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    Gunpowder Milkshake

    Gunpowder Milkshake


    Land/Jahr:
    USA / GB 2020
    Genre:
    Action
    Regie:
    Navot Papushado
    Darsteller:
    Karen Gillan
    Lena Headey
    Carla Gugino
    Michelle Yeoh
    Andreas Bassett
    Paul Giamatti
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    115 Minuten
    Kaufstart:
    14. April 2022
    Label:
    Studiocanal

    Bereits vor Jahren musste Auftragskillerin Scarlet vor ihren Feinden untertauchen und dabei ihre kleine Tochter zurücklassen. Inzwischen ist die junge Samantha jedoch selbst erwachsen und in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten. Für eine Organisation namens „Die Firma“ ermordet sie vermeintlich böse Menschen. Bis eines Tages einer ihrer Jobs gewaltig schief geht, als sie den Vater eines jungen Mädchens erschießt. Aus Mitleid und auf Grund ihres persönlichen Mutterkomplexes bleibt ihr da gar keine andere Wahl, als dem Mädchen zur Hilfe zu eilen. Dumm nur, dass sie damit auch den Rest ihrer Mission gefährdet und schon bald ebenfalls untertauchen muss…

    Kritik:
    Waghalsige Actionfilme mit Auftragskillern liegen spätestens seit „John Wick“ im Trend. Ebenfalls im Trend allerdings: Derartige Rollen mit Frauen besetzen und ihnen einen feministischen Anstrich verleihen. Genau das macht nun „Gunpowder Milkshake“ und hetzt die ehemalige „Doctor Who“-Companion Karen Gillan auf ihre Feinde los.

    John Wick der Frauen
    Optisch gleicht ihre Rolle natürlich ein bisschen einem Kontrastprogramm: Zierlich süß und auf den ersten Blick ziemlich harmlos, schlüpft sie in die Rolle einer knallharten Auftragskillerin, die sich auch im Nahkampf gegen zahlreiche männliche Gegner wehren kann. Man mag ihr die Kraft dabei vielleicht nicht immer ganz abkaufen, ihr Auftritt allerdings hat eine ziemlich hohe Coolness: Im langen schwarzen Mantel mit halb unter einem Hut verdeckten Gesicht wirkt sie unnahbar, etwas mysteriös und durchaus fähig, ihre Schlagkraft unter Beweis zu stellen. Ob das realistisch ist, darum schert sich „Gunpowder Milkshake“ unterdessen wenig, denn die feministische Agenda des Films steht klar im Vordergrund: Die Guten sind hier ausschließlich Frauen, die Bösen hingegen allesamt Männer. So einseitig bleibt der Streifen über die gesamte Laufzeit, eine Abweichung von diesem Schema gibt es nicht.

    Comichafte Action mit Kreativität
    Der feministische Touch allerdings ist an der Stelle gar nicht weiter schlimm, denn „Gunpowder Milkshake“ fällt es leicht, ziemlich großen Spaß zu machen. Der Film nimmt sich mit seiner teils überraschend brutalen Action nicht immer ernst, sondern überzeichnet seine Darstellung zu jedem Zeitpunkt comichaft. Dabei sind die Actionszenen sogar ziemlich kreativ ausgefallen und machen gerade deshalb optisch ziemlich großen Spaß. Etwa dann, wenn Karen Gillan mit völlig betäubten Armen kämpfen muss und auf ihre Gegner schießt, in dem sie ihre Arme durch Drehbewegungen wild durch die Luft schleudert. Spaßig anzusehen ist das ohne Zweifel und so wird „Gunpowder Milkshake“ dann schnell zu locker-flockigem Popcorn Kino. Ihre schlagkräftige Unterstützung etwa aus Michelle Yeoh trägt dann ihren Teil außerdem dazu bei. Zugegeben allerdings: Vor allem in der zweiten Hälfte wirkt die Nonstop-Daueraction dann auch etwas ermüdend, wenn vor lauter Schießereien die Story nur noch wenig voranschreitet.

    Innovation bleibt Mangelware
    Leider hat „Gunpowder Milkshake“ natürlich auch einen wesentlichen Punkt mit maskulinen Genrevertretern wie „John Wick“ gemeinsam: Die Story ist durchweg ziemlich dünn ausgefallen und ließe sich in zwei Sätzen erzählen. Kurze Hintergrundgeschichte über die Kindheit von Hauptfigur Samantha, ein bisschen Mitleid und danach folgt eine Ballerorgie gegen eine Geheimorganisation, die Samantha nach gescheiterter Mission umbringen möchte. Das dürfte Actionfans aus „John Wick“ wohl mehr als eindeutig bekannt vorkommen. Selbst das Geheimversteck der Frauen bestehend aus einer Bibliothek erinnert auffallend an das Continental Hotel aus der erfolgreichen Reihe. Für den Zuschauer, der hier Popcorn Kino mit viel Action und dünner Story erwartet, ist es hinsichtlich des Unterhaltungswertes sicherlich egal, ob er die extrem ähnliche Handlung nun mit einem Mann oder einer Frau ansieht. Wirklich innovativ ist das allerdings auch nicht – schade.

    Fazit:
    Karen Gillan verpasst der klassischen „John Wick“-Story einen feministisch-weiblichen Anstrich und macht vor allem wegen ihrer kreativen Actionszenen ziemlich großen Spaß. Fans geradliniger Action mit einfacher Story werden bei „Gunpowder Milkshake“ auf ihre Kosten kommen, als besonders innovativ entpuppt sich der Streifen jedoch nicht.

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