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    Flucht aus Pretoria

    Flucht aus Pretoria


    Land/Jahr:
    AUS 2020
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Francis Annan
    Darsteller:
    Daniel Radcliffe
    Daniel Webber
    Ian Hart
    Mark Leonard Winter
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    106 Minuten
    Kaufstart:
    26. November 2020
    Label:
    Koch Films

    Südafrika: Die politischen Aktivisten Tim Jenkin und Stephen Lee stellen sich bereits seit einiger Zeit gegen die vorherrschende Meinung innerhalb der Gesellschaft. Trotz der eindeutigen Gesetze, können sie sich mit der Apartheid und der damit einhergehenden Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung einfach nicht abfinden. Als Mitglied einer Widerstandsbewegung sehen sie es als ihre Lebensaufgabe an, der Regierung zu widersprechen und Flugblätter gegen das System zu verteilen. Doch da passiert schnell, was passieren musste: Jenkin und Lee kommen für viele Jahre ins Hochsicherheitsgefängnis in Pretoria. Und da sie dort keinerlei Gnade zu erwarten haben, müssen sie alles daran setzen, ihre Freiheit zurück zu erlangen. Dumm nur, dass bei dem einzigen Versuch, aus dem Gefängnis zu entkommen kein einziger Fehler unterlaufen darf und sie zahlreiche Türen zu überwinden haben…

    Kritik:
    Als ehemalige Kolonie war die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung in Südafrika und seinen Nachbarländern einst an der Tagesordnung. Die Folgen dieser Verbrechen sind noch bis heute in der Gesellschaft und der Politik des Landes zu spüren. Doch bereits vor der Wahl Nelson Mandelas zum Präsidenten von Südafrika gab es auch zahlreiche weiße Aktivisten, die sich dem Staat widersetzten, um gegen die Unterdrückung anzukämpfen. „Flucht aus Pretoria“ mit Daniel Radcliffe erzählt von einigen davon.

    Harry Potter mit Vollbart
    Ein bisschen Geschichtsunterricht darf da vor allem zu Beginn des Films nicht fehlen: „Flucht aus Pretoria“ ist nämlich bis zu einem gewissen Grad auch Autobiografie einiger realer Helden. Tim Jenkin und Stephen Lee waren schließlich echte Aktivisten der Anti-Apartheid-Bewegung, die im Jahre 1978 im Gefängnis von Pretoria inhaftiert wurden. Für Daniel Radcliffe und Daniel Webber bedeutet das natürlich ein ganz besonderer Look: Den als „Harry Potter“ berühmt gewordenen Darsteller im etwas reiferen Look mit Vollbart zu sehen, ist natürlich ungewohnt. Das aber verpasst seiner Rolle einen etwas ernsthafteren Touch, sodass der Hollywood-Star seine wichtige Rolle so gut darstellen kann, dass er praktisch den gesamten Film alleine tragen kann.

    Apartheid ohne viel Politik
    Und das muss er auch, denn trotz seines politischen Storyhintergrundes handelt es sich bei „Flucht aus Pretoria“ um einen recht einfach gestrickten Film. Vielleicht in Anbetracht der Apartheids-Geschichte etwas zu einfach, denn auf die politische und gesellschaftliche Situation im Land geht der Film lediglich zu Beginn etwas im Ansatz ein. Größtenteils handelt es sich stattdessen um ein klassisches Gefängnisdrama, das über fast seine gesamte Laufzeit von der Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis handelt – die Apartheid in Südafrika ist da lediglich Aufhänger für die Geschichte. Den Erwartungen an den Anspruch des Films kann der Streifen daher kaum gerecht werden, die Spannung aber funktioniert als intensives emotionales Drama erwartungsgemäß recht gut. Und da trägt natürlich nicht zuletzt ebenfalls Daniel Radcliffe viel bei, der die Konfliktsituationen glaubhaft meistert.

    Eine waghalsige Flucht
    Ein paar taktische Storykniffe machen den Film darüber hinaus durchaus interessant, denn „Flucht aus Pretoria“ bedient sich einiger Inhalte, die wir in vergleichen Gefängnisfilmen so nicht gewohnt sind. Der Versuch, die Schlüssel der Wärter allesamt aus Holz nachzubauen, ist dann doch ziemlich ungewohnt – entspricht aber tatsächlich wahren Ereignissen und sorgt daher für das eigentliche Interesse an dieser waghalsigen, außergewöhnlichen Flucht aus dem Gefängnis. Trotz seiner insgesamt etwas zu kurz kommenden politischen Inhalte, versucht „Flucht aus Pretoria“ sich generell stark an den historischen Fakten zu orientieren. Das Gefängnisdrama bleibt damit an mancher Stelle zwar immer noch ein etwas zu einfach gestrickter Film, bei der Darstellung der Figuren und dem Spannungsbogen kann der Streifen jedoch überzeugen.

    Fazit:
    In „Flucht aus Pretoria“ macht Daniel Radcliffe aus der Apartheid in Südafrika ein recht einfach gestricktes Gefängnisdrama, das zwar auf historischen Fakten basiert, die politisch interessanten Inhalte aber zu kurz anschneidet. Mit starken Emotionen und zwei grandiosen Hauptdarstellern kann der Film aber trotzdem mit seinem hohen Spannungsbogen überzeugen.

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