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    Flash Gordon (Remastered)

    Flash Gordon (Remastered)


    Land/Jahr:
    USA 1980
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Michael Hodges
    Darsteller:
    Sam J. Jones
    Melody Anderson
    Max von Sydow
    Timothy Dalton
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    111 Minuten
    Kaufstart:
    13. August 2020
    Label:
    Studiocanal

    Der skrupellose Herrscher vom Planeten Mongo schickt aus reinem Vergnügen schwere Naturkatastrophen auf fremde Planeten. Der verrückte Wissenschaftler Dr. Hans Zarkov ist sich unterdessen längst sicher: Bei diesen Umweltereignissen handelt es sich um einen außerirdischen Angriff. Praktisch, dass ausgerechnet zum richtigen Moment der Footballspieler Flash Gordon mit seinem Flugzeug in einen Meteoritenschauer gerät und direkt im Vorgarten des Wissenschaftlers notlandet. Der nämlich sucht einige Versuchskaninchen, um mit seiner selbstgebauten Rakete ins Weltall zu fliegen und die Erde vor Imperator Ming zu retten…

    Kritik:
    Mit Queen hat sich 1980 eine der erfolgreichsten Rockbands dazu verleiten lassen, den Soundtrack zu „Flash Gordon“ zu schreiben. Und auch andere sind vollends begeistert: Fragt man Queen Elizabeth II. soll sie wohl auch behaupten, dass dieser kultige Science-Fiction-Film ihr absoluter Lieblingsfilm sein soll.

    Kult-Trash der 80iger
    Eigentlich mag das schwer zu glauben sein, wirft man einen genaueren Blick in diesen mittlerweile 40 Jahre alten Streifen mit Sam J. Jones in der Hauptrolle. „Flash Gordon“, so mögen manche böse Zungen wohl behaupten, dürfte einer der trashigsten Science-Fiction-Filme aller Zeiten sein. Schrill und bunt kommt er daher, mit lächerlich-ausgefallenen ebenso farbenfrohen Kostümen und so manche Szene mehr als offensichtlich vor einer fest installierten Wand gedreht. Und doch, oder gerade deswegen (und nicht zuletzt auch wegen seines herausragenden Soundtracks von Queen) ist „Flash Gordon“ ein absoluter Kultfilm geworden. Optisch mag der Film dabei ein bisschen an die alten Widersacher der Classic „Doctor Who“-Ära erinnern oder auch an die Bösewichte in „Power Rangers“.

    Ein Hauch Star Wars-Parodie
    Dass „Flash Gordon“ trotzdem so viel Spaß macht, hat der Film vermutlich der Tatsache zu verdanken, dass er sich selbst nicht sonderlich ernst nimmt. Mit einer gehörigen Portion Selbstironie erscheint das Verhalten von Imperator Ming, den beflügelten Falkenmännern und den grünen Waldmenschen überraschend unterhaltsam. Im Prinzip könnte man den Kult-Streifen zum Teil wahrscheinlich auch als Parodie an „Krieg der Sterne“ und die damaligen Comic-Verfilmungen verstehen. Mehr als offensichtlich ist schließlich, wie stark „Flash Gordon“ von den Star Wars-Filmen inspiriert wurde, angefangen bei der Geheimpolizei, die uns stark an Darth Vader und seine Gefolgschaft erinnern, bis hin zum Königreich von Prinz Barin, das auch glatt als Kashyyyk, Heimatplanet von Chewbacca durchgehen könnte. Die Parallelen sind dabei kaum zu übersehen.

    Humor durch Selbstironie
    Ansonsten hat der Kultfilm vor allem einen starken Hang zur Übertreibung. Das macht sich schon in der Darstellung des skrupellosen Diktators Imperator Ming bemerkbar. Der hier so hervorragend schräg von Max von Sydow gespielte Bösewicht mimt optisch einen Mix aus „Doctor Who“-Timelord und Satanisten-Führer Anton LaVey. Welch herrliches Klischee sich da für jene entpuppt, die die Referenzen erkennen. Angesichts solch alberner Figuren in einer noch alberneren Kulisse sind die Ansprüche an die Darsteller natürlich allesamt nicht sonderlich hoch. Sam J. Jones kann hier in aller Ruhe den muskulösen Sportler darstellen, dessen Aufgabe es hauptsächlich ist, den Schönling abzugeben, den Frauen in die Arme zu fallen und zwischendurch hin und wieder ein paar Gegner zu vermöbeln. Meisterleistungen sind das nicht gerade, aber spätestens, wenn Flash Gordon mit dem „Raketoped“ zu Queens Soundtrack vor dem kitschig violetten Weltall herumdüst (in dem man natürlich atmen kann), bereitet „Flash Gordon“ dem Genrefan einfach pure Freude.

    Hochglanz mit Papprequisiten
    Kein Wunder, dass es deshalb zum 40-jährigen Jubiläum natürlich auch endlich die langersehnte Remastered Version zu sehen gibt. Und da kann man wahrlich schon ein bisschen ins Staunen kommen: So blödsinnig die Kostüme auch erscheinen mögen und so albern manche Papprequisiten auch aussehen, wird erst in der Remastered Version so richtig deutlich, was „Flash Gordon“ eigentlich für ein Hochglanz-Trash war. Studiocanal holt optisch unglaublich viel aus dem alten Material heraus und lässt die Gesichter von Sam J. Jones und seinen Filmkollegen auf einmal knackscharf erscheinen. Wären da nicht die teils lächerlichen Kulissen, könnte es anhand der Bildqualität wahrscheinlich schwerfallen, „Flash Gordon“ nicht für einen aktuellen Film zu halten. Liebhaber dieses besonderen Werks, die den Streifen noch nicht in ihrem Regal stehen haben, dürfen also bedenkenlos zugreifen und bekommen den wohl bisher hochwertigsten Release des Films geboten.

    Fazit:
    Trash und Kult gleichermaßen: Der alberne, schrille und farbenfrohe Spaß kann noch heute den Science-Fiction-Fan begeistern und sorgt mit viel Selbstironie für viel Unterhaltung. Die Remastered Version holt außerdem optisch einiges aus dem alten Material heraus und bietet den optisch bisher besten Release des Films.

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