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    Footloose

    Footloose


    Land/Jahr:
    USA 2011
    Genre:
    Drama / Tanzfilm
    Regie:
    Craig Brewer
    Darsteller:
    Kenny Wormald
    Julianne Hough
    Andie MacDowell
    Dennis Quaid
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    113 Minuten
    Kaufstart:
    23. Februar 2012
    Label:
    Paramount
    Home Entertainment


    Ren MacCormack hat es nicht sonderlich einfach in seinem Leben: Nachdem er auf schmerzvolle Weise erst seine Mutter verloren hat und auch noch von seinem Vater im Stich gelassen wurde, zieht er notgedrungen aus Boston in eine winzige Kleinstadt im Süden von Amerika. Da findet er auch gleich einen richtigen Kulturschock vor, denn all die bekannten Freiheiten aus Boston sind hier plötzlich aufgehoben. Nach dem tragischen Unfall einer jungen Gruppe von Teenagern hat der örtliche Reverend Shaw Moore, der dummerweise auch noch ein ranghoher Politiker des kleinen Ortes ist, ein Verbot für laute Musik und Tanz unter 18 Jahren auferlegt. Dumm nur, dass sich Ren damit überhaupt nicht abfinden will und sich zu allem Überfluss auch noch in Moores Tochter Ariel verliebt. Damit wird der Status Quo einer extrem christlich-konservativen Gemeinde gänzlich in Frage gestelllt…

    Kritik:
    Im Jahre 1984 konnte das berühmte Original „Footloose“ bereits zahlreiche Cineasten und Jugendliche begeistern. Der daraus entstandene Soundtrack von Kenny Loggins ist noch heute überall bekannt und konnte sich damals über mehrere Wochen an der Spitze der Billboard-Charts halten. Nun hat es sich jedoch Regisseur Craig Brewer zur Aufgabe gemacht, dem Film endlich eine zeitgerechte Neuauflage zu verpassen – und hält sich dabei inhaltlich genau an die Vorgaben des Originals. Können da trotzdem neuartige Ideen einfließen?

    Drama, kein Tanzfilm
    Bei heutigen Musik- und Tanzfilmen denken wir ja im speziellen überwiegend an reißerisch musikalische Titel, wie „Step Up“ und seine Konsorten. Da stehen üblicherweise die Tanzchoreographien im Vordergrund und werden mit treibende HipHop-Sounds präsentiert. In der Neuverfilmung von „Footloose“ ist nicht nur die Musikauswahl dank Blake Shalton eine gänzlich andere, sondern auch der Fokus der Story. Hier geht es nicht darum, in einer Clique groß aufzusteigen, oder seine größten Träume zu erfüllen. Stattdessen gibt es einen Blick in die vermeintliche Realität diverser amerikanischer Kleinstädte, in der die kommunalen Gesetze ganz individuell gestaltet werden können und von christlichen Konservativen scheinbar kontrolliert werden. Bekanntlich haben da ja einige Örtchen ganz eigenwillige, völlig verrückte Gesetze und in Bomont gilt daher gleich ein generelles Tanz- und Musikverbot für alle Minderjährigen – es sei denn, die Veranstaltung findet unter der Obhut der allmächtigen Kirche statt. Dass da von Seiten eines Jugendlichen plötzlich sogar Kritik an der Kirche laut wird, ist man von einem amerikanischen Mainstream-Titel jedenfalls überhaupt nicht gewohnt – doch statt Gottes Hilfe wird die Trennung von Staat und Kirche rigoros eingefordert. In den christlich geprägten Kulissen der USA hat das bereits seinen ganz eigenen Wert. Doch „Footloose“ wird damit definitiv nicht zu einem klassischen Tanzfilm, sondern eher zu einem richtigen Drama mit politischem Hintergrund.

    Der softe Rebell
    Umso besser also, dass der Streifen sogar bei den Charakterzeichnungen punkten kann – und das sogar teilweise besser, als das Original. Mit Ren MacCormack kommt jedenfalls ein ganz eigensinniger Geselle aus einer Großstadt hinzu, der durch seine schwierigen Lebenserfahrungen mit allerlei Vorurteilen konfrontiert wird, aber im Inneren ganz andere, unerwartet softe Seiten zu bieten hat. Gleichzeitig verliebt er sich ausgerechnet in die äußerlich rebellierende Tochter des Pfarrers und findet auch dort ganz und gar keinen Stereotypen vor, den wir zu Beginn des Filmes erwarten würden. Gemeinsam mit der heiteren Mischung aus aktueller Chartmusik, dem alten Footloose-Soundtrack und den typisch amerikanischen Country-Partys wird das Remake somit zu einem Feel-Good-Movie, das einmal mehr bestätigt, wie wichtig Spaß und körperliche Betätigung durch Tanz für eine feiernde und friedliche Gesellschaft doch ist. Ein Film mit einem gewissen Tiefgang also, der die Mischung aus Drama und Tanzfilm, mit einer klaren Tendenz zu gesellschaftlich dramatischen Szenen perfekt meistert.

    Fazit:
    Das Remake des beliebten „Footloose“-Films macht nicht erneut den Fehler, die Mischung aus Drama und Musik zu sehr in Richtung Musikvideo zu drehen, sondern liefert uns ein interessantes und mitreißendes Kleinstadt-Drama mit politischer Hintergrundstory und vielfältigen Charakteren bei aufheiternder Musik. Einfach klasse.