geschlecht mit den dümmsten Anmachsprüchen rumkriegen zu wollen. Da das allerdings nicht immer so gut klappt, muss eine neue Masche her: Sie geben sich als unheilbar krank aus und erwecken so das Mitleid ihrer Zielperson. In der Hoffnung, mit ihr die wohl beste Nacht ihres Lebens verbringen zu wollen. Genau so trifft Tim auch auf die hübsche Marie, die schnell große Sympathien für ihn empfindet. Aber dieses Mal bleibt es nicht bei einem One-Night-Stand, denn Tim stellt schon bald fest: Er hat sich Hals über Kopf verliebt. Dumm nur, dass ihre Schwester Edda tatsächlich unheilbar krank ist und nur noch drei Monate zu leben hat. Und die hat sein Spiel längst durchschaut…

    Kritik:
    Manche Männer versuchen einfach alles, um die Mädchen ins Bett zu kriegen. Während es in manchem Film längst zum Trend geworden ist, die Vaterschaft mit einem Kinderwagen vorzutäuschen, geht „Heiter bis wolkig“ mit seinen Maschen noch ein wenig mehr ins Niveaulose: Max Riemelt und Elyas M’Barek geben sich als unheilbar krank aus. Trotzdem ist dieser Streifen kein niveauloser Film des schlechten Geschmacks geworden, sondern geht ganz tief unter die Haut.

    Schnelle Liebe
    Das mag zunächst einmal daran liegen, dass sich „Heiter bis wolkig“ so gar nicht an diese Masche klammern will. Eigentlich ist sie nur Mittel zum Zweck, um möglichst schnell zum Punkt zu kommen. Das ständige Aufreißen von Mädels wird also nur oberflächlich angesprochen und endet so schnell in echten Gefühlen, dass beim Zuschauer gar keine negativen Gedanken diesbezüglich aufkommen können. Kein Wunder, schafft es Max Riemelt dieses eigentlich niveaulose Unterfangen mit großer Charakterstärke zu überspielen. Danach geht es recht schnell zur Sache, denn bis er sich in die hübsche Marie verliebt, vergeht nun wirklich nicht viel Zeit. Ganz schnelle Liebe eben – aber das eben keineswegs im Bett, sondern direkt in die Herzen der Zuschauer. Für die meisten weiblichen Zuschauer entpuppt er sich wohl als wahrer Traumfreund, trotz eben dieser kleinen Lüge. Die hält zumindest die Geschichte an einem Strang, doch Dreh- und Angelpunkt der Story liegt im Grunde ganz woanders.

    Mit Stimmungsschwankungen in den Tod
    Eigentlich thematisiert das Drama eher das recht schwierige Thema Tod. Denn wie soll ein Mensch den drohenden Verlust verkraften, wenn dieser wohl nur noch wenige Monate dauert. So wird eben auch Edda schnell zur Hauptfigur des Films, um die es sich letztendlich dreht. Sie ist nämlich tatsächlich unheilbar erkrankt und macht uns klar, welche Bedeutung der Titel „Heiter bis wolkig“ tatsächlich hat. Hier geht es um Gefühle, positive wie negative. Den Ängsten, Wünschen und Emotionen eines Krebspatienten, dessen Strahlenbehandlung eben nicht wie erhofft angeschlagen hat und dem in frühen Jahren einen qualvollen Tod droht. Dass der Film trotzdem eigentlich eher eine Komödie sein will, liegt daran, dass man diesem schwierigen Thema mit großem, subtilen Humor begegnen und das „Opfer“ als einen lebensfrohen, witzigen Menschen darstellen will, der eben nicht einfach nur krank ist. Damit gelingt es „Heiter bis wolkig“ sehr einfühlsam auf hochdramatische Momente einzugehen und lässt echten Gefühlen ihren Lauf. Max Riemelt und Anna Fischer spielen dabei ihre Trauer so glaubwürdig, dass selbst dem abgehärtesten Zuschauer so manches Mal die Tränen kommen könnten. Und Jessica Schwarz liefert uns mit ihren überaus komplizierten Gefühlsschwankungen wahre Meisterleistungen, mit denen sie endgültig beweisen kann, dass sie in der Lage ist, vielfältige Rollen darzustellen. Bis auf M’Barek beweisen sich somit alle, aber auch wirklich ausnahmslos alle Darsteller, als echte Charakterschauspieler, die tief in die Herzen ihrer Fans eindringen können. Erstklassiges deutsches Kino.

    Fazit:
    Auf den ersten Blick erscheint die Story niveaulos, doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sie sich als echtes gefühlvolles Meisterwerk, dessen Emotionen mit einer unglaublichen Einfühlsamkeit die Herzen aller Zuschauer im Sturm erobern. Eine perfekte Darstellung eines schwierigen Themas – klare Empfehlung!